Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Funkelnd wie ein Diamant

Funkelnd wie ein Diamant

Titel: Funkelnd wie ein Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TERESA HILL
Vom Netzwerk:
geliebte Ranch verschaffte. So etwas war für sie noch nie infrage gekommen – sich die Liebe eines Mannes zu erkaufen. Als Gegenleistung für eine Ranch in Texas.
    Was für ein Armutszeugnis stellte sie sich damit bloß aus?
    Paige hielt es im Ranchhaus nicht mehr aus. Sie fand ihre – zweifellos von Marta – geputzten Stiefel und eine Öljacke und kämpfte sich durch den Regen zum Stall. Er war groß und sauber, nicht überladen, sondern eher schlicht. Aber soweit sie erkennen konnte, war er mit allem ausgestattet, was man auf einer Ranch wie dieser brauchte. Zum Glück hielt sich um diese Tageszeit kein Mensch dort auf, und sie schlenderte an den Boxen entlang, einfach nur froh, sich die Beine vertreten zu können. Von Zeit zu Zeit wurde ein Tier neugierig und schaute zu ihr hinaus. Dann blieb sie stehen, kraulte ihm die Mähne und sagte ein paar Worte zu ihm.
    Travis’ Pferd Murphy stand in der letzten Box und schien sich an sie zu erinnern, denn als sie eine Hand auf die Tür legte, schob er die Nase darunter.
    „Du bist ein wunderschönes Tier“, sagte sie und strich ihm über den Kopf.
    Als Travis ein paar Minuten später hereinkam, holte sie tief Luft und machte sich für eine neue Konfrontation bereit.
    Aber er lächelte versöhnlich. „Es tut mir leid. Ich weiß, dass dies alles nicht deine Schuld ist.“
    „Und ich habe gerade daran gedacht, dass du eines Tages von hier weg musst. Hoffentlich lässt sich das verhindern, Travis. Ich wünsche mir, dass unsere Familien sich irgendwie einigen und du bleiben kannst.“
    „Danke, aber ich bin Realist.“
    Er streichelte sein Pferd, und sofort erinnerte sie sich daran, wie er sie berührt hatte. Zärtlich und ohne Hast. Murphy sah aus, als würde er jederzeit sein Leben für ihn opfern.
    Fröstelnd versuchte sie, das Bild verdrängen.
    „Hast du einen Zellenkoller?“
    „Nein. Ich musste nur mal nach draußen“, erklärte sie. „Ich bin nicht wie deine Exfrau, Travis. Dieses Land ist wunderschön. Ich liebes es und bin gern an der frischen Luft, um zu reiten oder die Gegend zu erkunden. An so einem Ort würde ich niemals einen Zellenkoller bekommen.“
    Sie würde sich jeden Morgen bei Sonnenaufgang in den Sattel schwingen, die alten Minen erforschen und sich vorstellen, wie die Bergleute um die Jahrhundertwende das Silber aus dem Fels geholt hatten. Sie würde jeden Quadratmeter der Ranch kennenlernen und …
    Und …
    Es war nur ein Traum.
    Von einem Leben, das sie nicht haben konnte.
    Kopfschüttelnd wandte Paige sich von Travis, seinem Pferd und dem neuen Leben ab, das sie wohl niemals führen würde. „Die Wettervorhersage …“
    „… ist nicht gut“, sagte Travis.
    Sie nickte. „Ich habe sie gelesen. An deinem Computer. Es könnte tagelang so weiterregnen, was?“
    „Ja. Wir haben große Geländewagen und könnten versuchen, dich nach Llano zu bringen. Aber wenn wir stecken bleiben …“
    „Nein“, unterbrach sie ihn. Mit ihm im Haus festzusitzen, war eine Sache, aber auf so engem Raum, in einem Wagen oder in der Hütte … das durfte sie nicht riskieren.
    „Na gut. Dann warten wir einfach ab. Hast du deine Familie erreicht? Wissen sie, dass du in Sicherheit bist?“
    „Ich habe meiner Cousine Gabby, meiner Mutter und meiner Schwester gemailt. Sie wussten nicht, dass ich hier bin, sondern dachten, ich wäre bei einer archäologischen Ausgrabung in New Mexico. Nur mein Bruder Blake wusste Bescheid. Ich habe ihm per SMS mitgeteilt, dass ich in Sicherheit bin, mehr nicht. Er hat keine Ahnung, dass ich im Ranchhaus bin. Er wird eine Million Fragen haben, und …“ Sie verstummte.
    „Was ist denn?“ Sein scharfer Blick verriet, dass er bei Blake, vielleicht sogar ihrer ganzen Familie mit dem Schlimmsten rechnete.
    „Blake wird wissen wollen, wie weit ich bei der Suche nach dem Diamanten gekommen bin, und ich weiß nicht, was ich ihm erzählen soll.“
    „Also willst du auf der Ranch bleiben und mich dazu überreden, dich wieder in die Mine zu lassen, richtig?“
    „Nein.“
    „Gibst du die Suche auf?“
    „Nein. Ich … ich weiß nicht, was ich jetzt tun soll. Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich dir begegne und dich kennenlerne, und jetzt … Wir reden hier über meine Familie, Travis. Und über das Geschäft meiner Familie. Ich habe meinem Bruder gesagt, dass ich den Diamanten finden kann.“
    „Ach ja? Und was ist mit deiner Begeisterung? Mit der einmaligen Chance, von der jeder Geologe träumt? Ich weiß noch, wie du mir

Weitere Kostenlose Bücher