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Furien im Finstern

Furien im Finstern

Titel: Furien im Finstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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sind es Indizienbeweise, aber ich habe genug davon, den Richter zu einer Exhumierung zu veranlassen, die nachweisen könnte, ob Ihr Vetter wirklich mit Arsen vergiftet wurde.«
    »Na, na«, machte Milbers. »Glauben Sie nicht, daß Sie da in ein Fettnäpfchen treten könnten? Ich nehme an, Sie werden mich verstehen, wenn ich nur dann bereit wäre, etwas zu unternehmen, sofern Sie handfeste Beweise hätten.«
    »Ich denke, ich werde die Beweise beschaffen können«, sagte Bertha. »Was ich bis jetzt habe, reicht aus, ein Verhör von Nettie Cranning und den Hanberrys in die Wege zu leiten. Ich werde noch etwas dran arbeiten müssen, aber ich bin sicher, daß ich die Geschichte gut eingewickelt innerhalb von vier oder fünf Tagen beim Staatsanwalt abliefern kann, allenfalls innerhalb einer Woche.«
    »Letzten Endes sind die Umstände etwas ungewöhnlich«, stellte Milbers fest. »Was genau haben Sie vor, Mrs. Cool?«
    »Wenn sie ihn umgebracht haben, können sie sein Vermögen nicht erben«, sagte Bertha. »Auch, wenn es nur einer von ihnen getan hat und die anderen lediglich Gehilfen waren, kann keiner aus dem Testament erben. Das würde bedeuten, daß Sie der einzige lebende Verwandte und damit fein raus sind. Ich bin bereit, ein Risiko auf mich zu nehmen. Ich nehme, sagen wir, zehn Prozent von dem, was Sie erben, und tue alles, einen hieb- und stichfesten Fall zu bekommen.«
    »Das ergibt eine sehr, sehr ungewöhnliche Situation, Mrs. Cool.«
    »Natürlich tut es das. Warum glauben Sie, daß ich hierhergekommen bin und Sie aus dem Bett geschmissen habe?«
    »Wenn mein Vetter ermordet wurde, möchte ich natürlich, daß die Gerechtigkeit ihren Lauf nimmt.«
    Bertha nickte und fügte hinzu: »Und vergessen Sie nicht die vier Millionen Dollar, die Sie dabei verdienen werden.«
    »Ich vergesse sie keineswegs, nur...«
    »Na, was ist?« fragte Bertha. »Ich warte.«
    »Meinen Sie, daß Sie etwas Zeit brauchen, den Fall abzuschließen?«
    »Logisch. Ich kann nicht einfach rausgehen und die Beweise vom Baum pflücken.«
    »Und Sie möchten, daß ich Sie mit der Beschaffung der restlichen Beweise beauftrage?«
    »Keine Rede von einem Auftrag«, sagte Bertha. »Sie und ich, wir werden einen wasserdichten Vertrag auf setzen, in dem steht, daß ich einen bestimmten Prozentsatz von dem erhalte, was Sie als Erbe bekommen.«
    »Ich hatte früh an diesem Abend eine Unterredung mit Mrs. Cranning«, sagte Milbers. »Sie ist wirklich ganz anders, als ich sie zuerst eingeschätzt habe.«
    »Und ihre Tochter?«
    »Eine sehr schöne und sehr interessante junge Dame.«
    »Verstehe. Und was ist mit Paul Hanberry?«
    Christopher Milbers runzelte die Stirn.
    »Etwas rebellisch«, sagte er. »Er ist gegen etablierte Ordnungen. Ein Wirrkopf.«
    »So würde ich ihn nicht gerade beschreiben. Ich könnte mich da kürzer und eindeutiger ausdrücken.«
    »In gewisser Weise habe ich auch mit ihm verhandelt, obwohl die meisten Kontakte selbstverständlich mit Mrs. Cranning stattfanden.«
    »Okay, okay.« Bertha war ungeduldig. »Aber wenn die Leute Ihren Vetter ermordet haben, sieht das Bild doch ganz anders aus.«
    »Selbstverständlich.«
    »Nun gut dann, ich habe Ihnen ein Angebot gemacht.«
    »Aber leider wird das in bezug auf das Testament nichts ändern, Mrs. Cool.«
    »Wie bitte?« Bertha warf ihren Kopf herum und starrte ihn an.
    »So liegen die Dinge nun mal. Spät heute abend bin ich mit den anderen Beteiligten zu einer Übereinkunft gekommen. Zu einer Übereinkunft, die ich unter den gegebenen Umständen für äußerst fair halte. Ich bin selbstverständlich nicht gezwungen, Ihnen die genaueren Einzelheiten mitzuteilen, aber weil ich weiß, daß ich mich auf Ihre Diskretion verlassen kann, will ich sie über die grundsätzlichen Fakten der Übereinkunft ins Bild setzen. Josephine Dell wird den ihr zustehenden Anteil bekommen. Um einen Streit wegen des Testamentes und einen möglichen Prozeß zu vermeiden, mit den daraus resultierenden Feindschaften, Gegenbeschuldigungen und vor allem Verzögerungen, sind alle Beteiligten übereingekommen, den Restbetrag des Erbes nach Abzug der Beerdigungskosten, offenstehenden Rechnungen und der Ausbezahlung des Erbteiles Josephine Dells in vier gleich große Teile aufzuteilen. Mit anderen Worten, die Verteilung des Erbes an die übrigen Erben wird nach dem Wortlaut des Testaments vorgenommen. Mir allerdings wurde außer der mir ohnehin zustehenden Summe ein Viertel vom Restvermögen zugesprochen. Ich

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