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Funkelnde Leidenschaft

Funkelnde Leidenschaft

Titel: Funkelnde Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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betrat.
    »Mein ba-goo-ba, mein Bruder.«
    »Stammst du aus einer großen Familie?«
    »Meine Geschwister starben, ehe sie gehen konnten.«
    »Aber wenn er dein Bruder ist …«
    »In unserem Stamm nennen wir die männlichen Verwandten unserer Ehefrauen ›Brüder‹, und wir behandeln sie entsprechend.«
    »Du bist verheiratet?« Nur mühsam verbarg sie ihr Entsetzen.
    »Jetzt nicht.«
    »Was heißt das?« Sie stieg aus dem Bett, in eine leichte Wolldecke gewickelt. Da er ihr die Antwort schuldig blieb, hob sie spöttisch die Brauen. »Jetzt nicht? Wie praktisch! Vielleicht gestern, vielleicht morgen? Aber jetzt nicht. Das hätte ich mit denken können, nach den aufregenden Klatschgeschichten, die ich in Virginia City hörte – über deine Affären mit Lucy Attenborough, Allison Marsh, Elizabeth Krueger und so weiter. Selbstverständlich wurde deine Ehe nicht erwähnt. Im Wilden Westen funktioniert die doppelbödige Moral genauso wie im Osten. Aber ich dachte, hier draußen in der unberührten Natur wären die Leute nicht so verdorben. Wie dumm von mir!«
    »Meine Frau ist tot«, erklärte er leise und widerstrebend. In Absarokee-Kreisen vermied man es traditionsgemäß, die Verstorbenen zu erwähnen. Sie waren zu ihrem Vater Ah-badt-dadt-deah gegangen und ebenso heilig wie Er. Aber er konnte Blazes Hohn nicht länger ertragen.
    »Oh, tut mir leid«, entschuldigte sie sich zerknirscht und schaute ihn voller Mitleid an. »Wie ist es geschehen?«
    »Darüber will ich nicht reden.«
    »Natürlich, das verstehe ich. Bitte, verzeih mir.«
    Ein drückendes Schweigen entstand. Hazard verdrängte die schmerzliche Erinnerung an Raven Wings Tod und die Schuldgefühle, die ihn nach all den Jahren immer noch verfolgten. Um sein emotionales Gleichgewicht wiederzufinden, begann er von banalen Dingen zu sprechen. »Rising Wolf ist weggeritten. Möchtest du heute baden? Ich weiß, du verabscheust Gebirgsbäche. Aber das Wasser im Teich ist nicht allzu kalt, weil es von der Sonne erwärmt wird.«
    »Badest du jeden Tag?« fragte sie ungläubig. Sie legte zwar großen Wert auf Körperpflege, aber der Müßiggang in Boston hatte ein tägliches Bad nicht erfordert.
    »Das ist bei meinem Volk so üblich.«
    »Auch im Winter?«
    »Auch im Winter«, bestätigte er.
    »Wie seltsam …« Unwillkürlich erschauerte sie. »Wenn ich mir das vorstelle – in eisiger Kälte …«
    »Es ist nicht seltsamer als einige deiner Sitten. Zum Beispiel diese weiten Kleider. Sicher wirken sie sehr reizvoll, wenn ein heftiger Wind weht oder wenn man hinter einer Lady die Treppe hinaufsteigt. Aber sie erscheinen mir doch ziemlich unpraktisch.«
    »Ja, das stimmt«, gab sie zu. »Warum streiten wir eigentlich über solchen Unsinn.«
    »Gut, hören wir also auf damit. Willst du zuerst baden?«
    »Lieber gar nicht.«
    »Irgendwann wirst du dich dazu durchringen müssen. Sonst fängst du zu riechen an. Und das wäre in dieser winzigen Hütte äußerst unangenehm.«
    Seufzend verdrehte sie die Augen. »Bringst du mich um, wenn ich nicht bade?«
    »Sei nicht albern.«
    »Schlägst du mich?«
    »Eine verlockende Idee …«
    »Wie viele Leute hast du schon getötet? Eine ganze Menge, nehme ich an. Nun, wie viele waren es?«
    »Einige.«
    »Würdest du mir bitte die genaue Zahl nennen? Ich will wissen, ob ich mich vor dir fürchten muß.«
    »Diese Diskussion führt zu nichts. Du wirst jetzt baden.«
    »Nein, du Bastard! Bildest du dir tatsächlich ein, du könntest mich ständig herumkommandieren?«
    Statt zu antworten, hob er sie hoch und preßte sie an seine Brust.
    »Laß mich sofort runter!« schrie sie. Aber er trug sie unbeirrt aus der Hütte und zum Teich hinauf. »Verdammt, Hazard, laß mich los! Oder ich schlage dich!« Um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, ballte sie die Hände zu Fäusten.
    Belustigt erwiderte er ihren zornigen Blick. »Nachdem ich das Kriegshandwerk erlernt und vier Jahre lang gegen den rebellischen Süden gekämpft habe, erschüttert mich deine Drohung nicht sonderlich. Aber es ist sehr tapfer von dir, so mit mir zu reden.«
    Sein Spott verletzte ihren Stolz. Nie zuvor war sie einem Mann begegnet, der ihre Wünsche mißachtet hatte. Aber nicht nur das – Hazard Black amüsierte sich auch noch, wenn sie ihren Willen durchzusetzen suchte! Was für ein gräßlicher Rüpel! Wie war sie bloß in diese unglaubliche Situation geraten?
    Offenbar erriet er ihre Gedanken. »Wenn man sich das vorstellt – normalerweise schläfst du um diese

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