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Funkelnde Leidenschaft

Funkelnde Leidenschaft

Titel: Funkelnde Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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worden.«
    Langsam hob er die Lider. »Verzeih mir, wenn ich das ziemlich unwahrscheinlich finde – nachdem ich dich bei einer Engelmacherin angetroffen habe.« Müde lehnte er seinen Kopf an das Polster. »Aber jetzt will ich keine melodramatischen Geschichten hören. Ich war elf Tage lang unterwegs und konnte kaum schlafen.«
    Während sie noch über eine passende Antwort auf Hazards ungerechte Beschuldigung nachdachte, hörte sie schon seine gleichmäßigen Atemzüge. Sie betrachtete sein markantes, im Schlaf entspanntes Gesicht. Trotz ihrer Wut flog ihm ihr Herz entgegen. Wie erschöpft er aussah … Sie wollte ihn umarmen und trösten. Doch er hatte Barrieren errichtet, die sie abschreckten.
    Glaubte er wirklich, daß sie ihn verraten hätte? Gab er ihr die Mitschuld am Angriff auf die Mine und hielt sie für seine Feindin? So wie an jenem Sommertag, wo sie zum ersten Mal in seine Hütte gegangen war.
    Damals hatte sie ihn eines Besseren belehrt. Würde ihr das erneut gelingen? Sie liebte ihn. Daran hatte sich nichts geändert. Und sie gehörten doch zusammen. Wie konnte er auch nur erwägen, Blue Flower zu heiraten? In frühestens zehn Tagen würden sie das Absarokee-Dorf erreichen. Bis dahin mußte sie seine Liebe zurückgewinnen. Von neuer Zuversicht erfaßt, lächelte sie und dachte: Wir werden schon noch sehen, wer die erste und wer die zweite Frau ist.
    Bei der nächsten Station fuhr er aus dem Schlaf hoch. Sekundenlang blinzelte er verwirrt, dann sprang er aus dem Wagen und kümmerte sich um frische Pferde. Als er ihr wieder gegenübersaß, schaute sie ihn flehend an. »Können wir nicht noch einmal von vorn anfangen? Ich liebe dich wie eh und je, und ich wollte dir niemals etwas Böses antun. Bitte, glaub mir!«
    Sein Gesicht blieb ausdruckslos. »In all den Wochen glaubte ich dir. Und es hätte mich fast das Leben gekostet.«
    »Reden wir doch darüber, Hazard! Erzähl mir bitte, wie du dich aus der verschütteten Mine befreit hast. Sicher warst du schwer verletzt …«
    Statt zu antworten, schob er den Vorhang beiseite und spähte aus dem Fenster. »Wir haben einen beträchtlichen Vorsprung herausgeholt. Tut mir leid, daß ich dich enttäuschen muß. Wir werden den Verfolgern entrinnen.«
    »Warum sollte ich mich auf Yancys Seite stellen? Dazu habe ich keinen Grund. Und wenn du nicht so voreingenommen wärst, würdest du's verstehen. Am liebsten hätten Mutter und Yancy mich ermordet. Um sich all die komplizierten juristischen Manöver zu ersparen. Und ich will das Baby! Frag doch Curtis Adams! Ich habe das Kind zu meinem Alleinerben eingesetzt.«
    »Das behauptest du nur.« Mit schmalen Augen starrte er sie an, und zum ersten Mal meldeten sich leise Zweifel.
    »Verdammt, es ist die reine Wahrheit!«
    »Genauso ist es die reine Wahrheit, daß ich mich mit meiner Axt durch zweieinhalb Meter Gestein und Erdreich kämpfen mußte und fast verhungert wäre. Danach erwartete mich dein Brief in der verwüsteten Hütte.«
    »Aber er war nicht von mir! Wie kann ich's dir nur klarmachen? Wenn ich mit Yancy unter einer Decke gesteckt hätte – warum sollte ich dir dann schreiben?« »Um den Verdacht von dir abzulenken.«
    »Was für ein Unsinn! Frag doch Hannah, wie verzweifelt ich war, als ich dich für tot hielt!«
    »Wer ist Hannah? Eine deiner Helfershelferinnen?« Er schüttelte den Kopf. »Gib's auf, Blaze! Das alles interessiert mich nicht.«
    »Aber ich bin deine Frau. Ist dir das völlig egal?«
    »Ich muß nur deine Sachen vor mein Zelt stellen, und schon sind wir geschieden.«
    »Wie praktisch für euch Männer!«
    »Diese Möglichkeit steht auch den Frauen offen.«
    »Dann werde ich vielleicht Gebrauch davon machen«, fauchte Blaze.
    »Ganz wie's dir beliebt. Ich will nur das Kind.«
    »Und wenn's mir genauso wichtig ist?«
    »Bring mich nicht zum Lachen! Immerhin habe ich dich bei Madame Restell gefunden.«
    »Zum ersten Mal seit drei Wochen durfte ich mein Zimmer im Bostoner Haus verlassen. Und ich fuhr nur mit Yancy nach New York, weil ich hoffte, ich könnte fliehen. Deshalb nahm ich meine wertvollen schwarzen Perlen mit – um sie Madame Restell anzubieten. Die sind zwanzigmal mehr wert als die Kosten einer Abtreibung. Sicher hätte die Frau mich laufenlassen. O Hazard, Gott ist mein Zeuge – ich will das Baby haben. Wie oft soll ich's dir noch sagen? Niemals hätte ich mich auf einen Operationstisch gelegt.«
    »Spar dir die seelenvollen Blicke, die geheuchelte Mutterliebe. Du kannst mich

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