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Furchtlos

Furchtlos

Titel: Furchtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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dann noch eine Spur großzügiger.«
»Und nur mit den besten Absichten im Hinterkopf«, warf Geary tonlos ein.
»Ja. Im Lauf der Zeit akzeptierten wir Schritt für Schritt immer etwas mehr. Wir begannen zu glauben, dass die abscheulichen Taten der Syndikatwelten genauso abscheuliche Taten von unserer Seite rechtfertigten.« Als sie Geary schließlich ansah, konnte er ihren Gesichtsausdruck nicht deuten.
»Und dann hielten Sie uns vor Augen, wie unsere Vorfahren unser Handeln beurteilen würden. Nur Sie konnten das tun, weil niemand sonst so klar und deutlich aus der Vergangenheit zu uns sprechen kann. Sie machten uns klar, dass dieser Krieg begann, weil wir anders waren als die Syndikatwelten. Weil die Syndikatwelten Dinge taten, an die die Allianz nicht einmal denken würde.«
Wieder nickte Geary, dem Riones beharrlicher Blick unbehaglich war. »Ich habe niemals geglaubt, dass die Allianz irgendwann den Beschluss fasste, von einem Tag auf den anderen das Kriegsrecht zu missachten. Ich dachte mir, es würde so sein, wie Sie es eben geschildert haben. Es begann mit einem Schritt, der nur ein kleines Stück weit vom rechten Weg fortführte, und plötzlich war man in einem Sumpf gelandet, ohne zu wissen, wie man überhaupt dort hingekommen war. Und alles nur wegen des alten Arguments, dass wir etwas Schlechtes tun mussten, um zu siegen, weil der Sieg wichtig war.«
»Ein altes und falsches Argument, nicht wahr?«
»Ich glaube ja. Wenn die Allianz ihr eigenes Verhalten an das der Syndikatwelten anpasst, dann weiß ich nicht, welchen Sinn dann noch ein Sieg ergibt.«
»Das hatte ich Sie sagen hören, und ich stimme Ihnen darin zu.« Wieder drehte sie den Kopf in seine Richtung. »Sie haben uns daran erinnert, wer wir einmal waren, Captain Geary. Und Sie besaßen den Mut und den grundlegenden Anstand, zu dem zu stehen, woran Sie glauben, auch wenn Sie damit riskierten, sich sogar von denjenigen in dieser Flotte zu entfremden, die an Sie glauben und die Ihnen folgen.«
»Ich bin kein mutiger Mann, Madam Co-Präsidentin«, widersprach er ihr. »Ich habe nur auf meinen Instinkt gehört.«
»Dann hoffe ich, dass Sie das auch weiterhin machen werden. Bei unserer ersten Begegnung sagte ich Ihnen, ich mag keine Helden, und ich äußerte meine Befürchtung, Sie könnten diese Flotte in den Untergang führen. Ich gebe zu, dass Sie mich bislang widerlegt haben.« Nach einem knappen Nicken verließ sie sein Quartier.
Geary rieb sich die Stirn und dachte über Riones Worte nach. Sie hat mir nicht ihre bedingungslose Zustimmung gegeben, richtig? »Bislang« haben sich ihre schlimmsten Befürchtungen in Bezug auf mich nicht erfüllt. Aber das ist in Ordnung so. Sie wird mir helfen, dass ich ehrlich bleibe. Ich möchte nicht irgendwann glauben, dass ich diese Verehrung verdiene, die mir die Menschen in der Flotte entgegenbringen.
Er überlegte, ob er auf die Brücke der Dauntless zurückkehren sollte, doch dann dachte er daran, dass er sich dort wieder der gesamten Brückencrew stellen musste. Ich glaube, für den Moment habe ich genug Drama mitgemacht. Stattdessen teilte er der Brücke mit, er werde ein paar Stunden Schlaf nachholen. Falls sich etwas Wichtiges ereignete, sollte man ihn sofort wecken.
Sieben Stunden später riss ein Summen ihn aus dem Schlaf. »Geary hier«, meldete er sich und versuchte, richtig wach zu werden, während er mit dem Schock kämpfte, wie lange er geschlafen hatte und wie erschlagen er sich dennoch fühlte. Offenbar hatte er seinen künstlichen Tiefschlaf doch noch nicht so gut überwunden, wie er es sich einbildete.
»Captain Geary, hier ist die Brücke. Entschuldigen Sie, wenn ich Sie geweckt habe, Sir, aber Sie wollten benachrichtigt werden, soba…«
»Ja, ja. Was ist denn?«
»Wir haben große Teile der Syndik-Flotte gesichtet, die den Sprungpunkt verlässt. Captain Desjani hält sie für die Hauptgruppe, die uns verfolgt.«
    Sechs
    »Captain Desjani, ich fürchte, ich muss mich Ihrer Einschätzung anschließen.« Geary addierte die Schiffe, die bislang beim Verlassen des Sprungpunkts beobachtet werden konnten. Ein Schwarm Syndik-Jäger flog voran, mehrere Geschwader aus schweren Kreuzern folgten dicht dahinter. Da sich die Syndik-Schiffe exakt zwischen dem Sprungpunkt und der Allianz-Flotte befanden, blockierten die vorderen Verfolger die Sicht auf alles, was sich hinter ihnen abspielte, dennoch war bestätigt worden, das etliche Geschwader Schlachtkreuzer und Schlachtschiffe dieser Vorhut folgten.

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