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Funkelnde Leidenschaft

Funkelnde Leidenschaft

Titel: Funkelnde Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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sollten diese Diskussion fortsetzen, wenn du dich angezogen hast.«
    »Beunruhigt dich der Anblick meines nackten Körpers?«
    »Es beunruhigt mich, daß dein Vater und seine Freunde meine Claims erwerben wollen. Neben dieser Sorge erscheint mir alles andere bedeutungslos.«
    »Aber ich interessiere mich nicht für deine Claims.«
    »Und ich interessiere mich nicht für die Reize, die du mir so großzügig anbietest. Du kannst nicht jeden Mann um den Finger wickeln. Mit dieser bitteren Erkenntnis mußt du dich abfinden. In Zukunft werden wir eine rein platonische Beziehung miteinander haben, wie Bruder und Schwester, wie Freunde, die notgedrungen in derselben Hütte wohnen. Das würde uns beiden viel Ärger ersparen.«
    »Platonisch!« wiederholte sie verächtlich.
    »Genau«, bestätigte er. »An dieses Prinzip werde ich mich halten.«
    »Also gut.« Abrupt stand sie auf und schlenderte davon.
    Hazard schaute ihr nach, bewunderte ihren anmutigen Gang, den hoch erhobenen Kopf, den schönen Körper, und er verwünschte seine Skrupel. Würde er ihr seine Vision irgendwann erklären und dann gemeinsam mit ihr die Freuden der Liebe genießen können, unbelastet von Bedenken?
    Während Blaze zur Hütte wanderte, ging ihr vieles durch den Kopf. Zum ersten Mal in ihrem Leben wurde sie mit einer Herausforderung konfrontiert, die ihr einige Schwierigkeiten bereitete. Ihr Vater würde sie zweifellos retten. Und in der Zwischenzeit würden Jon Hazard Blacks Skrupel, seine innere Kraft und seltsame Empfindsamkeit eine harte Probe bestehen müssen – die Angreiferin, mit der er es zu tun hatte, die mit aller Macht gewinnen wollte.
    Ein paar Minuten später kehrte auch Hazard vom Teich zurück und aß zwei Brotscheiben mit Butter, bevor er zur Mine ging.
    Um das gefährliche Thema der sinnlicher Liebe zu meiden, sagte er kein einziges Wort und schaute Blaze nicht einmal an.
    Colonel Braddock beobachtete, wie sein Indianerführer ein kleines Feuer entfachte. In Gedanken war er ganz woanders. Was mußte Blaze erleiden? Was tat ihr der Mann an, der sie als Geisel genommen hatte?
    Billys Sorge galt auch dem unberechenbaren, jähzornigen Yancy. Vor zwei Jahren war Yancy Strahan zu ihm gekommen, empfohlen von Alphonse DeSmet, und Braddock hatte ihn für seine Fabrik engagiert. Yancy erwies sich als großartiger Organisator; auch die Reise in den Westen hatte er bestens vorbereitet. Aber er besaß ein heftiges Temperament, und wie so viele seiner Landsleute aus dem Süden hegte er unerschütterliche Vorurteile gegen dunkelhäutige Menschen.
    Früher hatte dies keine Rolle gespielt, weil Braddock jede Art von Rassendiskriminierung unterband. Aber jetzt, wo Yancy auf sich selbst gestellt war, würde er den Indianer, der in seiner Berghütte hauste, womöglich angreifen und Blaze gefährden. Man wußte nicht, ob sie Jon Hazard Black tagsüber in die Mine begleitete oder in seinem primitiven Domizil eingesperrt wurde. Und ebensowenig konnte man voraussehen, was er seiner Tochter zuleide tun würde, wenn die Weißen ihn mit Waffengewalt attackierten. Schaudernd erinnerte sich der Colonel an die grausigen Geschichten über die Foltermethoden der Indianer, die er im Lauf der Jahre gehört hatte.
    Als ihn der Duft von heißem Kaffee in die Nase stieg, wandte er sich wieder zum Lagerfeuer. Über den Flammen hing ein brodelnder kleiner Kessel.
    »Vielleicht ist es meine Schuld«, seufzte er, und der Bannack-Führer schaute ihn fragend an. »Ich hätte ihr nicht erlauben dürfen, da hinaufzugehen. Und jetzt …« Verzweifelt schüttelte er den Kopf.
    Obwohl Spotted Horse nicht wußte, ob der Colonel ihm irgend etwas erklärte oder nur mit sich selbst redete, erwiderte er in ruhigem Ton: »Früher wurden viele Geiseln genommen. Um Frieden zu halten. Ihrer Tochter wird nichts geschehen«, fügte er hinzu und rührte mit einem entrindeten Zweig in der schwarzen Brühe.
    »Sind Sie sicher?« rief Braddock hastig.
    »Die Crow skalpieren niemanden. Und sie töten keine Weißen. Die Crow sind so wie die Bannack.«
    »Wie weit ist es noch bis zum Ash River? Wann werden wir Hazards Clan finden?«
    »Vielleicht, wenn die Sonne wieder untergeht.« Spotted Horse nahm einen Lederbeutel und schüttete Zucker in den Topf.
    Nun entspannte sich Billy Braddock ein wenig. Daß sein Führer so sicher war, was Hazards Verhalten betraf, tröstete ihn. Wenn die Geiselnahme dem Frieden dienen sollte, würde Hazard gewiß verhandeln.
    Trotzdem konnte der Colonel seine

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