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Furien im Finstern

Furien im Finstern

Titel: Furien im Finstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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einen Pfennig dafür zu zahlen. Sie machen es sich bequem, möchten aber ganz gern, daß die Polizei einen anonymen Hinweis bekommt, der sie zu einer Untersuchung zwingt. Ich nehme an, Sie wollen, daß ich meinen Kopf hinhalte und zur Polizei gehe, nur für ein Dankeschön.«
    »Es wäre die richtige Handlungsweise«, sagte Milbers. »Wenn Sie als Bürger irgendwelche Informationen über ein Verbrechen oder auch nur Indizien haben, die eventuell auf ein solches hinweisen...«
    Bertha ging zur Tür und sagte: »Ich gehe, damit Sie sich anziehen können. An der Ecke gibt es einen Drugstore mit Telefon.«
    »Ich verstehe Sie nicht, was soll das?« fragte Milbers.
    »Zum Teufel, Sie verstehen mich ganz genau«, verkündete Bertha grimmig. »Innerhalb von zehn Minuten werden die Beamten einen anonymen Hinweis erhalten, der ihnen mitteilt, daß Harlow Milbers vergiftet worden sei. Und daß sie den Totenschein unter die Lupe nehmen, mit dem Arzt reden und eine Exhumierung vornehmen sollen, um die Beweise zu bekommen. Dann können Sie auflegen, hierher zurückkommen und zufrieden ins Bett steigen. Die ganze Sache kostet Sie nur 5 Cent fürs Telefonieren, und sonst nichts.«
    »Aber liebe Mrs. Cool. Sie verstehen mich nicht...«
    Bertha war mit zwei großen Schritten bei der Tür und im Flur.
    Das Taxi wartete am Bürgersteig.
    Der Fahrer tippte an die Mütze. »Alles klar, Gnädigste. Der Dampfer wartet.«
    »Dampfer«, schnaubte Bertha, und ihr finsterer Blick verscheuchte das Lächeln auf seinem Gesicht. »Dampfer, verdammt und zugenäht. Dampfer nach Posemuckel!«

20
    Vallejo, California
    1966, 31. August
    Bertha Cool
    DrexelBuilding
    Los Angeles, California
    Der Schlüssel zu diesem Fall liegt in dem Umstand, daß Intermutual Indemnity durch Dich Vergleich sucht. Deutet darauf hin, daß sie Namen und Adresse der Geschädigten nicht haben. Nach Aussage des Zeugen gab aber Josephine Dell dem Fahrer des betreffenden Wagens Namen und Adresse und erlaubte ihm, sie nach Hause zu fahren. Scheint mir sehr seltsam. Mögliche Erklärung: Fahrer hatte getrunken, war aber geschickt genug, es zu verbergen, bis Josephine Dell im Wagen saß. Dell hat dann vielleicht Fahrer veranlaßt, anzuhalten, und ist ausgestiegen, bevor sie zu Hause angekommen waren. Diesen Aspekt untersuchen. Schlage vor, Du versuchst, Versicherung einzuschüchtern. Sage, Fahrer wäre betrunken gewesen. Warte Reaktion ab. Aus irgendeinem Grund sagt Josephine Dell nicht die ganze Wahrheit. Grüße Donald Lam.

21

    »Telegramm an Donald!« schnaubte Bertha entrüstet Elsie Brand an.
    »Deine Mitteilung kompletter Unsinn. Habe mit Josephine Dell gesprochen. Sie sagt, der perfekte Gentleman habe sie nach Hause gebracht, ganz besorgt um ihr Wohlbefinden. Kann mir selber verrückte Schlüsse ausdenken, die nicht mit den Fakten übereinstimmen. Ohne dabei Nachnahme für Telegramme voller Blödsinn zu bezahlen. Schlage vor, konzentriere Dich ausschließlich auf Deine gegenwärtige Beschäftigung. Habe nichts mehr mit Fall zu tun. Beteiligte haben Übereinkunft getroffen. Bertha ist ausgebootet.«
    Bertha zögerte. »Lesen Sie es noch mal vor.«
    Elsie las vor.
    »Tippen Sie das ab und unterschreiben Sie mit meinem Namen«, sagte Bertha. »Und...«
    Sie hielt inne, da die Tür vom Gang geöffnet wurde. Der ernste, würdige junge Mann von der Intermutual Indemnity verbeugte sich höflich: »Guten Morgen, Mrs. Cool.«
    »Schon wieder Sie«, sagte Bertha.
    »Es hat sich eine äußerst unglückliche Situation ergeben. Könnte ich sofort mit Ihnen sprechen?«
    »Kommen Sie nur herein.«
    »Soll ich das Telegramm abschicken?« fragte Elsie.
    »Schreiben Sie es, aber ich möchte es nochmals lesen, bevor Sie es wegschicken. Rufen Sie immerhin schon einen Boten.«
    Bertha Cool geleitete den Mann in ihr Büro. Fosdick, der Versicherungsagent, machte es sich in einem Sessel bequem, nahm seine Ledertasche hoch, legte sie auf den Schoß, verschränkte die Arme darüber.
    »Eine äußerst unglückliche Situation«, wiederholte er.
    Bertha schwieg.
    Nach einem Augenblick fuhr Fosdick fort: »Kannten Sie zufällig einen Mann namens Jerry Bollman?«
    »Was hat er damit zu tun?«
    »Er hatte uns versprochen, einen Vergleich in die Wege zu leiten. Zu unseren Bedingungen von fünftausend Dollar als Abfindungssumme. Er hat uns das Versprechen abgenommen, daß wir nicht danach fragen würden, was mit dem Geld geschieht. Mit anderen Worten, er konnte, wenn er wollte, der Geschädigten weniger

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