Funkelnde Leidenschaft
gedacht.«
»Aus reiner Selbstsucht, liebe Rose. Sonst würde sie nicht jeden Tag baden.«
»Ihr verdammten Crow! Die saubersten Indianer, die ich je gesehen habe. Sogar die saubersten aller Männer.«
»Nun, es ist ganz einfach, sauber zu bleiben, wenn man in einem Land mit klaren, fließenden Gewässern aufwächst. Das versuche ich Miss Braddock beizubringen.«
»Hoffentlich wird dir deine Millionärstochter Glück bringen.«
»Mal sehen. Sie ist schwieriger zu bändigen als ein wildes Pony.«
»Oh, das schaffst du schon.«
»Ak-baba-dia-ba-ala-go-da-ja. Mit Hilfe des großen Geistes …«
Nachdem er das Zimmer verlassen hatte, lehnte sie sich in ihrer samtbezogenen Chaiselongue zurück und strich nachdenklich ihr Seidenkleid über den Schenkeln glatt. An diesem Abend war Jon allen wichtigen Fragen ausgewichen. Vielleicht weiß er gar nicht, wieviel ihm die schöne Miss Braddock bedeutet, dachte sie ein bißchen neidisch.
Lautlos betrat er die Hütte, schnallte den Gürtel mit den Colts ab und hängte ihn an den Wandhaken. Während er sein Hemd aufknöpfte, hörte er Blazes honigsüße Stimme. »War sie gut?«
Er drehte sich um, und sein Blick suchte die düsteren Schatten ab. Nach wenigen Sekunden hatte er sie entdeckt. Sie lag nicht im Bett. Statt dessen saß sie mit gekreuzten Beinen auf den Büffelfellen. Ihr Baumwollhemd, nur halb geschlossen, entblößte eine schimmernde Brust und die wohlgeformten Schenkel.
Seelenruhig zog er sein Hemd aus. Im Augenblick befand er sich in einer friedfertigeren Stimmung als seine kampflustige Hausgenossin.
Der Besuch bei Rose hatte ihn besänftigt und die Welt in eine Perspektive gerückt, aus der er sie unbesorgter betrachten konnte. Obwohl Rose es sicher nicht besonders schätzen würde, wenn sie es wüßte – sie übte eine ähnliche Wirkung auf ihn aus wie früher seine Mutter. Wann immer er mit ihr zusammen gewesen war, fühlte er sich gestärkt und erfrischt – bereit, den Lebenskampf wieder aufzunehmen.
In der Hütte breitete sich der schwüle Blumenduft von Roses Parfüm aus, und Blaze rümpfte angewidert die Nase. »Du riechst wie ein Hurenhaus!«
»Eigentlich ist Roses Parfüm zu teuer für gewöhnliche Huren – und sehr beliebt bei den feinen Damen im Osten.«
»Nun, wenigstens warst du bei keiner gewöhnlichen Hure«, fauchte sie.
»Eifersüchtig?« fragte er und legte sein Hemd auf einen Stuhl.
»Natürlich nicht!«
»Dann spielt es wohl keine Rolle, oder?« Hazard setzte sich, um aus seinen Stiefeln zu schlüpfen.
»Mußt du zwei Frauen gleichzeitig haben?«
»Soviel ich weiß, habe ich gar keine.«
»Verdammt, warst du mit ihr im Bett?«
»Darauf muß ich nicht antworten.«
Hazard stand auf und öffnete den Knopf seines Hosenbunds.
»Aber ich will's wissen!«
»So?«
»Jon Hazard Black!«
Ungeduldig strich er sein langes Haar aus dem Gesicht. »Nein, zum Teufel, wenn's dich so brennend interessiert! Und frag mich bloß nicht, warum ich drauf verzichtet habe!«
Zum ersten Mal hatte er Rose zurückgewiesen. Er streifte die schwarze Hose über seine Hüften, stieg heraus und warf sie auf das Hemd.
In einer Kultur aufgewachsen, wo die Männer ihren Körper oft entblößten, schlenderte er zu dem Lager aus Fellen hinüber, völlig unbefangen in seiner Nacktheit. »Du sitzt auf meinem Nachtlager.«
»Und wenn ich hier bleibe?« wisperte Blaze herausfordernd.
»Das geht nicht.«
»Und warum nicht?«
»Heute nacht bin ich zu müde, um das alles noch einmal durchzudiskutieren. Geh ins Bett, oder ich trag dich hin.«
Sie rührte sich nicht von der Stelle. Als er sie hochhob, schlang sie die Arme um seinen Hals und legte den Kopf an seine Schulter. Voller Genugtuung spürte sie, daß seine Muskeln sich anspannten. Sekunden später warf er sie aufs Bett. »Schlaf gut.«
Und sie wußte, daß sie friedlich schlafen würde. Denn trotz seiner langen Abwesenheit, trotz des schwülen Parfums, trotz seiner Weigerung, ihre Sehnsucht zu stillen, hatte er keine andere Frau geliebt.
17
Auch am nächsten Tag kam Jimmy nicht zur Hütte herauf.
»Hab' ich's nicht gesagt?« bemerkte Blaze zweimal. Beide Male wurde sie ignoriert. »Mrs. Pernell muß dir wirklich sehr böse sein«, fuhr sie triumphierend fort. »Muß ich jetzt noch lernen, wie man Hemden stärkt und bügelt?«
Hazard zog gerade seine Stiefel an und warf ihr einen – wie er hoffte – vernichtenden Blick zu. Aber gegen ihr fröhliches Selbstvertrauen war er machtlos.
Als er nach
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