Funkelnd wie ein Diamant
stundenlanger Ritt durch den kalten Regen und die Tatsache, dass er sich kaum noch auf den Beinen halten konnte, änderte nichts daran.
Was sollte er jetzt tun?
7. KAPITEL
Paige wärmte das Brot auf und stellte Travis einen Teller Suppe hin, obwohl er darauf beharrte, dass er auch allein zurechtkam.
„Ich habe den ganzen Tag nur gelesen und einige E-Mails verschickt, während du gearbeitet hast“, sagte sie. „Wohnt deine Haushälterin gar nicht hier?“
„Nein. So groß ist das Haus nicht, und ich lebe hier allein. Da wird es kaum schmutzig, und aufräumen kann ich auch selbst.“ Er schenkte sich Orangensaft ein und setzte sich an den Küchentisch. „Warum fragst du? Glaubst du nicht, dass ein Mann auch ohne Personal überleben kann?“
„Es wundert mich nur. Das ist alles.“ Sie setzte sich zu ihm. „Du scheinst ziemlich unabhängig zu sein.“
„Ich bin Rancher.“
„Ein arbeitender Rancher. Kein verwöhnter Pseudocowboy, der in einem Herrenhaus wohnt und sich aus der Ferne um sein Land und das Vieh kümmert.“
Travis runzelte die Stirn. „Was zum Teufel soll das für ein Rancher sein?“
Sie lachte. „Einer, für den ich dich bisher gehalten habe.“
„So einer ist kein Rancher, er spielt ihn nur. Richtige Männer verachten solche Typen.“
„Natürlich.“
„Und wir halten auch nichts von verzogenen, verwöhnten Erbinnen …“
„Was ich nicht bin!“, protestierte Paige.
„Nein, das scheinst du wirklich nicht zu sein“, gab er zu.
„Also ist keiner von uns so, wie der andere es erwartet hat.“
„Stimmt“, bestätigte er, sah aber nicht aus, als würde er sich darüber freuen. Er leerte den Teller, stellte ihn in den Geschirrspüler und öffnete den Kühlschrank. „Mal sehen, was wir zum Abendessen haben.“
„Abendessen? Du hattest gerade Suppe.“
„Für uns hart arbeitende Männer war das nur ein Snack, Red.“
Marta hatte ihm ein großes, dickes Steak in Marinade eingelegt, und er briet es sich. Dazu gab es eine riesige Ofenkartoffel aus der Mikrowelle. Als alles fertig war, ließ er es sich schmecken.
Paige leistete ihm Gesellschaft und fragte sich, ob die Frau, die ihre gesamte Garderobe zurückgelassen hatte, gegangen war, weil sie sich auf der Ranch einsam gefühlt hatte.
„Sag mal … woher sind die Sachen?“, begann sie. „Das ist praktisch eine komplette Ausstattung, und vieles davon ist noch nie getragen worden. Hebst du das alles für den Fall auf, dass Frauen halb ertrunken und ohne eigene Kleidung hier auftauchen?“ Sie war gespannt, wie viel sie aus ihm herausbekommen würde.
„Die sind von meiner Exfrau.“
„Sie ist ohne ihre Sachen gegangen?“ Paige war kein Modepüppchen, aber sie konnte sich nicht vorstellen, all ihre Kleidung irgendwo zurückzulassen.
„Sie hatte reichlich davon. Die Frau hat Shoppen für eine Berufung gehalten.“
„Es war also keine freundschaftliche Trennung?“
Travis lachte bitter. „Nein, das war es nicht.“
„Und du redest nicht darüber?“ Sie war neugierig auf die Frau, die ihn geheiratet und dann einfach verlassen hatte.
„Es war keine besonders vergnügliche Erfahrung“, sagte er. „Was willst du wissen? Ich bin ihr begegnet. Sie war jung und hübsch, flirtete gern und kleidete sich so, dass es ihre Kurven zur Geltung brachte. Vielleicht habe ich mich davon blenden lassen. Es ging viel zu schnell. Sagen wir einfach, dass ich mich in ihr getäuscht habe.“ Und dann schwieg er.
„Inwiefern?“, fragte Paige.
„Ich dachte, sie könnte hier auf der Ranch glücklich werden. Jedenfalls hat sie das behauptet, und ich habe ihr geglaubt. Ich wohne hier. Ich arbeite hier. Dies ist mein Leben, und es gefällt mir. Ich war sicher, dass sie das verstanden hatte, aber … ich weiß nicht.“ Er zuckte mit den Schultern. „Meine Familie hat viel Geld. Das gefällt Frauen …“
„Männern auch“, warf sie ein.
Er zog eine Augenbraue hoch. „Heißt das, du hast Angst, dass die Männer es auf das Geld deiner Familie abgesehen haben?“
Sie nickte. „Ich bin ein paarmal hereingefallen.“
Das schien ihn zu überraschen. Glaubte er etwa, dass nur Frauen hinterhältig genug waren, um des Geldes wegen Gefühle vorzutäuschen?
„Warst du nie verheiratet?“, fragte er.
„Nein. Gott sei Dank nicht.“
„Dann sei auch weiterhin vorsichtig.“
„Ich versuche es.“ So wie jetzt. „Wie lange warst du verheiratet?“
„Ein quälend langes Jahr.“
„Und die Wunde schmerzt noch? Seit wann ist
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