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Furien im Finstern

Furien im Finstern

Titel: Furien im Finstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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zerschmettern.«

18

    Sergeant Sellers zögerte einen Augenblick, entschuldigte sich dann und rückte den Scheinwerfer fort. »Dieser Mann heißt also Bollman?«
    »Ja.«
    »Wie lange haben Sie ihn gekannt?«
    »Ungefähr eine Woche oder so.«
    »So«, sagte Sellers, »und wie lange kennen Sie Kosling?«
    »Sechs oder sieben Tage.«
    »Mit anderen Worten, Sie kennen Kosling und Bollman ungefähr gleich lange.«
    »Ja.«
    »Heute ist Sonntag nacht. Jetzt überlegen Sie mal scharf. Kannten Sie beide am vergangenen Sonntag?«
    »Ja.«
    »Welche Verbindung gab es zwischen den beiden?«
    »Keine.«
    »Aber Sie haben Bollman bei dem Auftrag kennengelernt, den Ihnen Kosling gab?«
    »Nicht direkt.«
    »Bollman versuchte, mit ins Spiel zu kommen?«
    »Nicht in dieser Geschichte. Bei einer anderen Sache.«
    »Wobei denn?«
    »Nichts, was irgendwie mit Kosling zu tun hatte. Nichts, das für seinen Tod verantwortlich sein könnte.«
    »Worum handelte es sich?«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich Ihnen das sagen kann.«
    »Ich bin sicher, Sie werden es mir sagen. Also?«
    »Es hatte mit einem Autounfall zu tun. Ich arbeite an einem solchen Fall, aber ich glaube nicht, daß es meinem Klienten recht wäre, wenn ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt Informationen bekanntgäbe.«
    »Sie geben nichts bekannt, Sie sagen es mir.«
    »Ich weiß, aber Sie haben so ein bestimmtes Talent, Dinge in die Zeitung zu bringen.«
    »Das hier ist Mord, Mrs. Cool.«
    »Ich weiß, aber meine Sache hat nichts mit diesem Mord zu tun.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Es war nicht etwas, wofür man ihn umbringen würde.«
    »Aber Sie sagten, er wäre ein Erpresser und Heuchler.«
    »Ja.«
    »Wie kommen Sie dazu?«
    »Seine Methoden.«
    »Was ist davon falsch?«
    »Alles.«
    »Gut. Also gehen wir raus und unterhalten uns ein Weilchen im Wagen. Das hier ist die Adresse, die Ihnen Rodney Kosling gab?«
    »Ja.«
    »Gibt es irgend etwas, das Sie zu dem Schluß gebracht haben könnte, daß Bollman hier wohnte?«
    »Nein.«
    »Sie wissen nicht, wo er wohnt?«
    »Nein. Natürlich nicht«, sagte Bertha ungeduldig. »Warum fragen Sie mich einen solchen Mist? Was ist mit seinem Führerschein? Personalausweis? Wie ist es...«
    »Das macht mir ja gerade Kopfzerbrechen«, antwortete Sellers. »Entweder hat ihn jemand durchsucht und alles weggenommen, was ihn identifizieren könnte, oder er selbst hat seine Taschen geleert bis auf das Geld. Geld ist anscheinend nicht verschwunden. Offenbar hat es jemand aus seiner Brieftasche gefischt und ihm schnell in die Taschen gestopft. Sie wissen nicht zufällig etwas darüber, Mrs. Cool?«
    »Sollte ich?«
    »Weiß nicht«, meinte Sellers. »Aber ich habe da einige interessante Vermutungen. Die Tatsache, daß der Mord durch eine Falle mit dem Gewehr begangen wurde, deutet darauf hin, daß der Mörder sein Opfer zur Strecke bringen wollte, während er selber weit genug entfernt war, um sich ein Alibi zu verschaffen. Aber ganz offensichtlich hat jemand nach seinem Tod die Taschen durchsucht — es sei denn, der Mann hätte seine Taschen vorher geleert und den Inhalt irgendwo versteckt. Der zeitliche Spielraum war nur äußerst gering, und Sie geben zu, hier gewesen zu sein. Deswegen frage ich Sie, ob Sie etwas über den Inhalt seiner Taschen wissen.«
    »Nein, ich weiß nichts darüber.«
    »Na ja, dann können wir ebensogut zum Wagen zurückgehen.
    Kommt, Boys. Charlie, du bleibst hier und behältst das Haus im Auge. Wie üblich. Mach alles dicht. Laß niemand ohne Passierschein rein. Wenn die Fingerabdruckspezialisten hier fertig sind, können die Zeitungsleute ran. Und dann bringen wir die Leiche fort. So, Mrs. Cool, Sie kommen mit uns.«
    Im Wagen beantwortete Bertha Cool die Fragen kurz angebunden oder schwieg mit fest zusammengepreßten Lippen. Sie weigerte sich, ihre Informationen über Jerry Bollman preiszugeben, und sagte auch nicht, warum sie ihn einen Erpresser genannt hatte. Nach einiger Zeit gab Sellers auf. »Ich kann Sie nicht dazu zwingen, meine Fragen zu beantworten, Mrs. Cool. Aber ein Geschworenengericht kann es.«
    »Nein, Sie irren. Ich habe das Recht, bestimmte Informationen als vertraulich zu behandeln.«
    »Nicht, wie ich den Fall sehe.«
    »Ich habe ein Geschäft«, sagte Bertha Cool. »Ich leite eine Detektei. Ich erhalte Aufträge. Wenn meine Klienten ihre Probleme der Polizei mitteilen wollten, würden sie direkt zu Ihnen kommen.«
    »Na schön. Wenn Sie aber an die Zukunft Ihres Geschäftes denken,

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