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Furien im Finstern

Furien im Finstern

Titel: Furien im Finstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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dann täten Sie gut daran, sich zu erinnern, daß das Wohlwollen der Polizei einer Detektei nur Vorteil bringen kann. Und daß auf der anderen Seite die Feindschaft der Polizei Ihnen kein Geld einbringt.«
    »Ich habe alles gesagt, was Ihnen bei der Klärung des Falles helfen könnte. Die Informationen, die ich für mich behalte, sind private Angelegenheiten, die absolut nichts mit der Sache zu tun haben.«
    »Ich würde es vorziehen, wenn Sie alle meine Fragen beantworteten und es mir überließen, zu beurteilen, was wichtig und erheblich ist, was nicht.«
    »Aber ich ziehe es vor, diese Sache auf meine Art anzupacken.«
    Sergeant Sellers seufzte und ließ sich im Sitz zurückfallen. »Na gut«, und zum Fahrer: »Wir fahren Mrs. Cool nach Hause. Ich werde dann mit dem Hauptquartier telefonieren und eine allgemeine Suchaktion nach dem Blinden veranstalten. Komisch, daß er nicht zu Hause ist. Er könnte zweifelsohne etwas Licht in diese Sache bringen. Gehen wir, Mrs. Cool.«
    Bertha Cool schwieg eisern, bis Sergeant Sellers sie vor der Tür ihres Apartments absetzte.
    »Gute Nacht«, sagte er.
    »Gute Nacht«, fauchte Bertha, der die Worte fast im Hals steckenblieben. Sie marschierte zornig über den Bürgersteig zum Eingang ihres Apartmenthauses. Der Polizeiwagen fuhr ab.
    Fast augenblicklich kam Bertha Cool wieder aus dem Haus geschossen, eilte zum Drugstore an der Ecke und rief ein Taxi. Als der Wagen kam, sagte sie dem Fahrer: »Ich muß so schnell wie möglich zu den Bluebonnet Apartments in der Figueroa Street. Es ist brandeilig.«
    Am Ziel angelangt, ließ sie Josephine Dells Klingel nicht mehr los. Mit großer Erleichterung hörte sie die Stimme der Frau aus der Sprechanlage: »Wer ist da?«
    »Mrs. Cool.«
    »Es tut mir leid, Mrs. Cool, aber ich habe keine Zeit, mit Ihnen zu reden. Ich bin beim Packen.«
    »Ich muß Sie aber sprechen.«
    »Ich muß packen, damit ich mein Flugzeug bekomme. Sie wissen ja, die neue Stelle. Ich...«
    »Dann rede ich mit Ihnen, während Sie packen«, beharrte Bertha Cool. »Es dauert nur ein paar Minuten...«
    »Wenn es unbedingt sein muß.« Der elektrische Türöffner schnarrte.
    Bertha stieg hinauf und fand Josephine Dell in einem hoffnungslosen Durcheinander vor.
    Mitten im Zimmer stand ein dreiviertel vollgepackter Schiffskoffer. Der kleinere Koffer auf dem Bett war schon voll, und daneben lagen noch Kleider, die offenbar auch mit sollten. Eine kleine Reisetasche stand auf dem Boden neben dem Bett; ein großer Pappkarton füllte sich mit allerlei Kleinigkeiten und Resten.
    Josephine Dell stand in einem seidenen blauen Schlafanzug in dieser Unordnung.
    Von Bertha nahm sie wenig Notiz. »Ich muß alles vor Mitternacht fertig haben. Die meisten Sachen lasse ich einlagern und muß sie deshalb aus der Wohnung schaffen. Hätte nie gedacht, was für ein hoffnungsloses Unternehmen ein solcher Umzug ist. Ich muß alles irgendwie noch verpacken, baden, mich anziehen und dann das Mitternachtsflugzeug erreichen. Ich möchte nicht unhöflich sein, aber wenn Sie selber schon einmal umgezogen sind, wissen Sie genau, wie das ist.«
    »Ich weiß, wie das ist«, versicherte Bertha. »Darum werde ich Sie nur eine Minute belästigen.«
    Sie hielt Ausschau nach einem leeren Stuhl. Josephine Dell lachte und sagte: »Entschuldigen Sie.« Eilig räumte sie einige Kleidungsstücke von einem Stuhl unter dem Fenster.
    »Ich will sofort zur Sache kommen«, sagte Bertha. »Was halten Sie von 2 500 Dollar?«
    »Hätte nichts dagegen.«
    »Die kann ich Ihnen beschaffen.«
    »Wie?«
    »Das einzige, was Sie tun müßten, wäre eine Verzichterklärung unterschreiben und...«
    »Ach, das!«
    »Na und, was ist damit?« fragte Bertha.
    Josephine Dell lachte und sagte: »Sie sind schon der zweite.«
    »Soll das heißen, daß Sie bereits unterschrieben haben?«
    »Nein.«
    »Wer war der erste?«
    »Ein Zeuge, der alles beobachtete. Er hat mich gesucht, um mir zu sagen, daß der Unfall nicht meine Schuld gewesen sei und daß ich Geld von der Versicherung bekommen könnte. Er sagte, er würde einen Vertrag auf setzen und daß ich fünfzig Prozent von dem bekommen würde, was er aus der Versicherung herausholt. Er hat mir garantiert, daß mein Anteil mindestens 2 500 Dollar beträgt. Ich hielt das für einen sehr großzügigen Vertrag, Sie nicht auch?«
    Bertha Cool schwieg.
    »Aber ich konnte es nicht machen«, fuhr Josephine Dell fort. »Ich konnte einfach nicht. Ich habe ihm gesagt, daß ich mir alles überlegt

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