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Furien im Finstern

Furien im Finstern

Titel: Furien im Finstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Das oberste Blatt war mit Notizen vollgekritzelt, in einer eckigen, steifen Handschrift.
    »Ich glaube nicht, daß irgend jemand hier im Raum gewesen ist«, sagte Mrs. Cranning. »Außer Mr. Christopher Milbers, der das ganze Haus ansehen wollte. Es ist alles genauso, wie der arme Mr. Milbers es hinterlassen hat. Er hat befohlen, daß niemand und unter keinen Umständen irgendwelche Bücher in diesem Raum anfassen wollte. Sie mußten alle so liegen bleiben, wie er sie hinterließ. Manchmal vergingen Tage, ohne daß ich den Tisch abstauben konnte.«
    »Kaum die richtige Stelle, um vierzigtausend Dollar herumliegen zu lassen«, bemerkte Bertha.
    Mrs. Cranning schwieg, was wohl Zustimmung ausdrücken sollte.
    »Ich habe die Notizen auf dem Schreibblock schon studiert«, sagte Christopher Milbers. »Sie handeln von einem der Feldzüge Cäsars. Und haben nicht das geringste mit der Sache zu tun, mit der wir uns gerade befassen. Ehrlich gesagt, ich fand sie äußerst langweilig...«
    Bertha bewegte sich suchend durch das Zimmer.
    »Ich habe das Gefühl, daß wir unsere Nachforschungen auf das Schlafzimmer konzentrieren können«, meinte Milbers. »Trotzdem sind wir uns sicher alle einig, daß die Suche unfruchtbar sein wird. Soweit es mich betrifft, ist es lediglich ein notwendiger erster Schritt, bevor ich förmliche Klage einreichen werde.«
    »Gegen wen und weshalb?« fragte Eva Hanberry scharf.
    Christopher Milbers umging eine direkte Antwort. »Das«, sagte er, »liegt völlig im Ermessen von Mrs. Cool.«
    »Eine Privatdetektivin.« Mrs. Cranning rümpfte die Nase. »Sie hat keinerlei Recht, irgend etwas zu unternehmen.«
    »Sie hat meine Vollmacht«, verkündete Milbers.
    Bertha Cool ignorierte das Wortgeplänkel. Wenn es um Geld ging, war sie scharf wie ein Hund auf der Fährte. Sie ging zum Tisch, warf einen Blick auf die auf geschlagenen Bücher, blätterte durch die engbeschriebenen Seiten des Schreibblocks, hielt etwa in der Mitte inne, las, was dort geschrieben stand, und meinte: »Wer, um Himmels willen, interessiert sich für dieses vertrocknete alte Zeug?«
    Nach einem Augenblick des Schweigens sagte Christopher Milbers verteidigend: »Mein Vetter hat sich dafür interessiert.«
    »Hm!« kommentierte Bertha.
    Wieder herrschte einen Moment Stille.
    »Gibt es eine Schublade in diesem Tisch?« fragte Bertha.
    Offensichtlich gab es keine.
    »Ich glaube, wir können ins Schlafzimmer gehen«, drängte Milbers.
    Bertha warf einen Blick auf den Block mit den vielen engbeschriebenen Notizen.
    »Was geschah mit diesem Zeug?« fragte sie.
    »Meinen Sie die Aufzeichnungen?« fragte Mrs. Cranning.
    »Ja.«
    »Sie wurden immer der Sekretärin übergeben, die sie abtippte. Danach hat Mr. Milbers sie gelesen und korrigiert, für die endgültige Fassung. Dann wurden sie in seine Notizbücher übertragen. Er hatte Dutzende solcher Notizbücher, voll mit Daten, und wenn er...«
    »Und was ist mit den Blöcken?« fragte Bertha. »Bei dem Tempo, mit dem er schrieb, kann ein solcher Block nicht gerade lang gereicht haben.«
    »Das kann ich bestätigen. Manchmal sah ich...«
    »Wo hat er die neuen aufbewahrt?«
    Mrs. Cranning deutete auf einen Wandschrank. »Dort. Da ist ein Vorrat. Er hatte immer ein ganzes Bündel gespitzter Bleistifte, einen Stoß dieser Schreibblöcke und...«
    Bertha eilte an ihr vorbei zum Schrank. Sie riß die Tür auf, musterte die ordentlichen Papierstapel und Schreibutensilien, drehte sich unvermittelt zu Mrs. Cranning um und fragte: »Wieso glauben Sie eigentlich, daß Paul sie genommen hat?«
    »Was genommen?«
    »Die vierzigtausend Dollar.«
    »Wie kommen Sie darauf? Ich habe niemals so etwas gedacht. Das ist wirklich eine Beleidigung. Ich glaube, Sie vergessen, daß Paul mein Schwiegersohn ist und ein sehr pflichtbewußter...«
    »Wettet er auf Pferde?« fragte Bertha.
    Der schnelle Blick zwischen Tochter und Mutter war Bertha Antwort genug.
    »Hm«, machte Bertha. »Hab' ich mir doch gedacht. Wahrscheinlich telefoniert er gerade seinem Buchmacher. Ich werde Ihnen etwas sagen. Wenn er Ihnen wirklich etwas bedeutet, holen Sie die Wahrheit aus ihm heraus. Wenn er es genommen hat, dann dürfte er bestimmt den größten Teil davon noch haben.«
    Paul Hanberry kam gerade rechtzeitig in den Raum, um die letzten Worte noch mitzubekommen. »Wer«, fragte er, »hat was noch?«
    »Nichts, mein Liebling, gar nichts«, sagte Eva Hanberry schnell.
    Hanberry lief rot an. »Glaubt nur nicht, ihr könntet mich zum

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