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Für Menschen ungeeignet

Für Menschen ungeeignet

Titel: Für Menschen ungeeignet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Sheckley
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Wort.« Sie ging zum Fenster und warf einen Blick auf die Straße hinunter. Da unten war New York, und irgendwo in der Ferne lag Iowa, wohin sie längst auf dem Weg hätten sein sollen. Sie sah auf die Uhr. Den Zug hatten sie jetzt schon verpaßt.
    »Ruf das College an«, sagte Masrin. »Sag ihnen, daß ich für ein paar Tage krank geworden bin.«
    »Werden es denn nur ein paar Tage sein?« überlegte Kay. »Wie wirst du aus dieser Zeitgeschichte je wieder rauskommen? Was, wenn das jetzt immer so bleibt?«
    »Oh, das Loch in der Zeit besteht nur vorübergehend«, meinte Masrin zuversichtlich. »Es wird bald heilen – wenn ich nicht ständig darin rumstochere.«
    »Aber wir können hier doch nur bis Mitternacht bleiben. Was soll dann geschehen?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand Masrin. »Wir können nur hoffen, daß der Riß sich bis dahin hat flicken lassen.«
     
    *
     
    An: CENTER
    Abteilung 41
    Z.Hd.: 2. Bauüberwachungsrat Miglese
    Von: Vertragsnehmer Carienomen
    Betr.: Metagalaxis MORSTT
     
    Sehr geehrter Herr Bauüberwachungsrat,
    anliegend finden Sie mein Angebot für die Konstruktion der neu geplanten Metagalaxis in der Region MORSTT. Wenn Sie in der letzten Zeit die Diskussion in Kunstkreisen verfolgt haben, werden Sie gehört haben, daß meine Verwendung instabiler Atome bei der Metagalaxis ATTALA ›der erste große Fortschritt kreativer Ingenieurkunst seit der Erfindung des variablen Zeitablaufs mit Hilfe der Relativität‹ genannt worden ist. Anbei finden Sie einige Besprechungen meines Werkes.
    Mein besonderes Kunstempfinden bei diesem bemerkenswerten Projekt brachte mir sehr viele positive Besprechungen ein.
    Die meisten der Inkonsistenzen in ATTALA, bei denen es sich, wie ich erinnern möchte, um natürliche Inkonsistenzen handelte, sind inzwischen behoben worden. Ich arbeite noch immer an dem Mann, der unter den Einfluß des Zeitrisses geraten ist. Er hat sich als recht kooperativ erwiesen; so kooperativ jedenfalls, wie man sich das bei den um ihn herum herrschenden Einflüssen vorstellen kann, die ich ja bereits kurz erwähnt habe.
    Im Augenblick ist es mir gerade gelungen, die Ränder des Risses zu verkleben, und ich warte jetzt darauf, daß sie hart werden. Ich hoffe, das Individuum bleibt immobil. Schließlich hat jede Person, jeder Planet, jeder Stern seinen integralen Anteil an meinem großen metagalaktischen Plan, wie unbedeutend dieser Anteil tatsächlich auch sein mag.
    Es ist eben alles ein Gesamtkunstwerk.
    Ihre weitere Inspektion ist uns weiterhin jederzeit willkommen. Bitte achten Sie dabei besonders auf die galaktischen Konfigurationen um das metagalaktische Zentrum. Sie sind ein Traum wahrer Schönheit, den man mit sich tragen möchte, wo immer man hingeht.
    Mein Angebot für die Metagalaxis MORSTT bitte ich unter Berücksichtigung meiner bisherigen Errungenschaften wohlwollend zu prüfen.
    Für die Metagalaxis ATTALA steht noch immer die Zahlung aus.
    Hochachtungsvoll
    Carienomen
    Anlage: Angebot Projekt Metagalaxis MORSTT
    3 Kopien Besprechungen Metagalaxis ATTALA
     
    *
     
    »Es ist jetzt Viertel vor zwölf, Schatz«, sagte Kay nervös. »Meinst du nicht, wir könnten jetzt gehen?«
    »Laß uns noch ein paar Minuten länger warten«, antwortete Masrin. Er konnte Harf schon draußen auf dem Flur herumschleichen hören, wo der Vermieter sicher bereits sehnsüchtig auf den zwölften Glockenschlag wartete.
    Masrin sah dem Sekundenzeiger auf seiner Uhr dabei zu, wie er unerbittlich die Sekunden vertickte.
    Als es fünf vor zwölf war, entschied Masrin, daß er es am besten jetzt gleich ausprobierte. Wenn das Loch bis jetzt nicht repariert war, würde es auch in den nächsten fünf Minuten nicht geschlossen werden können.
    Er stellte den Koffer auf den Ankleidetisch und rückte einen Stuhl daneben.
    »Was machst du da?« erkundigte sich Kay.
    »Ich habe keine Lust, mich bei Nacht dieser Treppe da draußen anzuvertrauen«, erklärte Masrin. »Mit diesen Prä-Indianern war schon tagsüber nicht zu spaßen. Ich versuche statt dessen mich nach oben zu bewegen.« Seine Frau erwiderte dieser Erklärung mit einem schrägen Jetzt-weiß-ich-daß-du-ne-Macke-weg-hast-Blick.
    »Es sind nicht die Stufen da draußen, die mich in den Riß ziehen«, erklärte er ihr noch einmal. »Es hängt davon ab, ob ich meinen Standort nach oben oder nach unten verändere. Die kritische Höhenveränderung scheint bei etwa 1,50m zu liegen. Mit dem Koffer auf dem Tisch sollte es genauso gut klappen.«
    Kay stand

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