Funkelnd wie ein Diamant
aufreizende Spitzendessous. Und selbst High Heels zog sie an, so verrückt war sie nach diesem Mann.
Als er das Haus betrat und sie in den Schuhen sah, wusste er sofort, dass sie etwas Ungewöhnliches geplant hatte. „Gehen wir aus?“, fragte er erstaunt.
„Nein, wir bleiben zu Hause.“ Sie lächelte verführerisch.
„Na gut“, erwiderte er. „Soll ich irgendetwas machen?“
„Nein, ich kümmere mich um alles. Du tust einfach nur das, was du abends immer tust. Geh duschen, damit ich dich füttern kann, und dann … wirst du sehen.“
„Zu Befehl, Ma’am“, sagte er, schon auf dem Weg ins Badezimmer.
„Das war das Aufregendste, was ich in meinem ganzen Leben gesehen habe“, flüsterte Travis Paige ins Ohr, als er später am Abend mit ihr auf einer Decke vor dem Kamin lag. „Wenn es noch besser wird, bezweifle ich, dass mein Herz das mitmacht.“
Sie hatten sich in einem erotischen Rausch geliebt, als gäbe es nichts anderes auf der Welt. Als gäbe es nur sie beide und das, was sie miteinander teilten. Als könnte nichts und niemand sich zwischen sie drängen.
Jedenfalls fühlte Paige sich so, wenn sie in Travis’ Armen lag. Als wären sie unzertrennlich.
Danach war sie angenehm erschöpft, aber noch immer begeistert über all das, was sie über die Ranch herausgefunden hatte. Sie legte sich eine Wolldecke um, Travis tat dasselbe, und sie zeigte ihm einige alte Fotos aus dem Karton, las ihm einige Passagen aus den Tagebüchern vor, in denen es um den verschwundenen Santa-Magdalena-Diamanten ging, und zeigte ihm die Urkunde, und was Blake und ihr daran aufgefallen war.
Blake hatte das Original eingescannt und ihr per E-Mail eine Kopie geschickt.
Sie setzte sich an den Schreibtisch und rief die Mail auf. „Siehst du das da?“, fragte sie und tippte auf den Schmuckrand der Urkunde, der aus Hunderten winziger Adler bestand.
Travis beugte sich über ihre Schulter, um genau hinzusehen. „Das sieht genauso aus wie das Symbol, mit dem der Eingang zur Adler-Mine markiert worden ist.“
„Ja. Und guck mal hier, in der Ecke. Es ist auf der Kopie nur schwer zu erkennen, und selbst auf dem Plan braucht man fast eine Lupe, aber dieser Adler hat einen Diamanten in einer Klaue.“
Travis beugte sich noch weiter vor und kniff die Augen zusammen. Nach einem Moment schüttelte er den Kopf. „Ich sehe ihn nicht.“
„Aber er ist da, ganz sicher. Ich glaube, das verrät uns nicht nur, dass der Diamant in der Mine versteckt wurde, sondern auch, dass der Adler die genaue Stelle markiert, an der er liegt. Das Symbol in den Höhlenzeichnungen ist identisch mit dem auf der Urkunde – ein Adler mit einem Diamanten in der Klaue. Ich weiß, wo sich die Malereien befinden. Aus den Plänen im Bericht der Archäologen, den du mir gegeben hast. Travis, wir können ihn finden! Wir werden den Santa-Magdalena-Diamanten entdecken!“
Er setzte sich auf die Schreibtischkante und schüttelte den Kopf, als könnte er es nicht fassen.
„Du hast mich für verrückt gehalten, oder?“, fragte Paige.
„Ein bisschen vielleicht.“
„Aber siehst du es denn nicht? Es ist alles hier. Und alles ergibt einen Sinn. Der Diamant muss an einer dieser Stellen sein, und davon gibt es nur dreizehn. Wir finden ihn, da bin ich ganz sicher.“
„Na schön, aber finden wir ihn morgen? Oder in zwei Tagen? Oder nächste Woche?“, sagte er und küsste erst ihre nackte Schulter, dann ihren Hals.
Paige lachte glücklich, weil es sich so herrlich anfühlte. Nachdem sie Blakes E-Mail schloss, sah sie, dass sie sechs verschiedene E-Mails von Gabby bekommen hatte, alle innerhalb von zwei Stunden.
„Meiner Cousine Gabby scheint etwas auf der Seele zu brennen“, sagte sie. „Wahrscheinlich hat sie erfahren, dass meine Mutter sich mit deinem Vater trifft.“
„Möglich.“ Er strich mit der Zunge über ihr Ohr. „Aber das kann warten. Es brennt ihr auch morgen noch auf der Seele.“
Travis hatte recht. Sie musste die Mails nicht jetzt lesen. Doch als sie das Programm beenden wollte, bemerkte sie, was in der Betreffzeile der letzten Nachricht stand.
Penny in Schwierigkeiten.
Paige fröstelte, diesmal nicht vor Vergnügen, sondern weil sie eine böse Vorahnung hatte.
„Travis, warte“, bat sie und löste sich von ihm. „Mit meiner Schwester stimmt etwas nicht.“
Er hob den Kopf und schaute auf den Bildschirm.
Sie öffnete die E-Mail, voller Angst vor dem, was darin stand.
Und dann lasen sie beide, was Gabby geschrieben
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