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Für Menschen ungeeignet

Für Menschen ungeeignet

Titel: Für Menschen ungeeignet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Sheckley
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tauchten hinter dem Hügel auf. Masrin wußte die Antwort schon fast, als ein dicht an seiner Nase vorbeisausender Pfeil ihn aus seinen Gedanken riß. Er sprintete los, wobei er versuchte den Hügel immer zwischen sich und den Indianern zu halten. Seine langen Beine arbeiteten wild. Hinter ihm zischte eine Keule durch die Luft.
    Wo war der Zeitriß? Was, wenn er sich irgendwie verschoben hatte? Der Schweiß lief ihm über das Gesicht, während er rannte. Eine Keule streifte ihn am Arm. Es handelte sich um Wurfkeulen, offenbar eine Art Bumerangs. Er bog um die nächste Felsecke und sah sich verzweifelt nach einer Deckung um.
    Dann waren drei der kräftigen Wilden über ihm.
    Masrin ließ sich fallen, als sie mit ihren Keulen ausholten, und rollte sich zur Seite weg. Dabei brachte er einen mit einer Beinschere zu Fall und die anderen beiden stürzten über ihren Kameraden. Aber der nächste Trupp rannte schon heran. Schnell war Masrin wieder auf den Beinen.
    Rauf! Der Gedanke kam ihm urplötzlich und schnitt mitten durch seine Panik. Rauf, den Abhang rauf!
    Er rannte den Hügel hinauf, fest überzeugt, daß er die Spitze nie lebend erreichen würde.
    Und da war er wieder zurück in seinem Mietshaus, den Koffer noch immer fest in der Hand.
    »Hast du was abgekriegt, Darling?« Kay nahm ihn sofort besorgt in den Arm. »Was ist passiert?«
    Masrin brachte im Augenblick nur einen einzigen rationalen Gedanken zustande. Er konnte sich an keinen prähistorischen Stamm erinnern, der seine Keulen so kunstvoll mit Schnitzwerk verzierte wie diese Wilden. Es war eine fast einzigartige steinzeitliche Kunstform, und er wünschte sich, er hätte eine der Keulen für ein Museum mitnehmen können.
    Dann warf er einen wilden Blick auf die alten Flurwände mit der abblätternden Farbe und erwartete, daß jeden Augenblick einer der Wilden daraus hervorgestürmt kommen würde. Oder vielleicht saßen kleine grüne Männchen in seinem Koffer. Er kämpfte um die Beherrschung. Der rational denkende Teil seines Hirns sagte ihm, daß es keinen Grund mehr zur Aufregung gab. Zeitrisse waren möglich, und er war eben unter den Einfluß eines solchen Risses im Raum-Zeit-Kontinuum geraten. Alles andere ergab sich ganz logisch daraus. Alles, was er jetzt tun mußte …
    Aber ein anderer Teil seines Hirns war an logischen Gedankengängen nicht mehr im geringsten interessiert. Dieser Teil starrte entsetzt auf die schiere Unmöglichkeit des ganzen Vorfalls, unbeeinflußt von jeder rationalen Einrede. Es war der. Teil des Hirns, der eine Unmöglichkeit erkannte, wenn er eine sah, und das teilte er Masrin auch mit.
    Masrin schrie und fiel in Ohnmacht.
     
    *
     
    An: CENTER
    Abteilung 41
    Z.Hd.: 2. Bauüberwachungsrat Miglese
    Von: Auftragsnehmer Carienomen
    Betr.: Metagalaxis ATTALA
     
    Sehr geehrter Bauüberwachungsrat Miglese,
    mir scheint die Haltung, die Sie in Bezug auf das obengenannte Projekt einnehmen, nicht angemessen zu sein. Es stimmt, daß ich zur Konstruktion dieser neuen Metagalaxis auch auf einige neue Ideen zurückgegriffen habe. Ich habe mir sogar die verschwenderische Großzügigkeit gestattet, ein gewisses Maß an künstlerischer Ausgestaltung auf eigene Kosten und ohne zusätzliche Rechnungsstellung einzubringen, ohne daß mir auch nur im entferntesten der Gedanke gekommen wäre, damit das Wutgeheul eines statischen, reaktionären CENTERS auszulösen. Natürlich weiß ich genau, daß Sie nicht freiwillig in dieses Geheul eingestimmt haben und meine Arbeit bei Ihnen in den besten Händen liegt.
    Seien Sie versichert, daß ich genau wie Sie vom CENTER an unserem großen Job interessiert bin, das fundamentale Chaos zu unterdrücken. Aber wir dürfen doch diesem großen Ziel keine künstlerischen Werte opfern.
    Anliegend erhalten Sie eine weitere ausführliche Erklärung der Rotverschiebung und eine zweite Erklärung, die den Vorteil der Anwendung geringer Mengen instabilen Atommaterials für Licht- und Energiezwecke nachweist.
    Was den Zeitriß angeht, so handelt es sich dabei nur um eine kleine Zeitablaufsverschleifung, nicht etwa um einen ernsten Riß im Raum-Zeit-Kontinuum, das im ganzen Bereich ATTALA, wie ich versichern kann, von erstklassiger Qualität ist.
    Erschwerend kommt allerdings hinzu, daß der von Ihnen sogenannte ›Zeitriß‹, wie Ihnen ja bereits bekannt ist, bereits ein bestimmtes Individuum beeinflußt. Die Reparatur wird dadurch ein wenig schwieriger. Ich befinde mich mit dem betreffenden bereits in Kontakt, einem

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