Funkelnd wie ein Diamant
Abschiedsgeschenk für Travis sein.
Seine eigene Ranch.
Und dann, wenn es vorbei war und er sie einfach gehen ließ … dann würde sie die Kraft aufbringen müssen, sich nicht an ihn zu klammern, sondern ihm Lebewohl zu sagen.
Aber daran wollte sie jetzt nicht denken.
Sie musste einen Diamanten finden. Und seine Unterlagen würden ihr dabei helfen. Bisher hatte sie allerdings keinen Hinweis auf den Stein gefunden, abgesehen von dem alten Verdacht, dass er sich vielleicht irgendwo auf der Ranch befand. Niemand hatte das Symbol auf der Urkunde mit den Höhlenzeichnungen in Verbindung gebracht. Und in keinem der Tagebücher stand etwas davon, dass schon mal jemand nach dem Diamanten gesucht hatte.
Deshalb nahm Paige an, dass er noch hier war, selbst nach all den Jahren.
Und dank der archäologischen Berichte wusste sie genau, in welchen Stollen die Künstler in grauer Vorzeit ihre Zeichnungen an den Felswänden hinterlassen hatten. Laut dem veröffentlichten Bericht des Forscherteams gab es acht, aber die kompletten Aufzeichnungen, die Travis ihr zur Verfügung gestellt hatte, bewiesen, dass es noch fünf weitere Zeichnungen gab, die allerdings unvollständig waren.
Paige übertrug die Fundorte in ihren eigenen Plan. Sobald der Wasserstand gesunken war, würde sie in die Mine zurückkehren und sie sich genauer ansehen.
Travis ritt jeden Tag zu den Stollen. Er war sicher, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis sie wieder zugänglich waren.
Paige schaute auf die Uhr. Es war schon spät. Er würde bald zu Hause sein.
Lächelnd überlegte sie, was sie noch nicht für ihn getan hatte. Womit konnte sie ihn überraschen? Worauf würde er sich den ganzen Tag freuen?
Eigentlich brauchte sie sich ihm nur nackt zu präsentieren, und schon zog er sie an sich. Von daher war es immer eine gute Idee, einfach nur im Bett zu liegen, wenn er ins Schlafzimmer kam. Oder zu ihm unter die Dusche zu gehen, wenn er sich nach einem langen, im Sattel verbrachten Tag wusch. Das war vor einigen Nächten eine äußerst vergnügliche Variante gewesen.
Vielleicht sollte sie heute bis nach dem Abendessen warten, denn der Mann arbeitete wirklich hart und musste seine Kräfte schonen. Sie würde dafür sorgen, dass er sich erst satt aß, und dann vielleicht mit ihm in die Bibliothek gehen, sich ausziehen und auf den weichen Teppich vor dem Kamin legen.
Paige war sicher, dass ihm das gefallen würde. Dort, im Schein des Feuers, hatte er sie schon am ersten Abend begehrt, und sie war zu schüchtern gewesen, sich vor seinen Augen zu entkleiden.
Inzwischen konnte sie es.
Für ihn konnte sie sogar einen Striptease vorführen.
Ja, für Travis würde sie alles tun – so gewaltig war die sinnliche Macht, die er über sie hatte.
Es war unheimlich und aufregend zugleich.
Noch nie war sie einem Mann wie ihm begegnet. Einem starken, freundlichen, geduldigen, zärtlichen, unglaublich erotischen Mann, der dieses Land liebte und sich so sicher war, dass er genau das Leben wollte, das er führte. Das machte ihn verlässlicher und vertrauenswürdiger als jeden anderen, den sie je gekannt hatte.
Paige war vielen Männern begegnet, die das Leben nur als Spiel ansahen. Als ein Spiel ohne Verantwortung und Verpflichtungen.
Travis wusste, was er wollte. Jeden Tag arbeitete er hart, um so leben zu können. Auf einer Ranch, von der er wusste, dass er sie eines Tages vielleicht an ihre Familie verlieren würde. Er schuftete trotzdem auf diesem gepachteten Land.
Und er schien sehr glücklich zu sein, dass er dieses Leben mit Paige teilen konnte. Ob es für ihn nur eine bequeme Lösung oder eine Bettgeschichte war …
Bitte, nicht. Bitte, nicht nur das.
Paige würde es nicht ertragen, wenn sich am Ende herausstellte, dass sie für ihn nicht mehr gewesen war.
Ärgerlich schüttelte sie den Kopf und verdrängte diesen Gedanken. Sie war jetzt hier, und nur darauf kam es an. Sie beide hatten diese Zeit zusammen, und sie wollte das Beste daraus machen.
Heute Abend würde sie etwas tun, was sie noch für keinen Mann getan hatte. Denn bisher hatte sie sich noch nie so sehr gewünscht, einem Mann zu gefallen, ihn zu überraschen, für ihn wagemutig und ein bisschen verrucht zu sein.
Ja, heute Abend würde sie Travis Foley einen Striptease vorführen.
Sie würde es vor dem Kamin tun, vor seinen Augen, wenn sie nicht vorher der Mut verließ. Paige wählte ihr Outfit entsprechend, mit vielen Knöpfen, die sie anmutig und langsam öffnen konnte. Dazu
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