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Für Sloane ging sie durchs Feuer

Für Sloane ging sie durchs Feuer

Titel: Für Sloane ging sie durchs Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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bis auf den Stumpf heruntergebrannt. Der Stummel zuckte nur noch hin und wieder.
    Nur schemenhaft erkannte er den nackten Rücken der Frau. Sie hockte auf dem Tisch, mit gespreizten Knien, und turnte auf der Leibesmitte dieses Kerls herum. Das Tempo, das das Miststück angeschlagen hatte, war kaum zu überbieten, es sei denn, man war ein Karnickel.
    Batista hob den Colt höher. Peilte eine Stelle zwischen ihren Schulterblättern an.
    In dem Augenblick, als er abdrücken wollte, gab es in der Bude einen mächtigen Knall.
    Der Tisch war zusammengebrochen. Lassiter und die Frau krachten auf den Boden.
    Flink wie eine Katze sprang Batista zurück.
    Dabei geriet er mit dem Lauf des Revolvers gegen den Türgriff. Metall klirrte gegen Metall. Er erschrak und zog sich weiter zurück. Vielleicht hatte dieser Lassiter doch eine Waffe griffbereit. Batista wollte das Schicksal nicht herausfordern. Es war durchaus denkbar, dass der Herrgott ihm ein weiteres Zeichen gegeben hatte.
    Kommando zurück!
    So leise, wie er gekommen war, entfernte sich Batista.
    Doch er hatte keineswegs vor, den Schwanz einzukneifen und sich womöglich zu früh aus dem Staub zu machen. Das Eisen musste geschmiedet werden, solange es heiß war.
    Und es war heiß!
    Bis jetzt schien keiner der beiden in der Hütte zu ahnen, dass sie belauert worden waren. Bestimmt würde sich bald eine weitere günstige Schussgelegenheit ergeben. Zum Beispiel, wenn einer der beiden Sünder ahnungslos auf den Hof tappte.
    Batista umrundete den Bretterzaun und duckte sich dahinter. Die dunkle Gasse war noch immer verwaist. Er wappnete sich in Geduld.
    Doch es verging kaum eine Minute, als Hufschläge laut wurden.
    Alarmiert riss Batista den Kopf herum.
    Aus Richtung Main Street bogen zwei Berittene um die Ecke. Sie kamen genau auf ihn zu.
    Blitzschnell wog der Attentäter die Chancen ab, die ihm verblieben. Auf das Grundstück konnte er jetzt nicht mehr. Viel zu gefährlich.
    Er verspürte nicht den geringsten Trieb, diesem Revolvermann vor die Füße zu stolpern. Ebenso dämlich wäre es, jetzt in geduckter Haltung vor dem Lattenzaun stehen zu bleiben. Die Reiter würden auf ihn aufmerksam werden und ihn mit neugierigen Fragen löchern. Ein nächtlicher Plausch mit zwei Unbekannten war überhaupt nicht nach seinem Geschmack.
    Rückzug!
    Yago Batista stach den Colt ins Holster, schob die Hände tief in die Hosentaschen und verschwand im Dunkeln.
    ***
    Der Mann hieß McPray und war im City Prison als der Bestechlichste aller Gefangenenaufseher verrufen. Wer von den Häftlingen Geld hatte oder andere Kostbarkeiten besaß, konnte von ihm bekommen, was er wollte.
    Martha Coffins schlenderte über den umzäunten Innenhof des Gebäudekomplexes und blinzelte scheinbar gleichgültig zu den Wärtern hinüber.
    Die Männer standen neben dem Portal von Block B und unterhielten sich. Alle trugen Gewehre. McPray war ein kleiner, dünner Graukopf mit einem Schnauzbart, der an den Enden hochgezwirbelt war. Seine Augen lagen dicht beieinander und verliehen ihm etwas Rattenhaftes. Deshalb wurde er von den Insassen hinter seinem Rücken Ratman genannt.
    McPray sollte ihr das Messer besorgen, mit dem sie sich bei ihren Zellengenossinnen Respekt verschaffen wollte.
    Im Umgang mit Messern war Martha Expertin. Schon als kleines Mädchen hatte sie etliche Stunden damit verbracht, mit Messern auf ein Ziel zu werfen. Das unentwegte Training hatte sie in die Lage versetzt, ein unscheinbares Federmesser über eine Distanz von zwanzig Fuß auf ein Ziel von der Größe eines Cowboyhutes zu treffen. Aber außer dem Messerwurf beherrschte Martha noch eine Vielzahl anderer Tricks. Mit dieser Waffe würde sie Dish auf Distanz halten.
    Zuallererst musste sie an McPray heran. Zu dumm, dass er dauernd bei seinen Kollegen stand. Als Tauschobjekt würde sie dem Wärter den Goldring anbieten, den sie von ihrer Grandma geschenkt bekommen hatte, als sie sechzehn geworden war. Im Grunde tat es ihr wahnsinnig leid, sich von dem hübschen Schmuckstück zu trennen. Das Teil war viel mehr wert als ein schnödes Messer, von dem ideellen Wert ganz zu schweigen. Doch außer dem Ring verfügte sie über nichts Wertvolles mehr. Der gierige McPray würde sich das Geschäft nicht durch die Lappen gehen lassen. Dazu kannte sie ihn zu gut.
    Leider schien der Wärter Wurzeln geschlagen zu haben. Er rührte sich nicht von der Stelle.
    Martha überlegte, wie sie ihn von den anderen weglocken konnte. Niemand durfte von dem Geschäft

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