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funny girl

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Titel: funny girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony McCarten
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zu drücken. Wollte er sie nur abrichten wie ein Hundebesitzer? Nein, er konnte buchstäblich atemberaubend liebevoll sein. Er konnte so zuckersüß sein wie die Lutscher in seiner Tasche, denn er ergriff jede Gelegenheit, um das Bild, das er von sich als wunderbarem Vater hatte, wahr werden zu lassen. Wenn er ihr ein Gummibärchen zusteckte, flüsterte er oft: »Davon kann man gar nicht zu viele essen. Selbst wenn man kotzt, sehen sie noch gut aus.«
    Nach einigen Minuten, als sie nicht mehr damit rechnen musste, dass er zurückkam, öffnete sie ihr heimliches Dokument und starrte auf die Liste von Themen, Dinge, die ihr Leben ausmachten und die, offensichtlich und kaum überraschend, alles andere als lustig waren. In der letzten Viertelstunde arbeitete sie weiter an der Liste und versuchte erfolglos, sie etwas heiterer zu machen, dann war Mittagspause.
    Sie musste sich beeilen, um rechtzeitig zum vereinbarten Treffen mit Banu im Café zu sein. Tatsächlich hatte Azime nur eine halbe Stunde Mittagspause, und wenn man Hin- und Rückweg abrechnete, blieben gerade einmal fünfzehn Minuten. Sie hatte Banu heute so viel zu erzählen.
    Die beiden jungen Frauen umarmten sich. Banu wand sich vor Schmerz. Was war los? Irgendwo unter ihren Kleidern war Banu verletzt.
    Azime drückte sie auf einen Stuhl.
    »Hat er es wieder getan? Sag es mir.«
    Banus Schweigen war Bestätigung genug.
    »Bring mich zum Lachen. Bitte.«
    »Du musst dich von ihm trennen.«
    »Hör auf.«
    »Banu!«
    »Mir geht es gut.«
    »Was hat er getan?«
    »Er ist manchmal so eifersüchtig.«
    »Ist es bei euch zu Hause passiert?«
    Banu nickte. »Ja. Und seine Eltern waren im Nebenzimmer und haben alles mit angehört, auch wenn sie so getan haben, als könnten sie nichts hören.«
    »O nein.«
    »Und hinterher stellen sie keine Fragen und tun nichts.«
    »Warum lässt du dir das gefallen?«
    Azime hatte wirklich versucht, sie zu verstehen, sich in Banus Lage zu versetzen, aber es war ihr nicht gelungen. Warum wehrte sich ihre einst so temperamentvolle Freundin nicht?
    »Und was ist mit dir – lässt du dir etwa nichts gefallen?«, fragte Banu.
    »Na, das ist ja wohl etwas anderes.«
    Banu wich ihren Blicken aus, und Azime wusste, dass ihre Freundin in Gedanken schon damit beschäftigt war, aus ihrem eifersüchtigen Ehemann einen reumütigen Geliebten zu machen.
    »Weißt du, hinterher tut es ihm jedes Mal leid, dann sagt er mir immer, dass es nur daher kommt, dass er mich zu sehr liebt. Und er liebt mich wirklich, das weiß ich. Aber er gerät einfach so leicht aus der Fassung.«
    Azime hatte genug. Dieses Gespräch würde haargenau so enden wie jedes frühere zu dem Thema.
    »Du hast recht. Lass uns von was anderem reden. Ich halte das nicht mehr aus.«
    »Gut, dann lass uns von etwas anderem reden.«
    Aber eine Frage hatte Azime doch noch. »Liebst du ihn denn? Liebst du ihn wirklich?«
    Banu antwortete mit einem herzzerreißenden Blick. »Wenn es nicht so wäre, wäre es ja nicht so schlimm«, sagte sie mit einem tiefen Seufzer.
    Azime sah auf ihre Uhr. »Noch fünf Minuten, dann muss ich wieder zurück.«
    Banu rückte ihren Stuhl näher heran, verzog das Gesicht endlich zu einem Lächeln und versuchte, die Stimmung aufzuhellen. »Schnell, Azi. Erzähl mir, was du so machst. Ich hab dich schon seit Wochen nicht mehr gesehen.«
    Azime lächelte. Konnte sie ihr von dem Comedy-Kurs erzählen? Nein. Unmöglich.
    »Ach, nichts Besonderes.«
    Am Abend war sie mit Deniz verabredet, sie ging direkt nach der Arbeit zu ihm.
    »Wieso denn nicht?«
    »Weil du keine Komikerin bist.«
    »Ich hab mit Kirsten gesprochen. Sie hat gesagt, ich kann kommen.«
    Deniz, der es verstand, mit großer Leidenschaft Gefühle zu zeigen, die er nicht hatte, hielt sich nicht zurück, wenn er tatsächlich mal starke Gefühle hatte. »Du willst an meinem Kurs teilnehmen? An meinem Kurs? Machst du Witze? An meinem Kurs? Damit du… was? Was eigentlich?«
    Azime musste lächeln. Selbst wenn er wütend war, war er lustig. »Ich will die Erste sein. Genau wie du.«
    »Die Erste sein? Wir können doch nicht beide die ersten sein. Wie stellst du dir das vor?«
    »Ich werde der erste weibliche muslimische Stand-up-Comedian der Welt. Und du kannst der erste kurdische Komiker in Großbritannien sein.«
    »Mädchen, überleg doch mal!«
    »Ich dachte, du findest das cool.«
    »Du hast meine Idee geklaut!«
    »Hab ich nicht.«
    »Hast du wohl! Es gibt eindeutig zu viele Erste

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