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Für Menschen ungeeignet

Für Menschen ungeeignet

Titel: Für Menschen ungeeignet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Sheckley
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mechanischen Zivilisation zu tun.
    »Unmöglich«, sagten drei der Wände, und auch die übrige Mannschaft schien geneigt, ihnen recht zu geben. Alles Metall, was sie jemals gesehen hatten, war in der Erde vergraben gewesen oder hatte in rostigen Klumpen herumgelegen, höchstens als Futter für Maschinen zu gebrauchen.
    »Willst du damit sagen, daß die da unten Dinge aus Metall herstellen?« faßte Sprecher nach. »Aus totem Zeugs? Wozu?«
    »Nichts können sie damit herstellen«, erklärte Nährer nachdrücklich. »Es würde ihnen doch alles ununterbrochen zusammenbrechen. Ich meine, Metall weiß ja nicht, wann es schwächer wird.«
    Aber Denkers Schlußfolgerung war doch richtig. Auge vergrößerte neue Bilder, und alle konnten sich selbst davon überzeugen, daß die Treiber große Gebäude, Fahrzeuge und andere Gegenstände aus toter Materie konstruiert hatten.
    Der Grund dafür ließ sich nicht so ohne weiteres angeben. Aber es war kein gutes Zeichen. Trotzdem, das schlimmste hatten sie erst einmal hinter sich. Sie hatten einen Treiberplaneten gefunden. Jetzt mußten sie nur noch versuchen, einen eingeborenen Treiber anzuheuern, was nicht so schwierig sein durfte. Sprecher wußte, daß Kooperation das Fundament der galaktischen Zivilisation war – selbst unter primitiven Lebensformen.
    Sie beschlossen in einer der weniger dicht besiedelten Regionen zu landen. Selbstverständlich rechneten sie nicht mit einem unfreundlichen Empfang, aber es war Aufgabe der speziell dafür ausgebildeten Kontaktgruppe, mit einer neu entdeckten Rasse Kontakt aufzunehmen. Sie brauchten im Augenblick ja nur den Kontakt zu einem Einzelwesen.
    So suchten sie sich eine relativ dünn besiedelte Landmasse heraus und strichen im Tiefflug über das Gebiet, während es auf dieser Seite des Planeten Nacht war.
    Fast auf Anhieb gelang es ihnen, einen einzelnen Treiber zu lokalisieren.
    Auge stellte sich auf Nachtsicht ein, und sie verfolgten neugierig das Tun des Treibers. Nach einer Weile streckte er sich neben einem kleinen Feuer aus. Denker erklärte ihnen, daß es sich dabei um eine wohlbekannte Ruhestellung von Treibern handelte.
    Kurz vor dem Morgengrauen landeten sie, und die Wände öffneten sich. Nährer, Sprecher und Doktor gingen nach draußen.
    Nährer ging zu dem Treiber und tippte das Wesen an der Schulter an. Sprecher folgte mit einem Kommunikationsfaden.
    Der Treiber öffnete seine Sehorgane, blinzelte mit ihnen und machte dann eine Bewegung mit seinem Nahrungsorgan. Er sprang auf seine Füße und begann zu rennen.
    Die drei Besatzungsmitglieder waren verblüfft. Der Treiber hatte nicht einmal abgewartet, was sie eigentlich von ihm wollten!
    Sprecher streckte einen seiner Fäden aus und packte den Treiber, der sich schon fünfzehn Meter weit weg befand, am Bein. Der Treiber fiel hin.
    »Geht nicht zu rauh mit ihm um«, meinte Nährer. »Vielleicht hat ihn unser plötzliches Erscheinen durcheinander gebracht.« Er zuckte mit einem Tentakel. Die Idee, daß ein Treiber – mit seinen vielfältigen unspezialisierten Organen eine der merkwürdigsten Lebensformen der Galaxis – durch das Aussehen von jemand anderes erschreckt werden könnte, war zu komisch.
    Nährer und Doktor liefen zu dem gestürzten Treiber und trugen ihn gemeinsam ins Schiff.
    Die Wände versiegelten sich. Man ließ den Treiber frei und bereitete sich auf das Gespräch mit ihm vor.
    Sobald der Treiber sich bewegen konnte, sprang er auf und rannte zu der Stelle, an der die Wände sich geschlossen hatten. Er hämmerte wild dagegen. Sein Nahrungsorgan stand weit offen und vibrierte.
    »Laß das sein«, sagte die Wand vor ihm. Wand bauchte sich ihm entgegen und stieß ihn von den Beinen. Der Treiber sprang sofort wieder hoch und rannte weg.
    »Haltet ihn auf!« befahl Sprecher. »Er könnte sich verletzen.«
    Einer der Akkumulatoren wachte weit genug auf, um sich dem Treiber in den Weg zu schieben. Der Treiber stürzte darüber, kam wieder hoch und rannte weiter.
    Sprecher hatte seine Fäden inzwischen wieder überall hin ausgestreckt und er fing den Treiber im Bug ein. Der Treiber begann an den Fäden zu reißen, und Sprecher ließ ihn schnell wieder los.
    »Schließ ihn an deinem Netz an!« rief Nährer. »Vielleicht können wir so mit ihm ins Gespräch kommen.«
    Sprecher streckte einen seiner Fäden nach dem Kopf des Treibers aus, wobei er ihn in der universalen Geste der Verständigung vor dessen Sehorganen hin und her wedelte. Doch der Treiber reagierte

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