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Für Menschen ungeeignet

Für Menschen ungeeignet

Titel: Für Menschen ungeeignet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Sheckley
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latenten Treibern zu finden, nehmen einen der dortigen Treiber an Bord und versuchen ihn so auszubilden, daß er das Schiff zurück in die zivilisatorisch erschlossenen Bereiche der Galaxis bringen kann.«
    Denker schwieg. Er hatte alles gesagt, was er zu dem vorliegenden Problem in seinen und den Erinnerungen seiner Vorfahren finden konnte.
    Sie stimmten ab und entschieden sich ohne Gegenmeinungen zu Denkers zweiter Alternative. Im Grunde hatten sie auch keine andere Wahl. Es war die einzige Chance, die Heimat überhaupt je wiederzusehen.
    »Also gut«, sagte Sprecher. »Essen wir jetzt. Ich glaube, wir haben es alle nötig.«
    Der Körper des toten Treiber wurde Maschine in den Mund geschoben, der ihn sich ohne Zögern einverleibte, indem er seine Atome in Energie umwandelte. Maschine war das einzige Besatzungsmitglied; das sich direkt von Atomenergie ernährte.
    Für die anderen ging Nährer an die Arbeit und lud sich bei einem der Akkumulatoren auf. Dann verwandelte er die aufgenommene Energie in die jeweils von den einzelnen Besatzungsmitgliedern benötigte Nahrung.
    Auge lebte ausschließlich von komplexen Chlorophyllketten. Nährer produzierte sie ihm und gab dann Sprecher seine Kohlenhydrate und den Wänden ihre Chlorverbindungen. Für Doktor stellte er die Kopie einer Silikatfrucht her, die auf Doktors Heimatwelt wuchs.
    Endlich war jeder satt und das Schiff wieder aufgeräumt.Die Akkumulatoren schliefen friedlich in ihrer Ecke. Auge hatte sein Sehorgan soweit wie möglich ausgefahren und draußen auf Teleskopsicht umgestellt. Selbst in ihrer derzeitigen kritischen Lage konnte er der Versuchung nicht widerstehen, seine Gedichte fortzusetzen. Er kündigte an, daß er an einer neuen Ballade arbeitete, die er ›Peripherer Schimmer‹ getauft hatte. Keiner wollte sie hören, und so gab er sie Denker ein, der alles speicherte, ob gut oder schlecht, falsch oder richtig, sinnvoll oder nutzlos.
    Maschine schlief nie. Bis zum Bersten mit Treiber gefüllt, jagte er das Schiff mit mehrfacher Lichtgeschwindigkeit dahin.
    Die Wände stritten sich, wer während des letzten Urlaubs am betrunkensten gewesen war.
    Sprecher gönnte sich ein wenig Ruhe. Er löste sich von den Wänden und streckte seinen kleinen runden Körper auf dem Netzwerk seiner Fäden aus.
    Flüchtig dachte er an Treiber. Es war seltsam. Treiber hatten alle gern gemocht, doch jetzt war er schon vergessen. Nicht etwa aus Gleichgültigkeit. Der Grund lag einfach darin, daß das ganze Schiff eine Einheit bildete. Der Verlust eines Teiles wurde bedauert, aber entscheidend war nur der Fortbestand des Schiffes als Kooperative.
    Das Schiff jagte durch die Sonnensysteme der galaktischen Peripherie.
    Denker hatte eine Suchspirale kalkuliert. Die Chancen einen Treiberplaneten zu finden, schätzte er auf eins zu vier. Nach einer Woche stießen sie auf eine Welt, die von primitiven Wänden bewohnt wurde. Sie flogen tief über die Oberfläche und konnten die ledrigen, rechteckigen Burschen deutlich erkennen, die in der Sonne lagen, über die Felsen krochen oder sich langausgestreckt von der Brise schaukeln ließen.
    Die Wände des Schiffes seufzten sehnsüchtig. Es war dort unten genau wie zu Hause.
    Die Wände auf diesem Planeten waren noch nicht von einer galaktischen Kontaktgruppe besucht worden und wußten nichts von ihrer großen Bestimmung – teilzunehmen an dem allesumfassenden Zusammenwirken aller Intelligenzen des großen Sternennebels.
    Dieser Spiralarm der Milchstraße beherbergte eine Menge toter Welten und solcher, die noch zu jung für die Entwicklung von Leben waren. Dann fanden sie einen Planeten mit Sprechern, die ihre spinnwebhaften Kommunikationsfäden über einen halben Kontinent ausgebreitet hatten.
    Sprecher starrte sie durch Auge erwartungsvoll an. Eine Welle von Selbstmitleid überrollte ihn. Seine Heimat fiel ihm ein, seine Familie, seine Freunde. Er dachte an den Baum, den er kaufen wollte, wenn er wieder heim kam.
    Einen kurzen Moment lang fragte er sich, was er überhaupt hier verloren hatte, als Teil eines Schiffes in einer abgelegenen Ecke der Galaxis.
    Er schüttelte die Stimmung ab. Er hatte seine Aufgabe. Wenn sie lange genug suchten, würden sie auf jeden Fall einen Treiberplaneten finden. Das hoffte er jedenfalls.
    Eine Zeitlang stießen sie dann nur auf öde Welten ohne Leben, bis sie einen Planeten voll primitiver Maschinen entdeckten, die in einem radioaktiven Metallozean schwammen.
    »Eine lohnende Gegend«, meinte Nährer zu

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