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Für Leichen zahlt man bar

Für Leichen zahlt man bar

Titel: Für Leichen zahlt man bar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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schon
jetzt eine Gänsehaut!«
    »Spar sie dir für heute nacht auf, wenn wir von unserem Erkundungsgang
zurückkommen. Ich weiß ein ausgezeichnetes Mittel dagegen .«
    »Ja? Was denn?«
    »Es handelt sich um ein ziemlich
kompliziertes Verfahren. Deshalb kann man es auch nur in einer stillen Stunde
ausprobieren...«
    Ich leerte mein Glas und stand
auf. »Tja, jetzt muß ich aber gehen .«
    »Ihr Männer seid doch ein
unstetes Volk«, seufzte Judith. »Noch ehe wir armen Mädchen gelernt haben,
euren Namen richtig zu buchstabieren — zum Beispiel für einen Steckbrief —,
habt ihr schon euer Bündel geschnürt und stehlt euch fort wie der Dieb in der
Nacht .«
    Auf dem Weg zur Tür blieb ich
plötzlich noch einmal stehen. »Was für eine Stellung hat eigentlich dieser
kleine Bruce Tremaine bei euch, der ständig um Madame Choy herumstreicht ?«
    »Er ist ein persönlicher
Schützling von Madame«, sagte Judith gleichmütig, aber dann setzte sie ein
wenig unsicher hinzu: »Das — das glaube ich jedenfalls .«
    »Besteht seine ganze Tätigkeit
darin, daß er hinter ihrem Stuhl steht und auf ihre stummen Befehle wartet ?«
    »Unsinn, Danny!« Sie lachte,
aber es klang nicht echt. »Er wirkt ein bißchen sonderbar, da magst du recht haben. Aber ich habe mich im Laufe der Zeit so an Tremaines Anblick gewöhnt, daß ich mir über seinen
Daseinszweck noch nie den Kopf zerbrochen habe .«
    »Es ist auch nicht so wichtig«,
sagte ich.
    Als wir dann dicht
nebeneinander an der Wohnungstür standen, sah Judith mit neugierig blitzenden
Augen zu mir auf.
    »Die Berufe, die du nicht hast,
kenne ich jetzt, Danny. Du bist kein Unternehmer, kein Erpresser, kein
Berufskiller — und kein Oberbuchhalter. Darf ich jetzt erfahren, womit du
wirklich dein Geld verdienst ?«
    »Ich bin Privatdetektiv !«
    »So etwas Ähnliches habe ich
mir schon gedacht. Du hast dich mit so viel Schwung in die Ermittlungen
geworfen, daß du einen gutzahlenden Auftraggeber haben mußt .«
    »Es hätte nicht viel Zweck,
sich mit Schwung in irgend etwas zu werfen, wenn man nicht —«
    Sie sah mich besorgt an. »Ist
dir nicht gut, Danny? Eben habe ich gedacht, du würdest in Ohnmacht fallen .«
    »Viel fehlt nicht daran«, sagte
ich schwach. »Meine geheiligten Grundsätze sind ins Wanken gekommen, und das
tut gemein weh! Ich werde verrückt. Mir wird schwarz vor Augen. Das beste wird
sein, ich gehe nach Hause und lege mich die nächsten 14 Tage ins Bett !«
    »Was hast du denn nur ?« fragte Judith ganz ängstlich. »Es hat dich ja ganz
plötzlich gepackt !«
    Ich knirschte hörbar mit den
Zähnen. »Du bist ein kluges Kind! Ja, es hat mich genau in dem Augenblick
gepackt, als du mich daran erinnertest, daß ich einen der wichtigsten Aspekte
des Falles bis jetzt völlig übersehen habe !«
    »Und das wäre ?« fragte sie neugierig.
    »Ich habe gar keinen
Auftraggeber !« stöhnte ich verzweifelt.
     
     
     

8
     
    In den Nachmittagsausgaben
fanden sich keine weiteren Berichte über den Mord an Jonathan Cook, und ich
fragte mich, ob das wohl ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war. Gegen sechs
traf ich wieder in meiner Wohnung ein, stellte den Wecker auf acht und legte
mich ins Bett. Die letzten 36 Stunden waren etwas aufreibend gewesen. Wer weiß,
was mir noch bevorsteht, dachte ich skeptisch. Mit diesem Gedanken schlief ich
ein.
    Um halb acht weckte mich das Telefon
aus dem Schlaf. Nun, es hätte schlimmer kommen können. Gähnend meldete ich
mich. Ein höflicher Baß erkundigte sich, ob Mr. Boyd
zu sprechen sei. Ich teilte ihm ebenso höflich mit, daß sich Danny Boyd
höchstpersönlich am Apparat befände. Er könne also unbesorgt loslegen.
    »Hier spricht Augie Falk«, verkündete die Baßstimme und wartete vorsichtshalber erst einmal ab.
    »Tut mir leid, Augie «, sagte ich bedauernd. »Gegen Giftefeu habe ich auch kein Mittel .«
    Eine Weile war nur sein
schweres Atmen durch die Leitung zu hören. Endlich sagte er: »Ich finde, wir
sollten uns wegen des Zwischenfalls von gestern abend und heute früh verständigen. Lassen wir einfach Gras über die dumme Geschichte
wachsen, Boyd !«
    Darauf ging ich zunächst nicht
ein. »Was macht Eddie ?«
    Falk lachte leise.
»Sonderbarerweise hat er nicht auf Sie eine Wut, Boyd, sondern auf die schöne Laka . Er ist überzeugt davon, daß sie den Überfall auf ihn
angezettelt hat .«
    »Von mir aus kann Eddie denken,
was er will«, sagte ich kühl, »solange er Laka in Ruhe
läßt .«
    »Dafür werde ich

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