fuer Liebende
Cruise spielen, in ›Mission Impossible‹.«
Mark grinste. »Geld, Ruhm, schnelle Autos und schöne Frauen. Was könnte es Erstrebenswerteres geben auf dieser Welt? Selbst wenn sich eine dieser Damen als äußerst schlagfertig entpuppt.« Er versuchte, wieder den Macho zu geben.
Doch Helena hatte ihn durchschaut. Der arrogante Kerl war nur eine Rolle, so wie alles andere auch. Sie hatte einen Blick auf den
wahren
Mark Taylor werfen dürfen. So leicht würde sie ihn nun nicht mehr davonkommen lassen. »Ist das wirklich der wahre Grund, warum Du Schauspieler geworden bist?«, fragte Helena.
Marc Taylor sah sie prüfend an. »Wenn ich die falsche Antwort gebe, setzt es wieder Hiebe, Mylady?«
»Das kommt darauf an, ob mir die Geschichte gefällt.«
»Es ist keine Geschichte. Es ist die Wahrheit.«
»Ich bin gespannt.«
»Nun«, sagte er und warf sich in Pose, »Mylady wird es nicht glauben, aber als Junge war ich klein, schmächtig und schüchtern.«
»Du hast recht, das ist wirklich schwer zu glauben.«
Mark wurde ernst. »Mein älterer Bruder, dem flog einfach alles zu. Gutes Aussehen, gute Zensuren, gute sportliche Leistungen, tolle Mädchen. Ich dagegen hatte zwei linke Füße, war schmal wie ein Hänfling und habe mich lieber in Büchern verkrochen. Dann, eines Tages, hat unsere Deutschlehrerin mit der Klasse ein Stück inszeniert. Shakespeares ›Sommernachtstraum‹. Mich hat sie für die Rolle des Puck ausgewählt. Ich war entsetzt. Ängstlich. Aufgeregt. Und dann passierte es, schon bei den Proben, als ich den Text nur laut lesen musste. Ich schlüpfte in die Rolle und
war
Puck. Kein ängstlicher, schmächtiger Jüngling mehr, sondern ein frecher, kleiner Kobold. Ich bekam sogar Szenenapplaus, als das Stück aufgeführt wurde. Von da war es nur ein kleiner Schritt bis zur Theater-AG der Schule und dann ein großer bis zur Aufnahmeprüfung in die Schauspielschule. Und jetzt bin ich hier.«
Marks Stimme verklang. Die flackernde Neonröhre tauchte sein Gesicht abwechselnd in Licht und Schatten. Von oben rollte das Echo eines Donnerschlages die Kellertreppe hinunter.
Helena stand auf. Sie knipste die Taschenlampe an und leuchtete den Fußboden ab. »Wo, sagtest Du, ist der Schlüssel?«
»Da hinten links, Mylady. Da liegt meine Jacke. Der Schlüssel steckt in der rechten Tasche.«
Helena legte die Peitsche auf die unterste Treppenstufe. Sie fand die Jacke, bückte sich und fischte den kleinen Schlüssel heraus. Dann ging sie zu Mark hinüber, der ihr ruhig entgegensah. Es schien, als hätte er alle Masken und Rollen abgelegt. Sein Gesicht war offen, ehrlich und sanft. Helena blieb vor ihm stehen. Sie ließ ihren Blick über sein kantiges Gesicht schweifen, die großen dunklen Augen, die vollen Lippen, das markante Kinn. Sein weißes Piratenhemd war dreckig und seine rechte Wange zierte ein schwarzer Schmutzstreifen. Er hatte etwas Verwegenes an sich, das Helenas Herz schneller schlagen ließ. Sein Geruch nach Holz, Moos und Moschus hüllte sie ein.
Sie sah ihm in die Augen.
Mark erwiderte ihren Blick und Helena fühlte einen plötzlichen Hunger in sich aufsteigen. Sie schloss ihre rechte Faust um den Schlüssel und langsam, ohne recht zu wissen, was sie tat, beugte sie ihre Knie und sank vor ihm nieder. Ihre linke Hand strich wie von selbst über die harte Ausbuchtung in seiner Hose. Ein überraschter Laut kam von ihm, halb Keuchen, halb Stöhnen. Helena öffnete seinen Reißverschluss und befreite seinen glänzenden, prallen Schwanz. Sie blickte kurz zu Mark hoch, er sah ungläubig auf sie herunter. Helena führte seinen Schwanz an ihre Lippen und küsste ihn sacht. Dann ließ sie ihn in ihren Mund gleiten.
Mark schloss die Augen, seine Hüften zuckten unkontrolliert.
Helena fuhr mit der Zunge über seine Schwanzspitze, kostete Salz und Meer, beleckte zarte Haut, ließ ihn tiefer und tiefer in sich hineingleiten und genoss sein dunkles Stöhnen.
Plötzlich raschelte etwas links in der Ecke neben ihr. Mäuse? Ratten? Aus der schönen Helena wurde sofort wieder das kleine »Pudermäuschen« Lena. Was tat sie hier eigentlich, nachts, in einer alten Maschinenhalle? Wohin sollte das alles führen? Warum gab sie sich mit diesem Mann ab, der spätestens am nächsten Tag wieder in seine gewohnte Rolle schlüpfen würde, weil er es gar nicht anders mehr kannte? Was war das für ein Spiel? Mit einem leisen Stich des Bedauerns ließ Helena seinen Schwanz wieder aus ihrem Mund gleiten. Er hatte sich
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