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Für Menschen ungeeignet

Für Menschen ungeeignet

Titel: Für Menschen ungeeignet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Sheckley
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genauso überraschend und unbegreiflich wie vorher. Er sprang zur Seite und fuchtelte wild mit einem Stück Metall herum, das er in der Hand hielt.
    »Was glaubst du wohl, hat er damit vor?« fragte Nährer. Der Treiber begann mit dem Stück Metall auf die nächste Wand einzuschlagen. Sie versteifte sich instinktiv, und das Metallstück zerbrach.
    »Laßt ihn in Ruhe«, sagte Sprecher. »Geben wir ihm erst mal Zeit, sich zu beruhigen.«
    Sprecher beriet sich mit Denker, aber sie kamen zu keinem Entschluß, was mit dem Treiber anzufangen wäre. Er wollte in keine Kommunikation eintreten. Jedesmal, wenn ihm Sprecher einen seiner Fäden entgegenstreckte, geriet der Treiber in wilde Panik. Momentan stand es unentschieden.
    Denker sprach sich gegen den Plan aus, einen anderen Treiber auf dem Planeten zu suchen. Er hielt das Benehmen ihres Treibers für typisch. Die Suche nach einem anderen würde nur zu den gleichen Problemen führen. Außerdem durfte ein Planet eigentlich nur von einer Kontaktgruppe offiziell besucht werden.
    Wenn sie sich nicht mit dem Treiber verständigen konnten, würde es ihnen auch nicht mit einem anderen aus diesem Treibervolk gelingen.
    »Ich glaube, ich weiß, was uns die Schwierigkeiten macht«, sagte Auge. Er schwang sich auf einen Akkumulator. »Diese Treiber hier haben eine mechanische Zivilisation entwickelt. Denkt mal eine Weile darüber nach, wie sie die wohl errichtet haben. Sie gebrauchten, so wie unser Doktor, ihre Finger, um Metall zu formen. Sie benutzen ihre Augen, so wie ich meine Sehorgane. Und vermutlich noch eine Menge anderer Organe auf ähnliche Weise.« Er machte eine effektvolle Pause.
    »Die Treiber sind unspezialisiert!«
    Sie diskutierten über diese Idee mehrere Stunden. Die Wände ließen sich nicht davon abbringen, daß kein intelligentes Wesen unspezialisiert sein könnte. In der ganzen Galaxis gab es dafür kein Beispiel. Aber der Beweis stand vor ihnen – die Städte der Treiber, ihre Fahrzeuge … dieser Treiber an Bord, der sicher repräsentativ war, schien für eine Unmenge verschiedener Arbeiten ausgerüstet zu sein.
    Für alles, nur nicht dafür, ein Schiff zu treiben!
    Denker gab schließlich eine teilweise Erklärung. »Wir haben es hier nicht mit einem primitiven Planeten zu tun. Er ist schon relativ alt und hätte schon vor Jahrtausenden in die galaktische Zivilisation aufgenommen werden müssen. Da das aus unbekannten Gründen nicht geschah, wurden die Treiber ihres Geburtsrechtes beraubt. Ihre große Fähigkeit, ihre Spezialität war etwas zu treiben. Aber sie hatten nichts zum Treiben. So kam es nicht von ungefähr, daß sie eine perverse Kultur entwickelten.
    Wie diese Kultur im einzelnen aussieht, können wir nurvermuten. Aber alle Anzeichen sprechen für die Annahme – die Treiber hier sind unkooperativ.«
    Denker hatte es an sich, die erschütterndsten Feststellungen mit der harmlosesten Selbstverständlichkeit zu treffen.
    »Es besteht eine große Wahrscheinlichkeit«, fuhr Denker fort, »daß diese Treiber gar nichts mit uns zu tun haben wollen. In diesem Fall stünde unsere Chance für eine Rückkehr eins zu 283, denn das sind die Aussichten, einen zweiten Treiberplaneten zu finden.«
    »Wir können aber nicht sicher sein, ob wir ihn nicht doch noch zur Zusammenarbeit überreden können«, sagte Sprecher, »bevor wir nicht direkt mit ihm kommuniziert haben.« Es wollte ihm einfach nicht eingehen, daß es intelligente Lebewesen geben konnte, die eine Kooperation mit anderen intelligenten Lebewesen ablehnten.
    »Aber wie bekommen wir ihn dazu?« fragte Nährer. Sie faßten einen Plan. Doktor ging langsam auf Treiber zu, der mißtrauisch zurückwich. In der Zwischenzeit hatte Sprecher einen seiner Fäden durch die Schiffswand hinter dem Treiber geschoben.
    Der Treiber drückte sich an die Wand, und Sprecher schob ihm schnell den Faden in den Hinterkopf. Direkt ins Kommunikationszentrum des Hirns zur Anschlußstelle.
    Der Treiber brach zusammen.
     
    *
     
    Als er wieder zu sich kam, mußten Nährer und Sprecher seine Gliedmaßen festhalten, damit er sich den Kommunikationsfaden nicht wieder herausriß. Sprecher bemühte sich inzwischen, die Sprache des Treibers herauszufinden.
    Das war nicht zu schwer. Alle Treibersprachen gehörten der gleichen Familie an, und diese hier bildete da keine Ausnahme. Sprecher fand genug Gedankenfetzen, um ein Gerüst der Sprache daran zu entwickeln.
    Er machte einen ersten Versuch der Verständigung.
    Der Treiber

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