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Funkelnde Leidenschaft

Funkelnde Leidenschaft

Titel: Funkelnde Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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Artillerieoffizier, die Transportorder umzuschreiben. Und dann war's ganz einfach. Die Gatling wurde per Bahn zum Gleisende bei Omaha und von dort in einem Wagen hierhergebracht.«
    »Soll das heißen, daß du nichts dafür bezahlt hast?«
    »Sagen wir mal so – ich betrachte es als Ausgleich für den spärlichen Sold, den ich bei der Army bekommen habe.«
    »Wieviel Munition hast du?«
    »Genug.«
    »Und wie hast du die Kanone hier auf diesen Berg befördert?«
    »Ich zog sie mit einer Winde herauf.«
    »Wollte niemand wissen, was in der Kiste war?«
    »Ich habe erklärt, da seien nur Maschinen für meine Arbeit in den Minen drin.«
    »Offensichtlich bist du gut ausgerüstet.«
    »O ja. Vielleicht wird's ein Jahr dauern, bis der Großteil des Goldes in unserer Berghöhle liegt. Dann ist die Zukunft unseres Volkes gesichert.«
    »Und die Frau?«
    »So lange wird sie nicht bei mir bleiben. Ihr Vater wird viel früher ein Abkommen mit mir treffen, um seine Tochter zu befreien. Wie sie mir erzählt hat, ist sie sein einziges Kind. Und das bringt mir gewisse Vorteile, wenn ich mit ihm verhandle.«
    »Wenn ich eine solche Frau im Bett hätte, würde ich eine ganze Menge verlangen, ehe ich sie laufenlasse.«
    »Sie schläft allein.«
    »Erzähl das einem Dummkopf – oder einem Mann, der nicht mit dir aufgewachsen ist!« »Nein, ich mein's ernst. Ich will mir keine Probleme aufhalsen.«
    »Seit wann ist die Liebe ein Problem?« fragte Rising Wolf grinsend.
    »Unter gewissen Umständen bringt sie welche mit sich.«
    »Hast du nicht mit ihr geschlafen?«
    »In letzter Zeit nicht mehr.«
    »Also doch. Ich könnte mir auch gar nicht vorstellen, daß du auf so eine Schönheit verzichten würdest.«
    »Jetzt tut's mir leid.«
    »Tatsächlich?«
    »Es ist so kompliziert …«
    »Klar, mit den Frauen gibt's immer Ärger.«
    »In diesem Fall ist es viel komplizierter als normalerweise. Da ich meiner Vision folgen muß, habe ich keine Zeit fürs Vergnügen.«
    Das verstand Rising Wolf. Jeder Indianer mußte seiner Vision folgen.
    Vor vielen Jahren, als junger Bursche, hatte Hazard vier Tage lang auf dem Wolf Mountain gefastet und seinen Traum gesucht. Er sah viele weiße Reiter mit brennenden Speeren vom Himmel herabgaloppieren, auf der Jagd nach dem Gold. Und in seiner Fantasie beobachtete er, wie Blut die Sonne verdunkelte, ehe die Krankheit der Weißen so viele Absarokee dahinraffte. Aber er sah auch einen roten Adler auf einem schwarzen Puma über die Feuerspeere hinwegsprengen. Und er hörte die beiden Tiere prophezeien: »Das Gold wird deinen Clan segnen und bereichern. Lerne soviel wie nur möglich, und wenn die Zeit gekommen ist, folge uns. Diese Geschenke werden dir Kraft geben«. Als Hazard dann auf dem Gipfel des Wolf Mountain erwacht war, hatte er eine rote Adlerfeder und schwarze Pumahaare an seiner Seite gefunden.
    »Bala-ba-aht-chilash (viel Glück)«, sagte Rising Wolf.
    »Danke. Nun sollten wir das Gold auf die Packpferde laden. Die Sonne erhebt sich schon über dem Horizont.«
    Bald hatten sie die ledernen Satteltaschen gefüllt, die am Mineneingang lagen.
    »Kommst du zur Sommerjagd nach Hause?« fragte Rising Wolf.
    »Das hatte ich vor, aber vermutlich geht's nicht. Wegen der Frau.«
    »Bring sie doch mit.«
    »Lieber nicht.«
    Verwundert schaute Rising Wolf seinen Freund und Bruder an. Seit Raven Wings Tod hatten die Frauen in Hazards Leben einzig und allein seinem Vergnügen gedient. Was andere Leute von seinen Affären hielten, pflegte ihn nicht zu interessieren. Und er hatte seine Gespielinnen oft genug zu den Absarokees mitgenommen. Warum war es diesmal anders?
    »Inzwischen sind wir im Lager an die Weißen gewöhnt. Also wird es niemanden stören – abgesehen von deinen Freundinnen, die sehnlichst auf deine Heimkehr warten.«
    »Jeder würde glauben, sie wäre meine Geliebte.«
    »Und das ist sie nicht mehr?«
    »Allerdings nicht.«
    »Seltsam, wie prüde du geworden bist …«
    »Um mein Liebesieben brauchst du dich nun wirklich nicht zu kümmern, Rising Wolf«, tadelte Hazard. »Paß lieber auf das Gold auf.«
    »Irgendwie bezweifle ich, daß du dich selber um dein Liebesieben kümmern kannst«, scherzte Rising Wolf.
    Hazard würdigte ihn keiner Antwort.
    Zehn Minuten später waren die prall gefüllten Satteltaschen auf den Pferderücken festgebunden, und Rising Wolf führte die Pferde den einsamen Bergweg hinauf, den nur die Absarokee kannten.

10
    »Wer war das?« fragte Blaze, als Hazard die Hütte

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