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Für Menschen ungeeignet

Für Menschen ungeeignet

Titel: Für Menschen ungeeignet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Sheckley
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Sprecher. »Das Center sollte hier mal eine Kontaktgruppe herschicken.«
    »Das werden sie wahrscheinlich auch tun, wenn wir es zurück schaffen«, erwiderte Sprecher.
    Sie beide standen sich sehr nahe – noch über die allumfassende Freundschaft des ganzen Schiffes hinaus. Nicht nur, weil sie die jüngsten waren. Ihre Funktionen ähnelten einander und das förderte eine gewisse psychische Verbundenheit. Sprecher verwandelte Sprachen, Nährer Nahrung. Außerdem ähnelten sie sich auch körperlich. Sprecher war ein Zentralkörper mit peripheren Fäden nach allen Seiten, Nährer ein Zentralkörper mit Tentakeln anstelle der Fäden.
    Sprecher glaubte von Nährer, daß dieser sich nach ihm selbst am meisten unter der ganzen Besatzung seiner selbst, seines individuellen Egos, bewußt war. Bei den anderen wunderte es ihn immer, wie sie es überhaupt noch schafften, ein eigenen Bewußtsein zu führen.
    Noch mehr Sonnen, noch mehr Planeten. Maschine fing an, sich zu überhitzen. Gewöhnlich wurde Maschine nur für kurze Start- und Landemanöver benutzt und für Kurskorrekturen innerhalb eines Planetensystems. Jetzt war er schon wochenlang ununterbrochen an der Arbeit – mit Über- und Unterlichtgeschwindigkeit. Langsam schwanden seine Kräfte.
    Nährer installierte mit Doktors Hilfe eine zusätzliche Kühlanlage. Sie war nur provisorisch und sah demgemäß aus. Aber für den Augenblick mußte sie reichen. Die Kühlflüssigkeit produzierte Nährer durch Umordnung von Stickstoff-, Wasserstoff- und Sauerstoffatomen. Doktor untersuchte Maschine und diagnostizierte dessen Erholungsbedürftigkeit. Der tapfere alte Kerl würde es kaum noch länger als eine Woche durchhalten.
    Die Suche ging weiter, doch die Stimmung im Schiff wurde immer gedrückter. Sie waren sich alle im klaren darüber, daß Treiber relativ selten vorkamen im Gegensatz zu den fruchtbaren Maschinen oder Wänden.
    Die Haut der Wände wurde pockennarbig vom interstellaren Staub. Wenn sie wieder nach Hause kämen, würden sie sich alle behandeln lassen müssen, jammerten sie. Sprecher beruhigte sie und versprach, daß die Reederei alles bezahlen würde.
    Selbst Auge wurde vom ununterbrochenen Starren in den Raum ganz blutunterlaufen.
    Dann tauchten sie wieder einmal in die Atmosphäre eines neuen Planeten hinab. Seine Charakteristika wurden Denker übermittelt, der sie mit den in ihm gespeicherten Daten verglich.
    Noch näher, und sie konnten die ersten Gestalten am Boden erkennen.
    Treiber! Primitive Treiber!
    Sie zogen das Schiff sofort hoch und kehrten erst einmal in den Raum zurück, um dort über die nächsten Schritte zu beraten. Nährer produzierte dreiundzwanzig verschiedene Arten von berauschenden Getränken, mit denen sie auf ihr Glück anstießen.
    Das Schiff war drei Tage lang außer Funktion.
    »Alle wieder klar?« fragte Sprecher noch ein bißchen zittrig. Er hatte einen Kater, der ihm in allen Kommunikationsfäden brannte. Unmengen mußten das gewesen sein, die er in sich hineingeschüttet hatte. Schwach erinnerte er sich daran, wie er Maschine mit seinen Fäden umarmt und ihn eingeladen hatte, seinen Baum mit ihm zu teilen, wenn sie erst zurück waren.
    Der Gedanke daran ließ ihn schaudern.
    Die übrige Mannschaft machte auch noch einen ziemlich mitgenommenen Eindruck. Die Wände ließen Luft in den Raum entweichen. Sie waren einfach noch zu wackelig, um ihre Kanten richtig zu versiegeln. Doktor war ohnmächtig.
    Aber am schlimmsten hatte es Nährer erwischt. Da sein Körper sich auf jede Nahrung außerhalb atomarer eingestellt hatte, konnte er jedes der von ihm hergestellten Getränke erst einmal selbst probieren, ob es nun Jod, reiner Sauerstoff oder ein komplizierter Ester gewesen war. Es ging ihm miserabel. Das gesunde Blau seiner Tentakel zeigte jetzt überall gelbliche Flecken, und der ganze Organismus arbeitete wie wild, um die Reste der Rauschmittel abzubauen, an denen sich Nährer vergiftet hatte. Ein schmerzhafter Regenerationsprozeß.
    Die einzigen nüchternen waren Maschine und Denker. Denker trank nichts, was für einen Raumfahrer selten, für einen Denker aber typisch war. Maschine konnte nicht trinken.
    Sie hörten alle zu, als Denker jetzt mit einem Bericht über einige erstaunliche Beobachtungen auf den Bildern Auges begann. Die Bilder stammten von der Oberfläche des rettenden Planeten. Sie zeigten deutlich metallische Konstruktionen, die Denker zu der beunruhigenden Schlußfolgerung zwangen, man habe es dort unten mit einer

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