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Funkelnde Leidenschaft

Funkelnde Leidenschaft

Titel: Funkelnde Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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nicht überzeugen.«
    »Nun, warten wir's ab. Eins steht jedenfalls jetzt schon fest – nach der Geburt werde ich dich nicht verlassen. Nur damit es keine Mißverständnisse gibt.«
    Ihr unnachgiebiger Blick erinnerte ihn an das unberührte Mädchen, das er vor all den Monaten aus seiner Hütte zu schicken versucht hatte. Vergeblich. Schon damals war sie fest entschlossen gewesen, bei ihm zu bleiben. Und nun zweifelte er zum zweitenmal an ihrer Schuld. »Also gut, ich bin gewarnt.« Um sich gegen die Gefühle zu wappnen, die sein Herz zu erwärmen drohten, fügte er hinzu: »Natürlich muß ich auch Blue Flower warnen. Bitte, erinnere mich daran. Ich hoffe, ihr beide werdet euch gut vertragen.«
    »Bastard! Ich kratze ihr die seelenvollen Augen aus! Allzulange wird sie's nicht durchhalten.«
    »Dann muß ich sie beschützen.«
    »Beschütz dich lieber selber.«
    »Ist das eine Drohung, meine Süße?« Seine Mundwinkel zuckten.
    »Das kannst du so auffassen, wie du willst, mein teurer Gemahl«, erwiderte sie in sanftem Ton – fest entschlossen, die Hochzeit zwischen Hazard und Blue Flower mit allen Mitteln zu verhindern.
    Bei den Niagarafällen stiegen sie in einen Zug der Michigan Central and Great Western Railway. Hazard hatte einen luxuriös ausgestatteten neuen Pullman-Waggon gemietet. Wann immer er Blaze allein ließ, sperrte er sie ein.
    »Die Mühe kannst du dir ersparen«, bemerkte sie. »Ich laufe dir nicht davon.«
    »Nein, gewiß nicht«, bestätigte er und steckte den Schlüssel ein. »Endlich sind wir einer Meinung.«
    »Auch in anderer Hinsicht könnten wir übereinstimmen – wenn du nicht so intolerant wärst.«
    »Oh, ich bin nicht intolerant, nur vernünftig. Inzwischen weiß ich genau, wie gefährlich es ist, auf dich zu hören.«
    Am zweiten Morgen wurde ihr übel. Beim Anblick des Frühstückstabletts, das Hazard ihr gebracht hatte, stürmte sie ins winzige Bad und übergab sich. Danach fragte er bestürzt: »Ist dir oft schlecht?«
    »Eigentlich nie.« Sie lächelte schwach. »Aber ich glaube, der Kleine hat was gegen den ratternden Zug.«
    »Kann ich irgendwas für dich tun?«
    Verzeih mir, dachte sie, verzeih mir alles, womit ich in Verbindung stand, – Buhl Mining, meine Mutter, Yancy. Aber trotz seiner Besorgnis spürte sie seine Zurückhaltung, und sie wagte es nicht. »Bring mir vor zehn Uhr kein Frühstück mehr.«
    »Nie wieder, bia « versprach er grinsend. Dann wurde ihm bewußt, daß er sie unwillkürlich mit dem Kosenamen angesprochen hatte, und seine Miene verschloß sich sofort. Er nahm ihr gegenüber Platz und versank in düsterem Schweigen.
    Ein paar Stunden später beklagte sie sich über ihre Langeweile, und als der Zug in Chicago hielt, kaufte er ihr ein paar Bücher. Wann immer sie fragte, warum er sich nicht mit ihr unterhielte, erwiderte Hazard zögernd: »Ich denke nach.« Während der Nacht hatte er bei jeder Station festgestellt, welche Fahrgäste zugestiegen waren. Je näher St. Joseph in Missouri rückte, desto eher liefen sie Gefahr, Yancy zu begegnen.
    In St. Joseph begannen die Trails nach Westen. Das wußte Yancy. Zwar gab es noch andere Überlandrouten, doch führten sie zu weit nach Süden oder durch das Lakota-Gebiet.
    Wäre Hazard allein, würde er's mit den Lakota aufnehmen. Aber nicht in Begleitung einer schwangeren Frau.
    Am nächsten Nachmittag öffnete Blaze das Fenster, warf die Bücher hinaus und verlangte: »Red mit mir! Nun sitzen wir schon zwei Tage in diesem Zug, und du hast kaum zehn Worte gesagt.«
    »Weil es nicht viel zu besprechen gibt.«
    Aber am dritten Tag ließ sie sich nicht mehr ignorieren. »Nehmen wir in Council Bluffs die Überlandkutsche?«
    »Das ist anzunehmen.«
    »Letzte Nacht bist du sehr oft hinausgegangen. Wieso?«
    Seufzend erkannte er, daß er sie nicht zum Schweigen bringen würde. »Um nachzusehen, wer zugestiegen ist.«
    »Yancy?«
    »Noch nicht.« »Glaubst du, er folgt uns? Für ihn wäre es doch viel angenehmer, in Boston zu bleiben und mein Geld auszugeben.«
    »Solange du am Leben bist und das Baby in dir wächst, kann er sich nicht völlig sicher fühlen.«
    »Werden wir Montana unbehelligt erreichen?«
    »Jedenfalls versuchen wir's.«
    »Ich könnte reiten. Dann kämen wir viel schneller voran.«
    »Nicht in deinem Zustand. Wir müßten jeden Tag achtzehn bis zwanzig Stunden im Sattel verbringen. Damit würden wir das Kind gefährden.«
    »Nur das Kind?«
    »Dich natürlich auch.«
    »Oh, besten Dank für deine

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