Furchtlos in High Heels
Beule, und seine Augen färbten sich von Schokoladenbraun zu einfachem Braun.
„Weißt du, ich bin heute einfach nicht in Stimmung, Maddie.“
Ich blinzelte. Versuchte die Worte zu verstehen, die eben aus seinem Mund gekommen waren. Mein Ehemann, die Testosteronmaschine, der Sextrieb auf zwei Beinen war nicht in Stimmung? Nicht in Stimmung! Was, zur Hölle, sollte das heißen?!
„Was soll das denn heißen?“, brach es aus mir heraus, ehe ich innehalten konnte, um zu entscheiden, ob ich die Antwort darauf wirklich hören wollte.
Ramirez räusperte sich und betrachtete angelegentlich und mit größter Konzentration einen nicht vorhandenen Fussel auf seinem Ärmel. „Es heißt einfach nur, dass ich heute Abend noch eine Menge Papierkram zu erledigen habe.“
„Eine Menge Arbeit.“
„Und ich bin auch irgendwie müde.“
„Und ich habe auch leichte Kopfschmerzen.“
„Leichte Kopfschmerzen“, wiederholte ich, hörte mich wie ein Papagei an, während meine Gedanken sich überschlugen bei dem Versuch, zwischen den Zeilen zu lesen.
„Schau, ich werde die Information über Alexas verschwundene Freundin melden“, erklärte er und blickte überallhin, nur nicht zu mir oder meinen Netzstrümpfen.
„Ah ja. Sicher. Großartig.“ Ich beobachtete, wie er das Zimmer verließ und die Tür schloss, nicht sicher, ob ich ihn anschreien wollte, weinen oder einfach aufgeben.
Kapitel 12
„Ramirez findet mich fett.“
Dana schnappte nach Luft und schlug sich die Hand vor den Mund. „Das hat er nicht gesagt!“
Ich zuckte die Achseln. „Er hat es nicht ausgesprochen, aber er will nicht mit mir schlafen“, teilte ich ihr mit, während wir unseren Kamillentee genossen. Dieses gemeinsame Teetrinken befand sich auf dem besten Wege dazu, unser neues Morgenritual zu werden. „Und ich bin sicher, es liegt daran, dass ich fett bin.“
„Du bist nicht fett“, widersprach Dana. „Du bist schwanger.“
„Dana, du bist eine großartige Freundin. Aber in meinem Hintern ist kein Baby, trotzdem ist er inzwischen doppelt so breit wie vorher. Das ist ein fetter Hintern.“
Dana spähte auf meine Rückseite. Sie biss sich auf die Lippen. „Das ist nur, um ein Gegengewicht für vorne zu haben. Wenn dein Hintern nicht größer werden würde, würdest du am Ende vornüber kippen.“
„Klasse. Also breite ich mich exponentiell in alle Richtungen aus?“
„Ich habe gehört, dass Stillen die Pfunde quasi dahinschmelzen lässt“, versicherte Dana mir.
„Also könnte ich den Hintern wieder loswerden, handele mir im Gegenzug aber einen Hängebusen ein?“
„Mach dir keine Sorgen“, sagte Dana und winkte ab. „Dafür gibt es schließlich die Schönheitschirurgie. Oh, hast du schon von dem Mutti-Makeover gehört?“
Ich hasste es, nachzufragen … „Was ist das Mutti-Makeover?“
„Himmel, es ist großartig. Sie machen deinen Busen, Bauch und die Reiterhosen gleichzeitig.“
„Reiterhosen?“ Mein Blick zuckte zu meinen Hüften. „Ich habe gar keine Reiterhosen, oder?“
Dana schaute mich an. „Nein. Natürlich nicht“, sagte sie mit großen unschuldigen Augen.
„Oh, nein. Das ist dein Lügengesicht. Ich habe Reiterhosen!“
„Ich glaube, wir brauchen mehr Tee“, bemerkte Dana und stand auf, um meine Tasse erneut zu füllen.
Ich ließ den Kopf auf den Küchentisch sinken, atmete tief und ruhig ein, wie ich es in dem Lamaze-Kurs geübt hatte, zwang mich, mich mit meinem Walross-Äußeren abzufinden. Schließlich war es nur vorübergehend, oder? Mit genug Stunden auf dem Treppenmaster nach der Geburt des Babys würde ich gewiss meinen Hintern wieder auf ein Normalmaß zurückschrumpfen können. Ein paar Übungen für die Brustmuskulatur und Push-Ups und mein Busen würde wieder straff und fest werden. Ein paar Seealgenwickel und, da war ich sicher, meine Beine wären wieder glatt. Und für den Fall, dass all das versagte, nahm ich mir fest vor, Geld für das Mutti-Makeover zurückzulegen, sobald ich meinen nächsten Scheck erhielt.
„Alles okay?“, fragte Dana und stellte meine Tasse vor mich. „Weil es nämlich so klingt, als hyperventiliertest du.“
Ich hielt mitten im Atemzug inne. „Es geht mir gut“, log ich. „Schau, lassen wir das Thema einfach fürs Erste auf sich beruhen. Kümmern wir uns lieber wieder um das Autokennzeichen, ja?“
„Gut“, war Dana einverstanden. „Also, wo ist Ramirez‘ Computer?“
„Im Extrazimmer“, antwortete ich und nahm meine Tasse, ging voraus zu
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