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Für Sloane ging sie durchs Feuer

Für Sloane ging sie durchs Feuer

Titel: Für Sloane ging sie durchs Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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Rabatz veranstalten.
    » Shit happens! «, knurrte Dish, als ein Würfel zu Boden fiel und über den Boden kollerte.
    »Gewonnen!«, jubelte Jane Fox.
    »Halt die Fresse!« Dish schlug die Hand auf den Tisch. »Du hast noch lange nicht gewonnen, alte Hexe! Ich habe noch einen Versuch, kapiert?«
    Jane Fox protestierte. »Aber das ist gegen die Regeln!«
    Martha hörte, wie es laut klatschte. Dish hatte ihrer Mitspielerin eine Ohrfeige gegeben.
    »Heb den Würfel auf«, sagte sie dann.
    »Wieso ich?«, murrte Jane und biss von ihrem Maiskolben ab. »Hab ich ihn runtergeschmissen oder du?«
    »Aufheben, sag ich!« Dishs Stimme klang drohend.
    »He, Martha!«, rief Jane mit vollem Mund. »Was suhlst du dich so faul in deinem Bett. Los! Steh auf und gib uns den Würfel! Wir wollen weiterspielen. Dalli, dalli!«
    Martha tat, als schliefe sie. Wie kam sie dazu, für die anderen den Lakaien zu spielen?
    »Hörst du schlecht?«, grunzte Dish.
    Martha ließ die Augen zu und rührte sich nicht.
    Ein Fehler, wie sich schnell herausstellte. Dish dachte im Traum nicht daran, den Würfel selbst aufzuheben.
    Im nächsten Moment wurde Martha bei den Haaren gepackt und brutal emporgerissen. Sie schrie vor Schmerz, schlug die Augen auf und blickte in das grinsende Gesicht ihrer kraftstrotzenden Zellengefährtin.
    »Aufheben, sonst gibt’s in die Fresse!«, sagte Dish.
    Martha schossen Tränen in die Augen. »Lass mich los! Loslassen, sage dich!«
    »Wer nicht hören will, muss fühlen.« Die Mitgefangene packte noch fester zu.
    Martha hatte das Gefühl, als würde sie gerade skalpiert. Ob sie wollte oder nicht, sie musste der Richtung folgen, die Dish vorgab. Keuchend glitt sie über die Bettkante, sackte auf den Boden und kam auf alle viere nieder.
    Dish ließ ihre Haare los und trat ihr brutal in den Hintern.
    Der Tritt war so kräftig, dass Martha mit der Stirn gegen ein Bein der Pritsche prallte. Sekundenlang sah sie Sterne vor ihrem Blickfeld tanzen. Im Hintergrund, wie aus weiter Ferne, hörte sie die Giftmörderin höhnisch lachen.
    Sie hob die Hände an den Kopf und rieb sich die Stirn, aus der eine Beule wuchs.
    »Mach hin! Wir wollen weiterspielen«, sagte Dish.
    Martha fuhr sich über die Augen. Ihr Sichtfeld klarte sich nur langsam wieder auf. Verschwommenen Blickes hielt sie nach dem Würfel Ausschau.
    Er lag direkt neben dem Schemel, auf dem Dish gesessen hatte. Dish hätte sich nur zur Seite neigen brauchen, um ihn aufzuheben.
    Grenzenloser Zorn überkam Martha. Sie ballte die Hände zu Fäusten und begann zu zittern. Dish, die ihre Anwandlung beobachtet haben musste, stellte ihr einen Fuß auf den Kopf.
    »Keine Dummheiten, Baby«, sagte sie. »Du hebst jetzt artig den gottverdammten Würfel auf, sondern prügele ich dich windelweich. Mein Wort darauf.«
    Martha wusste, dass das kein Lippenbekenntnis war. Dish hielt, was sie versprach. Oft genug hatte Martha zugeschaut, wie die brutale Schlägerin andere Frauen auf dem Gefängnishof misshandelt hatte. Zu ihrem Entsetzen hatten die Wärter keinen Finger gerührt, um den gequälten Opfern beizustehen. Schlimmer noch: Einige Aufseher hatten sogar gewettet, wie viele Schläge Dish brauchte, um ihre Gegnerin umzuhauen.
    »Worauf wartest du?«, quäkte Jane Fox und leckte an ihrem Kolben.
    Martha beugte sich der übermächtigen Gewalt. Dish war körperlich viel stärker als sie. Ein Kampf mit dem muskulösen Mannweib hätte schlimme Folgen gehabt. Sie verspürte nicht die geringste Lust, sich von dieser Furie die Zähne einschlagen zu lassen.
    In den Augenblicken, als sie den Würfel aufhob und neben den Becher auf den Tisch legte, nahm sie sich vor, sich etwas einfallen zu lassen, um künftigen Schikanen bereits im Keim zu ersticken. Schließlich musste sie ihre Mitgefangenen noch ein paar Jahre lang ertragen.
    Auf keinen Fall durfte sie auf Dauer klein beigeben, sonst bekäme Dish noch mehr Oberwasser, und die Quälereien würden von Tag zu Tag an Brutalität zunehmen. Um die Gesellschaft ihrer hartgesottenen Zellengenossinnen nicht als Invalidin zu beenden, musste sie sich wohl oder übel auf deren Niveau herablassen und mit gleicher Waffe zurückschlagen.
    Aber wie?
    Ich muss mir etwas ganz Schreckliches ausdenken, um Dish zu beeindrucken , sagte sie sich.
    »Warum nicht gleich so, Baby?«, grunzte Dish. In ihren bösen Augen funkelte Triumph. »Beim nächsten Mal schwingst du deine Keulen gleich aus deiner Kiste, wenn ich dir etwas sage. Ist das klar?«
    Martha

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