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Furien im Finstern

Furien im Finstern

Titel: Furien im Finstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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wollte. Danach würde ich die Wartezeit mitrechnen oder wegfahren. Das machen wir gelegentlich, wenn wir fest mit einer Rückfahrt rechnen können.«
    Sergeant Sellers nickte. »Und Sie blieben im Wagen?«
    »Ja.«
    »Was haben Sie gemacht?«
    »Einfach dagesessen und gewartet.«
    »Haben Sie ein Radio in Ihrem Vehikel?«
    »Ja.«
    »Lief es?«
    »Ja.«
    »Musik?«
    »Hm, ja.«
    »Also hätten Sie einen Schuß kaum gehört?«
    Der Taxifahrer überlegte einen Augenblick und sagte dann: »Nein, Vermutlich nicht. Nicht von dort, wo Sie mich hat anhalten lassen.«
    Als der tiefere Sinn dieser Bemerkung Bertha aufging, fuhr sie hoch: »Was wollen Sie damit sagen? Es gab keinen Schuß.«
    »Woher wissen Sie das?«
    Sergeant Sellers blickte sie unfreundlich an. Es war der Blick eines Häusermaklers, der ein Gebäude taxiert.
    »Das ist alles, was Sie wissen?« fragte er den Taxifahrer.
    »Alles.«
    »Simms, he?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Zeigen Sie mir mal Ihre Zulassungspapiere.«
    Der Taxifahrer reichte ihm die Papiere. Sergeant Sellers schrieb sich die Zulassungsnummer auf und sagte: »Okay, kein Grund, daß Sie wieder mitkommen. Das wär's. Sie steigen bei mir ein, Mrs. Cool.«
    »Macht einen Dollar fünfundachtzig«, sagte der Taxifahrer.
    »Was soll denn das?« schnaubte Bertha. »Der Hinweg hat nur 75 Cent gekostet und...«
    »Wartezeit.«
    »Ich dachte, Sie wollten die Wartezeit nicht mitrechnen?«
    »Nicht da draußen. Aber dafür jetzt, während Sie mit der Polizei telefonierten und auf das Polizeiauto warteten.«
    »Ich denke nicht daran, das zu zahlen«, sagte Bertha empört. »Wie kommen Sie dazu, Wartezeit für so etwas zu berechnen...«
    »Na, was erwarten Sie denn von mir? Soll ich mich einfach hier herumtreiben? Sie sind diejenige, die mich hier hat anhalten lassen.«
    »Geben Sie ihm schon die ein Dollar fünfundachtzig«, sagte Sergeant Sellers zu Bertha Cool.
    »Lieber lasse ich mich rösten«, schrie Berta. Sie nahm einen Dollar fünfzig aus der Tasche und gab sie dem Taxifahrer: »Nehmen Sie das oder überhaupt nichts. Mir kann es egal sein.«
    Der Taxifahrer zögerte einen Augenblick und sah den Sergeanten an. Dann nahm er die anderthalb Dollar. Als das Geld sicher in seiner Tasche verstaut war, sagte er boshaft zu Sellers: »Sie war wirklich einige Zeit im Haus, Sergeant. Als sie rauskam, rannte sie zwar, aber lange genug ist sie sicher drin gewesen.«
    »Vielen Dank«, sagte Sellers.
    Bertha starrte den Taxifahrer an, als wollte sie ihn in der Luft zerreißen.
    Sie stieg in den Polizeiwagen ein und ließ sich auf den Rücksitz fallen. Sellers setzte sich neben sie; vorn saß ein Polizeifahrer, daneben ein weiterer Polizist und hinten, neben Sellers, ein dritter. Bertha Cool kannte keinen davon, und Sergeant Sellers machte auch keine Anstalten sie vorzustellen.
    Der Fahrer fuhr schnell und sicher durch die Nacht. Der Fahrer blendete nur ab, als er über den Hügel kam und in ein Nebelfeld geriet.
    »Ich glaube, hinter der nächsten Kreuzung«, sagte Bertha von hinten.
    Der Polizeiwagen verlangsamte sein Tempo und fuhr an den Bürgersteig, als Bertha rief: »Hier.«
    Die Männer stiegen aus. »Ich brauche nicht mit?« fragte Bertha.
    »Nein, jetzt nicht. Sie können hier warten.«
    »Ich warte.«
    Bertha öffnete die Handtasche, nahm ihr Zigarettenetui heraus. »Wird es lange dauern?«
    »Kann ich Ihnen noch nicht sagen«, erwiderte Sellers grinsend. »Bis gleich dann.«
    Die Männer verschwanden im Haus. Ein paar Minuten später kam einer zurück und holte eine Kamera mit Stativ und Scheinwerfer. Kurz darauf war er wieder da und klagte: »Kein Strom im ganzen Haus.«
    »Der Mann war blind«, sagte Bertha. »Er brauchte kein Licht.«
    »Aber ich brauche eine Steckdose für meine Scheinwerfer.«
    »Können Sie nicht mit Blitzlicht arbeiten?«
    »Muß ich dann wohl«, sagte der Mann. »Ich mag es zwar nicht. Nicht für das, was der Sergeant will. Kann man nicht so genau kontrollieren wie Scheinwerfer. Man weiß nie, was für ein Bild dabei herauskommt. Manchmal gibt es Spiegelungen. Na ja, so ist das Leben.«
    Etwas später tauchte Sellers auf. »Gut, dann wollen wir mal ein paar Einzelheiten klären. Wie hieß der Mann?«
    »Rodney Kosling.«
    »Familie?«
    »Nein. Bezweifle ich sehr. Er schien immer allein zu sein.«
    »Wissen Sie, wie lange er schon hier wohnte?«
    »Nein.«
    »Alles in allem wissen Sie nicht besonders viel über ihn.«
    »Ganz recht.«
    »Was wollte er von Ihnen? Wie hat er sich mit

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