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Furchtlos

Furchtlos

Titel: Furchtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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der Miene von Co-Präsidentin Victoria Rione war, dass die nicht ganz so frostig war wie ihr Tonfall.
    »Madam Co-Präsidentin.« Geary ging einen Schritt zurück, um sie in seine Kabine eintreten zu lassen. Er versuchte, sich nicht zu sehr an seine Medikamente zu gewöhnen, und bislang hatte er noch nicht zu ihnen gegriffen. Deshalb fühlte er sich jetzt aber noch elender als gewöhnlich und war nicht in der Stimmung, Besucher zu empfangen. Doch angesichts der Tatsache, dass ihr einige der Schiffe in der Flotte unterstanden, konnte er Rione nicht einfach wegschicken. »Was verschafft mir die Ehre Ihres Besuchs?«
    Offensichtlich war es ihm nicht gelungen, sich den ironischen Unterton ganz zu verkneifen, denn Riones Gesichtsausdruck wurde prompt noch etwas abweisender. Dennoch trat sie ein, und nachdem Geary die Tür geschlossen hatte, musterte sie ihn schweigend.
    Wenn sie mich aus der Fassung bringen will, dann ist sie auf dem besten Weg dahin. Er versuchte, sich über ihre Art nicht zu ärgern, da sein Gefühl ihm sagte, dass sie ihre Widersacher gern auf diese Weise zu Reaktionen herausforderte, die sie anschließend bereuten. »Wollen Sie nicht Platz nehmen?«
    »Nein.« Sie drehte sich weg und ging drei Schritte, die sie zum gegenüberliegenden Schott führten, wo sie stehen blieb und scheinbar fasziniert das dort hängende Bild betrachtete. Es gehörte zum Vermächtnis von Admiral Bloch und zeigte eine atemberaubende Sternenlandschaft, wie man sie in der Kabine eines Navy-Offiziers einfach erwartete. Sie verbrachte gut und gerne zwei Minuten vor dem Bild, dann wandte sie sich abermals Geary zu. »Mögen Sie Sternenlandschaften, Captain Geary?«
    Small Talk. Das hatte er von ihr nicht erwartet, und es ließ ihn nur noch vorsichtiger werden. »Nicht so besonders.«
»Sie können das ändern. Sie können hier jedes Bild aufhängen, das im Bildarchiv des Schiffs enthalten ist.«
»Ich weiß.« Er würde ihr nicht sagen, dass er sich nicht dazu durchringen konnte, das Bild zu ersetzen, weil es an Admiral Blochs vormalige Anwesenheit in diesen Räumlichkeiten erinnerte.
Sekundenlang betrachtete Rione ihn, ehe sie weiterredete. »Welche Absichten verfolgen Sie, Captain?«
Ich verfolge ausschließlich ehrbare Absichten, Ma’am. Dieser widersinnige Gedanke ging ihm so unerwartet durch den Kopf, dass er einen leichten Hustenanfall vortäuschen musste, damit er nicht zu lachen begann. »Verzeihen Sie. Madam Co-Präsidentin, wie wir bereits besprochen haben, beabsichtige ich, diese Flotte nach Hause zu bringen.«
»Weichen Sie nicht meiner Frage aus, Captain. Wir sind auf dem Weg ins Corvus-System. Ich möchte wissen, was Sie als Nächstes zu tun gedenken.«
Wenn ich das mit Sicherheit sagen könnte, würde ich’s Ihnen verraten. Aber vielleicht war Riones Besuch gar nicht so schlecht. Sie gehörte zu den wenigen Leuten an Bord, die nicht den Weltraum verehrten, durch den er reiste. Und sie hatte bereits zu verstehen gegeben, dass sie nicht zögern würde, ihre Meinung zu sagen. Außerdem war er nach ihrer letzten Unterhaltung der Ansicht, dass er es mit einem klugen Kopf zu tun hatte. Zugegeben, sie machte auch keinen Hehl aus ihrer Antipathie ihm gegenüber, doch im Gegensatz zu der Feindseligkeit, die ihm von Captain Numos und Captain Faresa entgegenschlug, schien die Co-Präsidentin der Republik immer noch ein gewisses Maß an gesundem Menschenverstand zu besitzen. »Das würde ich gerne mit Ihnen besprechen.«
»Tatsächlich?« Tonfall und Gesichtsausdruck machten deutlich, mit welcher Skepsis sie seine Bemerkung aufnahm.
»Ja, allerdings möchte ich Sie darum bitten, dass Sie unsere Unterhaltung vertraulich behandeln. Ich hoffe, Sie haben dafür Verständnis.«
»Selbstverständlich.«
Geary machte einen Schritt auf den Tisch zu und tippte präzise auf die immer noch ungewohnten Kontrollen, mit denen er eine Anzeige aufrufen konnte. Über der Tischplatte leuchteten ein paar Sterne auf, die aber gleich wieder erloschen. Mit einem stummen Fluch unternahm er einen zweiten Anlauf, und diesmal blieb das Bild stabil. »Wir haben verschiedene Möglichkeiten.«
»Möglichkeiten.«
»Ja.« Wenn sie in Ein-Wort-Sätzen redet, kann ich das auch machen. Vorsichtig tippte er auf eine andere Taste, und die Sterne wurden durch eine Ansicht der Flotte ersetzt, wie ein gottgleicher Beobachter sie in diesem Moment sehen würde. »Wir werden wahrscheinlich einen gewissen Vorsprung vor den Syndiks haben, bevor die nach uns im

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