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Für Leichen zahlt man bar

Für Leichen zahlt man bar

Titel: Für Leichen zahlt man bar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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dich für den besten und
tapfersten Mann, den ich je kennengelernt habe. Aber jetzt bist du — du
bist...« Sie brach in Tränen aus und schlug die Hände vors Gesicht.
    »Jetzt bin ich im Bilde, mein
Schatz«, sagte ich. Beinahe tat sie mir leid.
    Sie nahm sich sichtlich
zusammen und fuhr sich nur kurz mit einem Taschentuch über die Augen. Dann sah
sie zu mir auf. »Hast du gesagt, du müßtest deutlicher werden ?«
    »Soll ich ?«
    »Ja — bitte!« Ihre Stimme war
jetzt kalt und gefaßt. »Ich möchte alles hören .«
    »Nach deiner Darstellung ist
dein Vater zufällig dem Geheimnis seines Partners auf die Spur gekommen, und
Cook hat ihn mit voller Absicht zugrunde gerichtet, um zu verhindern, daß man
ihm Glauben schenkte, wenn er es wagen sollte, die Wahrheit zu enthüllen. Der
Skandal traf deinen Vater so schwer, daß er sich umbrachte. Diese Geschichte
ist durchaus glaubhaft, besonders wenn wir erfahren, daß Cook einer von Madame Choys Agenten war und dein Vater offenbar entdeckte, daß
Cook das gemeinsame Importgeschäft als Fassade für Madame Choys Heroinhandel ausnutzte .«
    »Das wissen wir ja schon längst
— es ist nichts Neues«, sagte sie vorsichtig.
    »Aber wir wissen jetzt auch,
daß Cook bei seinen Heroingeschäften einen Mitarbeiter hatte. Sagen wir: eine
Mitarbeiterin. Ein Mädchen, das für eine — wie sie glaubte — gute Sache
kämpfte. Keine leidenschaftliche, heißblütige Südseeschönheit, sondern eine überzeugte
Kommunistin, die sich um der guten Sachen willen mit einer glühenden Zigarette
Verbrennungen ersten und zweiten Grades beibringen läßt, ohne mit der Wimper zu
zucken .«
    »Was für eine reizvolle
Gruselgeschichte, Danny«, sagte sie mit spröder Stimme. »Wie geht sie denn
weiter? Ich bin gespannt .«
    »Die Feststellung, daß dein
Vater Cooks Heroingeheimnis entdeckt hatte, stürzte dich in einen schweren
Konflikt. Am einfachsten wäre es gewesen, ihn zu töten. Für diese Lösung
stimmte Cook. Aber du liebtest deinen Vater, wenn auch natürlich nicht so sehr,
wie du die gute Sache liebtest, und du wolltest seinen Tod nicht. Cook mochte
also ruhig verbreiten, dein Vater sei Leiter eines Callgirl-Ringes gewesen.
Schlimmstenfalls brachte das deinem Vater ein paar Gefängnisjahre ein — aber du
konntest dein Gewissen beschwichtigen, denn er lebte ja. Meiner Meinung nach
hat sich Cook etwas zu sehr ins Zeug gelegt — wahrscheinlich hat er zu hohe
Schmiergelder verteilt —, und das bedeutete für deinen Vater das Ende. Als du ihn
tot auf fandest — >blutig und verstümmelt< das
waren deine Worte —, standest du vor der Frage,
entweder die Verantwortung für das, was geschehen war, auf dich zu nehmen — und
das konntest und wolltest du nicht — oder die ganze Schuld Cook zuzuschieben. Am
tödlichsten hassen wir einen Menschen dann, wenn wir wissen, daß ein Teil
seiner angeblichen Schuld auf uns selber zurückfällt .«
    »Nun bring die Sache schon zu
Ende«, sagte Laka und zuckte ungeduldig die
Schultern. »Sehr kurzweilig finde ich deine Geschichte nicht .«
    »Ich auch nicht, Schatz«,
antwortete ich ernst. »Madame Choy rief Cook nach New
York zurück, um sich zu überlegen, was mit ihm zu geschehen habe. Er hatte
einen Fehler gemacht, was um so schwerer wog, als er erst mehr oder weniger probeweise in die Organisation
aufgenommen worden war. Du sprachst mit deinem Freund, dem Polizei-Leutnant in
Hawaii, wie du mir ganz richtig sagtest, und er nannte meinen Namen. Nachdem du
in New York gelandet warst, konntest du der Versuchung nicht widerstehen, Cook
anzurufen und ihm mitzuteilen, daß bereits mit einem zuverlässigen Killer eine
Vereinbarung getroffen worden sei, ihn aus dem Weg zu räumen. Am nächsten
Morgen kamst du in mein Büro, und ich lehnte dein Angebot ab. Inzwischen war es
dir gelungen, Cook in Angst und Schrecken zu versetzen, und er hatte Augie Falk um Hilfe gebeten. Falk sah sofort, daß er unter
Umständen die Lage zu seinem eigenen Vorteil ausnutzen konnte. Er beschloß,
einen seiner Leute zu dir zu schicken, der sich den Auftrag von dir erbitten
und so jede fremde Mitwirkung ausschalten sollte. Derselbe Mann sollte sich
Cook schnappen und ihn in Augies Villa bringen, wo
man ihn bearbeiten würde, bis er sich damit einverstanden erklärte, von Madame Choys Organisation in Falks Dienste überzuwechseln.«
    »Das klingt nicht viel anders
als in der offiziellen Version 1«
    »Hast du dich nicht gewundert,
woher Sloan von der Sache wußte, als er so

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