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Für Sloane ging sie durchs Feuer

Für Sloane ging sie durchs Feuer

Titel: Für Sloane ging sie durchs Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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Brauen zusammen. »Unter welchem Stein ist der denn vorgekrochen?«
    George Merry hob die Achseln. »Angeblich kommt er von weither, aus Kalifornien, sagen manche. Er legt sich ganz schön ins Zeug wegen Martha. Man könnte annehmen, er wäre bis über beide Ohren in sie verknallt.«
    »So ein Unsinn«, sagte Jim, der Beifahrer. »Woher sollte der Mann Martha denn kennen? So lange, wie ich denken kann, hat sie in San Carlos gelebt. Und die letzte Zeit war sie ununterbrochen mit Duke Sloane zusammen.«
    Jason sah den Cowboy an. »Kennst du den Namen von diesem Kerl, George?«
    Vor Spannung hielt Batista den Atem an.
    Der Cowboy dachte kurz nach. »Lassiter«, sagte er dann.
    » Por dios !«, entfuhr es Batista.
    Die Männer drehten sich nach ihm um.
    Batista reagierte blitzschnell. Er spuckte einen Mundvoll Tabak in den Sand, schmetterte seine glimmende Zigarre auf den Boden und zertrat sie zu Brei.
    »Eine Schande, was die Tabakfritzen alles in die Glimmstängel mischen«, sagte er und tat so, als ob er einen Fremdkörper aus seinem Mund polkte.
    Lassiter, dachte er, wenn das der Kerl ist, den ich mal in Tombstone erlebt habe, hängen die Trauben, die ich ernten will, viel höher als ich vermutet habe.
    » Alles in Ordnung, Mister?«, fragte ihn Jason, der Kutscher.
    Die Männer sahen ihn misstrauisch an.
    Batista gab sich locker. »Könnte nicht besser sein, Gents«, versetzte er und stapfte ein Stück weiter.
    Der Name Lassiter ging ihm nicht aus dem Kopf. Damals in Tombstone hatte der Kerl drei beinharten Burschen das Fürchten gelehrt. Mit dem Schießeisen war der Dreckskerl schnell wie der Blitz. Später hatte er erfahren, dass Lassiter angeblich auch eine Aktie an der Zerschlagung der James-Bande hatte. Nach dem Tod seines Bruders Jesse hatte Frank James seinen Revolver den Sternträgern überreicht und sich ergeben. Er hatte Fracksausen, weil er gehört hatte, dass Lassiter in der Stadt war.
    Batista beruhigte sich nur langsam. Wenn ihm dieser Lassiter in die Quere kam, durfte er sich auf keine offene Kraftprobe einlassen. Er musste verdammt clever sein.
    Und das bin ich , dachte er, wobei die ungläubig verzerrte Fratze des sterbenden Cowboys aus El Paso vor seinem geistigen Auge erschien.
    Mit ruhiger Hand zündete sich Yago Batista eine neue Zigarre an.
    ***
    Martha Coffins ahnte nichts von diesen Entwicklungen.
    Sie kauerte in ihrer Gefängniszelle und ließ den Kopf hängen. Nach ihrer Einlieferung ins Frauengefängnis hatten sie fürs Erste mit ihrem Leben abgeschlossen. Sie war eine Mörderin, da biss die Maus keinen Faden ab. Sechzig Monate lang würde sie eingesperrt sein, fernab von ihrer Heimat und den Menschen, die ihr etwas bedeuteten. Die Suppe, die sie sich eingebrockt hatte, musste sie nun auslöffeln, bis zum letzten Tropfen.
    Es war eine idiotische Idee gewesen, auf Duke Sloane zu schießen. Es hätte vollends gereicht, wenn sie ihm den Laufpass gegeben hätte. Doch die Rachsucht hatte sie verblendet. Jetzt wusste sie es besser.
    Zu spät.
    Ihre Zelle musste Martha mit zwei anderen verurteilten Mörderinnen teilen. Die eine hieß Jane Fox, eine zierliche Frau mit strähnigen, lange Haaren und abgeknabberten Fingernägeln. Jane hatte ihrem Mann und ihrem Schwiegervater Gift unters Essen gemischt, weil sie sich von den beiden ausgenutzt fühlte und im Laufe der Jahre einen abgrundtiefen Hass aufgebaut hatte.
    Die zweite Mitgefangene war ein stiernackiges Mannweib mit flachem Busen, schwarz behaarten Pranken und platt gehauener Nase. Sie prügelte sich für ihr Leben gern, und alle hatten einen Mordsrespekt vor ihr. Selbst die Gefangenenaufseher behandelten sie wie ein rohes Ei. Aus Gründen, die Martha nicht nachvollziehen konnte, wurde die Schlägerin von allen Dish genannt.
    Dish, die »dufte Puppe«.
    Was für ein Hohn!
    Jetzt saßen Dish und Jane, die Giftmörderin, am Klapptisch unter der vergitterten Fensterluke und würfelten. Nebenher knabberten sie an Maiskolben, die der Fourier ihnen heute Morgen als Beigabe zum Frühstück spendiert hatte.
    Martha legte sich auf den Rücken, kreuzte die Hände unter den Kopf und schloss die Augen. Sie versuchte, einzuschlummern. Schlaf war der beste Zeitüberdrücker, wie sie fand.
    Doch das unentwegte Klappern der Würfel im Becher und die obszönen Flüche, die Dish ausstieß, sobald sie einen schlechten Wurf getan hatte, rissen sie immer wieder aus dem unruhigen Dahindämmern. An Schlaf war nicht zu denken, solange ihre Zellengenossinnen solchen

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