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Furien im Finstern

Furien im Finstern

Titel: Furien im Finstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Wissen, mit welch höllischer Freude mein einsilbiger Verwandter über die Heiligkeit der Familie, über die Blutsbande und die undurchschaubaren Wege der Vorsehung schwätzen wird, alldieweil er in höchster Verzückung die materiellen Vorteile abwägt, die ihm mit der Eröffnung meines Testamentes zufallen werden.
    Alle diese Dinge in Betracht ziehend und unter dem Zwang, irgendeine Art von Verfügung für meinen heißgeliebten Vetter zu treffen, also ausschließlich, um der Konvention Genüge zu tun und den oben genannten geliebten Vetter nicht allzusehr zu enttäuschen, da er, es sei zugegeben, viel Zeit darauf verwendet hat, mir lange, uninteressante Briefe zu schreiben, vermache ich hiermit meinem oben genannten Vetter, Christopher Milbers, die Summe von 40 000 Dollar in Worten: vierzigtausend Dollar.«
    Bertha wendete die Seite. Bevor sie weiterlas, betrachtete sie die erstarrten Gesichter in ihrer Umgebung.
    »Sie haben hören wollen«, sagte sie zu Christopher Milbers.
    Milbers sagte mit blassen, vor Empörung zitternden Lippen: »Das ist eine Zumutung. Das letzte Wort eines Mannes, der sich außer Reichweite begeben hat. Das war gemein. Es war feige, aber selbstverständlich...«
    »Aber selbstverständlich sind vierzigtausend Dollar vierzigtausend Dollar«, sprach Bertha Cool für ihn zu Ende, als er in nachdenkliches Schweigen verfiel.
    Christopher Milbers errötete. »Ein Almosen für einen Mann mit seinem Vermögen. Wirklich eine Beleidigung.«
    Bertha setzte die Vorlesung fort.
    »>Meiner Sekretärin Josephine Dell hinterlasse ich ebenfalls 40 000 Dollar.
    Nettie Cranning, meine Haushälterin, Eva Hanberry, ihre Tochter, und Paul Hanberry, ihr Schwiegersohn, bekommen, was von meinem Vermögen übrigbleibt.
    Ich möchte nicht, daß Christopher Milbers irgend etwas mit der Abwicklung der Angelegenheiten zu tun hat. Nettie Cranning soll meine Testamentsvollstreckerin sein.
    Wie bezeugt und in großer Erleichterung, als hätten diese Vorbereitungen für die Verteilung meines Besitzes nach meinem Tode bereits einen Teil der Last irdischer Heuchlerei von mir genommen, habe ich dieses Papier gezeichnet und versiegelt an diesem 25. Januar 1966, dies ausführend in der Anwesenheit der zwei Personen, die ich gerufen habe, meine Unterschrift zu bezeugen und damit rechtsgültig zu machen, ihnen erklärend, daß dies mein Testament sei, jedoch ohne ihnen dessen Inhalt zur Kenntnis zu geben.
    gezeichnet: Harlow Milbers.<«
    »Und«, fuhr Bertha fort, »da ist noch die Beglaubigungsformel für die Zeugen im Anhang. Ich werde auch sie vorlesen.
    >Die vorstehende Verfügung, geschrieben auf zwei Seiten, wurde in unserer Anwesenheit und in unserer gleichzeitigen Anwesenheit ausgeführt am 25. Januar 1966 von Harlow Milbers, der dann und dort erklärte, dies sei sein Testament, und uns auf forderte, als Zeugen zu unterschreiben, was wir in seiner Gegenwart und in gegenseitiger Anwesenheit taten, dies alles geschehen am 25. Januar 1966.
    gezeichnet: Josephine Dell gezeichnet: Paul Hanberry.<«
    Paul Hanberry brach als erster das Schweigen.
    »Heiliges Kanonenrohr«, freute er sich, »der Alte hat sein ganzes Vermögen uns hinterlassen. Als ich damals unterschrieben habe, hatte ich keine Ahnung, was in diesem Testament stand — ich hatte natürlich angenommen, alles ginge an seinen Vetter.«
    »Sie erinnern sich also daran, als Sie als Zeuge unterschrieben haben?« fragte Bertha.
    Er sah sie an, als wäre sie von allen guten Geistern verlassen. »Aber natürlich. Ich erinnere mich genau. Ich hatte nur vergessen, daß es sich um ein Testament handelte. Es war an einem Sonntagnachmittag, hier in der Bibliothek. Er hatte Josephine Dell zum Diktat herbestellt, und ich wusch gerade das Auto, draußen auf der Auffahrt. Sie kam ans Fenster und winkte mich herein. Als ich eintrat, saß der Chef dort am Tisch, einen Federhalter in der Hand. Er sagte: >Paul, ich werde jetzt mein Testament unterzeichnen. Ich will, daß du als Zeuge unterschreibst und Josephine auch. Und ich möchte, daß, sollte jemand jemals danach fragen, ihr nicht vergeßt, daß ich keinen verrückteren Eindruck als üblich gemacht habe — oder irgend so was.< Auf jeden Fall war das der Sinn seiner Rede.«
    Christopher Milbers war immer noch fassungslos: »Das ist wirklich ein besonders großer Schock für mich. Ich kann mir kaum vorstellen, daß Harlow, mein inniggeliebter Vetter, eine solche Haltung einnehmen würde. Wie dem auch sei, der Zweck unseres

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