Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Funkelnde Leidenschaft

Funkelnde Leidenschaft

Titel: Funkelnde Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
Vom Netzwerk:
niemand in die Nähe seiner Hütte ließ, mußte ein akzeptabler Unterhändler gefunden werden.
    Blaze war der Mittelpunkt in Billy Braddocks Leben, in seiner ganzen Welt. Ihr zuliebe würde er alles opfern, was er besaß.
    Seit dem Tag ihrer Geburt war er bestrebt, ihr alles zu schenken, was er in seiner Kindheit entbehrt hatte – grenzenlose Liebe und Luxus. Niemals sollte sie die bittere Armut und mangelnde Zuwendung seiner frühen Jahre kennenlernen. Und er hatte weder Zeit noch Geld gespart, um sie zu verwöhnen.
    Noch bevor sie laufen konnte, waren Vater und Tochter unzertrennlich. Da Millicent Braddock die Mutterschaft für eine lästige Unterbrechung ihrer gesellschaftlichen Aktivitäten hielt, wuchs Venetia in der Obhut ihres Vaters und einer Kinderfrau auf.
    Kurz nach ihrem vierten Geburtstag, als sie bereits dichte, feuerrote Locken besaß, wurde sie ›Blaze‹ genannt. Und dabei blieb es, obwohl die Mutter den wenig damenhaften Spitznamen verabscheute. Aber sie ignorierte das Mädchen ohnehin, bis Blaze mit achtzehn Jahren die Welt der Erwachsenen betrat. Natürlich waren inzwischen aber zu viele Jahre verstrichen, so daß auch dann keine engere Bindung zwischen Mutter und Tochter entstand.
    Millicent Hatton hatte ihre zerbrechliche Schönheit und ihren alten Virginia-Namen an das größte Vermögen verkauft, das damals auf dem Heiratsmarkt angeboten worden war. Nach ihrer Ansicht brauchte sie William Braddock weder zu lieben noch zu umsorgen. Bereits in den Flitterwochen erkannte er, welchen Fehler er gemacht hatte. Aber da seine junge Frau bald schwanger wurde, kam eine Scheidung nicht in Frage.
    Und so führte jeder sein eigenes Leben. Gelegentlich trafen sie sich daheim beim Dinner, oder sie besuchten gemeinsam gesellschaftliche Veranstaltungen. In dieser lieblosen Ehe konzentrierte Billy alle Gefühle auf sein einziges Kind.
    Einen Tag vor seiner Reise in die Berge hatte er seinen Geschäftspartnern befohlen, keinesfalls an Hazard Black heranzutreten, bis ein Unterhändler aus dessen Clan zur Verfügung stehen würde. Um Blaze zu befreien, wollte Billy alle Forderungen des Indianers erfüllen. Aber er fürchtete, daß sein Geld diesmal nicht genügen würde. Angstvoll drängte er den Führer zur Eile, weigerte sich, ein Nachtlager aufzuschlagen, solange es noch hell war, und trieb sein müdes Pferd an. Obwohl sie schon seit sechzehn Stunden unterwegs waren, kämpfte er energisch gegen seine Erschöpfung an.
    Schließlich warnte ihn der Führer vor der Dunkelheit, in der sich die Pferde auf dem steinigen Weg die Beine brechen könnten. Der Mond verbarg sich hinter Wolken, und während der letzten zehn Minuten waren die Tiere bereits zweimal gestrauchelt. Widerstrebend machte der Colonel Rast, verspeiste lustlos sein Abendessen und blieb die ganze Nacht wach.
    Am dritten Tag fanden sie das erste Absarokee-Sommerlager. Aber die Indianer, Black Lodges, gehörten nicht zu Hazards Clan. Die Many Lodges, erklärte man, seien über die Berge gezogen, in ein neues Weidegebiet. Vielleicht würde man sie am Horses River antreffen.
    Colonel Braddock nahm sich nur genug Zeit, um die ausgelaugten Pferde gegen frische auszutauschen, dann ritt er mit seinem Bannack-Führer weiter. Zwei Tage später erreichten sie die oberen Regionen des Horses River und entdeckten die Spuren eines Camps. Die Many Lodges hatten ihren Weg bereits fortgesetzt. Um der Hitze und den Insekten in den Tälern zu entfliehen, reisten alle Clans mit ihren Ponyherden zu höher gelegenen Weideflächen.
    Bald merkte der Indianer, wie mühsam der weiße Mann in der dünnen Bergluft nach Atem rang. Aber sein Vorschlag, eine Ruhepause einzulegen, wurde immer wieder abgelehnt. Der Colonel – kreidebleich, mit bläulichen Lippen – war offensichtlich einem Zusammenbruch nahe. Da griff der Bannack zu einer List und gab vor, im Huf seines Pferdes würde ein Stein stecken. Nach einer kurzen Rast, während der er das ›verletzte‹ Tier untersuchte, kehrte etwas Farbe in William Braddocks Gesicht zurück.

9
    In dieser Nacht lag Hazard am Boden, auf mehreren Büffelhäuten. Blaze redete sich ein, sie sei froh, weil er das geschäftliche Abkommen achtete und sich wie ein Gentleman benahm. Doch sie träumte von seinen starken Armen, von leidenschaftlichen Küssen. Rastlos warf sie sich auf dem schmalen Bett umher, und die Decke fiel zu Boden.
    Um dem reizvollen Anblick ihres entblößten Körpers zu entrinnen, drehte sich Hazard zur Wand. Sein

Weitere Kostenlose Bücher