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Für Menschen ungeeignet

Für Menschen ungeeignet

Titel: Für Menschen ungeeignet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Sheckley
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gegenüberliegenden Wand. Die Tür dort war verschlossen wie alle anderen. Also brannte er mit dem Strahler das Schloß heraus und stieß sie auf.
    Wie weit konnte die verdammte Masse sich ausdehnen? Wieviel waren zwei Vims Rauminhalt? Zwei Kubikmeilen vielleicht? Soweit er das jetzt beurteilen konnte, handelte es sich um einen Spachtel, mit dem man Risse in der Planetenkruste ausspachteln konnte.
    Im nächsten Raum legte Hellman wieder eine Verschnaufpause ein. Er erinnerte sich daran, daß es sich bei dem Gebäude um einen Rundbau handelte. Er mußte sich seinen Weg durch die Türen der nächsten Räume brennen und würde dann schließlich irgendwann wieder mit Casker zusammentreffen. Sie würden sich dann gemeinsam einen Weg nach draußen brennen und …
    Casker hatte keinen Strahler!
    Hellman wandte sich mit bleichem Gesicht zurück zur Tür, durch die er gerade gekommen war. Casker hatte durch die rechte Tür abhauen können, weil sie die schon vorhin aufgebrannt hatten. Die Spachtelmasse quoll zweifellos auch in Caskers Raum – durch das Loch in der Tür. Aber Casker konnte nicht mehr weiter! Er hatte den Spachtel im Rücken und eine verschlossene Tür vor sich. Und keinen Strahler, um sie aufzubrennen!
    Hellman raffte seine ganzen verbliebenen Kraftreserven zusammen und begann zu rennen. Überall schienen ihm sich Kisten in den Weg zu stellen. Absichtlich, um ihn aufzuhalten. Er strahlte die nächste Tür auf, rannte weiter. Dann die nächste Tür und wieder die nächste.
    Der Spachtel konnte nicht auch noch Caskers Raum völlig ausfüllen!
    Oder konnte er das? Zwei Vims!
    Die keilförmigen Räume, jeder Raum ein Segment des Rundbaus, schienen sich endlos vor ihm auszustrecken. Eine Wirbelmontage von verschlossenen Türen, fremden Warenkisten, noch mehr Türen und noch mehr Waren. Hellman stolperte über eine Kiste, kam wieder auf die Beine und fiel wieder hin. Er hatte die Grenze seiner Kräfte erreicht und diese Grenz überschritten. Aber Casker war sein Freund.
    Abgesehen davon, ohne einen Piloten würde er hier nie wieder wegkommen.
    Hellman kämpfte sich noch zwei Räume weiter, auf zitternden Knien. Dann brach er vor der Tür zum dritten Mal zusammen.
    »Bis du das, Hellman?« hörte er Casker von der anderen Seite dieser Tür fragen.
    »Bist du okay?« brachte Hellman mit letzter Kraft heraus.
    »Hab nicht viel Platz hier drinnen«, sagte Casker. »Aber das Spachtelzeug hat zu wachsen aufgehört. Hellman hol mich hier raus!«
    Hellman lag keuchend vor der Tür. »Augenblick«, preßte er zwischen zwei schweren Seufzern heraus.
    »Keinen Augenblick, zum Teufel!« schrie Casker. »Hol mich hier raus! Ich hab’ Wasser gefunden.«
    »Was? Wie?«
    »Hol mich raus hier!«
    Hellman versuchte aufzustehen, aber seine Beine machten nicht mit. »Was ist passiert?« fragte er.
    »Als ich sah, wie das Spachtelzeugs den Raum auszufüllen begann, dachte ich, daß wäre der richtige Augenblick, es mal mit dem Super-Kunden-Transportsystem zu versuchen. Dachte mir, es könnte vielleicht die Tür kaputtfahren, und mich hier rausbringen. Also habe ich es mit Integor-Treibstoff vollgepumpt.«
    »Und?« sagte Hellman und bemühte sich weiter seine Beine wieder unter Kontrolle zu bekommen.
    »Dieses Super-Transportsystem ist ein Tier, Hellman! Und der Integor-Treibstoff ist Wasser! Jetzt hol mich raus!«
    Hellman ließ sich mit einem erleichterten Seufzer zurücksinken. Wenn er noch ein bißchen mehr Zeit gehabt hätte, wäre es ihm bestimmt gelungen, die ganze Sache mit reiner Logik selbst zu entdecken. Aber nun schien alles ziemlich klar. Das effizienteste Transportsystem für diese messerscharfen Berggrade und nadelspitzen Gipfel mußte ein Reittier sein, wahrscheinlich mit Saugnäpfen an den Gliedmaßen. Zwischen den Reisen befand es sich in einer Art Winterschlaf. Und wenn es Wasser trank, dann würden die anderen Futtermittel für dieses Tier … für Menschen auch genießbar sein. Natürlich wußten sie noch immer nicht genug über die ehemaligen Bewohner dieses Planeten, aber ohne Zweifel …
    »Brenne die verdammte Tür endlich raus!« kreischte Casker mit sich überschlagender Stimme.
    Hellman kam die Ironie der ganzen Sache erst jetzt richtig zu Bewußtsein. Wenn, was der andere frißt, und sein Gift, für dich giftig sind, dann versuch etwas anderes zu essen. Ganz einfach, wirklich.
    Aber da war etwas, was ihm noch immer zu schaffen machte.
    »Woher weißt du denn, daß es sich um ein erdähnliches Tier

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