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Für jede Lösung ein Problem

Für jede Lösung ein Problem

Titel: Für jede Lösung ein Problem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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für ein Stau sein, um diese Uhrzeit? Hör mal, du musst dich doch vor mir nicht genieren, Gerri-Schatzi. Das kann den schönsten und besten unter uns passieren, dass sie versetzt und nach Strich und Faden verarscht werden.«
    »Oh, bitte .«
    »Doch, doch, das siehst du ja an mir! Ich hätte auch nicht gedacht, dass meine Frau mich mal mit so einem hässlichen Kerl betrügen würde. Ich meine, sieh mich mal an: Ich sehe doch nun wirklich besser aus«, sagte Ole. »Ich bin, bei aller Bescheidenheit, der bestaussehende Mann weit und breit. Und auch noch Zahnarzt . Einen wie mich betrügt man doch nicht.«
    »Ole, das ist sicher ein furchtbarer Schock für dich, und ich rede auch gerne … ein anderes Mal mit dir darüber, aber jetzt …«
    »Hör doch erst mal meinen genialen Plan. Dann geht es dir sofort besser. Glaubst du an das Karma?«
    »Ole! Ich wäre furchtbar gern allein«, sagte ich und gähnte. Das waren doch nicht etwa die Schlaftabletten, die schon anfingen zu wirken?
    »Du musst den Fehler doch nicht bei dir suchen«, sagte Ole. »Das hat nichts mit deiner Person zu tun, dass dieser Joe sich so schofelig verhält, glaub mir. Du bist echt toll, und Joe, der wünscht sich bestimmt nichts mehr, als dass er dich geheiratet hätte anstatt seine Frau, dieses Schrapnell. Aber zu spät jetzt. Selber schuld. Mistkerl, der. Hätte er sich besser mal früher überlegt. Du hast aber auch immer ein schlechtes Händchen bei Männern, ehrlich, das muss ich dir mal sagen. Du ziehst die falschen Typen an, die, die kein Pflichtbewusstsein haben und nur Spaß wollen. Die, die nur deine Jugend und deine Schönheit ausnutzen wollen, ohne etwas dafür zu geben.«
    »Ha ha ha!«, sagte ich.
    »Sag mal, gibt es hier in diesem Luxuszimmer keine Minibar?«
    »Doch, da drüben«, sagte ich. »Aber ein 0,2 Liter Fläschchen Cola kostet sieben Euro zwanzig.«
    »Ich will doch keine Cola «, sagte Ole, drehte sich auf den Bauch und robbte sich vom Bett direkt zur Minibar, ohne aufzustehen. »Ich will Whiskey. Habbich mich jetzt schon schön dran gewöhnt. Mir egal, wasses kostet. Ich bin reich. Ich bin ein reicher Mann, jawohl. Ein gutaussehender, reicher Mann! Deshalb hat diese rothaarige Schlampe mich ja wahrscheinlich auch geheiratet.« Er machte denKühlschrank auf. »Kein Whiskey. Nur Rotwein und Champagner. Und Bier. Pfui. Ich rufe den Zimmerservice. Das ist ja wohl das Mindeste, was die hier für einen tun können. Wo ’s das Telefon?«
    »Ich könnte dir Wodka anbieten«, sagte ich und goss ihm meinen kostbaren Wodka ins Wasserglas.
    »Wodka is gut«, sagte Ole und nahm einen tiefen Zug. »Bezahl ich dir auch alles. Pass mal auf jetzt: Also, Karma, das is’, wenn nichts Zufall is’. Und das hier is’ Karma. Alles. Deshalb is’ der Plan folgender: Während Mia es mit ihrem Lover treibt und dein Lover es mit seiner Frau treibt, verbringen wir beide, also du und ich, die Nacht miteinander. Hier in diesem Hotelzimmer. Wie findest du das? Is’ das genial oder is’ das genial?«
    »Das ist – total blöde«, sagte ich. »Kindisch ist das! Guck mal, Mia, was du kannst, kann ich schon lange, ätschibätschi . Abgesehen davon, dass ich von diesem Plan in keiner Weise profitiere.«
    »Doch, du zeigst es diesem Joe«, sagte Ole. »Verstehst du denn nicht? Das hat er davon, wenn er dich einfach so sitzen lässt. Wenn er sieht, dass du stattdessen einen gutaussehenden Zahnarzt mit Porsche …«
    »Aber Joe kriegt doch gar nichts davon mit«, sagte ich.
    »Ja, vielleicht nicht direkt«, sagte Ole und kratzte sich am Kopf. »Aber indirekt sicher. Karma! Gibt keine Zufälle! Es geht ums Pinzprinz-prinzip, verstehst du nicht?«
    »Nein«, sagte ich.
    »Aber so schwer ist das doch nicht! Die Mia kommt morgen Früh mit ihrem alten Sack in den Frühstücksraum, und da sitzen wir zwei schon ganz verliebt und halten Händchen. Und ich füttere dich mit meinem Marmeladenbrötchen. Dann sieht die Mia mal, wie das ist.«
    »Ja, das verstehe ich«, sagte ich. »Du willst Mia eifersüchtig machen. Aber wie gesagt, ich finde das kindisch und überflüssig. Ich mache dabei nicht mit.«
    »Aber überleg doch mal, wie genial das ist«, rief Ole. »Sie kann ja nich’ ma’ eine Szene machen, weil sonst würde sie sich ja verraten. Stell dir das doch mal vor: Du betrügst deinen Ehemann und stellstam nächsten Morgen fest, dass er dich auch betrogen hat, in der gleichen Nacht, im gleichen Hotel. Das ist doch filmreif, oder?«
    »Hör mal, Ole«,

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