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Furien im Finstern

Furien im Finstern

Titel: Furien im Finstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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könnten die Abfindung auf 200 000 Dollar hochtreiben. Ich weiß es nicht, und Sie wissen es auch nicht.«
    »Na, na, Mrs. Cool«, lachte Fosdick. »Ihrer Klientin ist kein sehr großer Schaden zugefügt worden.«
    »Nein?« fragte Bertha gefährlich ruhig. »Meinen Sie nicht?«
    Sie sah, daß Fosdick an dem Brocken zu kauen hatte. »Wir glauben, daß unter diesen Umständen unser eigener Vertrauensarzt die Gelegenheit bekommen sollte, die junge Frau zu untersuchen«, meinte er schließlich.
    »Alles zu seiner Zeit«, sagte Bertha.
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Sie können sich ja einen Gerichtsbeschluß diesen Inhalts besorgen.«
    »Aber wir möchten nicht vor Gericht.«
    »Ich meine, nachdem Sie vor Gericht zitiert worden sind. Dann können Sie einen Gerichtsbeschluß darüber beantragen.«
    »Werden wir vor Gericht zitiert?«
    »Sie glauben doch wohl selber nicht, daß wir Ihrem Mann ein solches Kabinettstückchen durchgehen lassen und ihm dann auch noch eine Schachtel Pralinen oder eine Geburtstagskarte schicken, oder?«
    »Reden Sie nicht ein bißchen wirr, Mrs. Cool?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Schauen Sie her. Wie wäre es, wenn wir die Sache unter uns abmachen würden. Auf einer Basis, die Ihnen tatsächlich einiges Geld eintragen wird. Die Verletzungen Ihrer Klientin sind nicht sehr groß, aber aus augenfälligen Gründen gehen wir nur ungern vor Gericht. Wie wäre es mit zehntausend Dollar bar auf den Tisch?«
    Bertha warf den Kopf zurück und lachte.
    »Ich werde Ihnen sagen, was ich mache«, sagte Fosdick und beugte sich vor. »Ich erhöhe auf zwanzigtausend.«
    Bertha, die sorgsam vermied, ihn ihre Augen sehen zu lassen, sagte: »Sie begreifen nicht, wie lächerlich Sie sich machen.«
    »Aber zwanzigtausend! Mrs. Cool, das ist doch eine enorme Abfindung.«
    »Meinen Sie?«
    »Was erwarten Sie denn?«
    Bertha sah ihn direkt an. »Alles, was überhaupt drin ist«, erklärte sie.
    »Sie haben mein Angebot«, verkündete Fosdick und erhob sich. »Das ist die äußerste Grenze. Eigentlich wollte ich Ihnen nur zehntausend bieten. Das waren meine Anordnungen. Ich habe es auf mich genommen, Ihnen eine Chance zu geben. Das war mein letztes Angebot.«
    »Sehr nett von Ihnen.«
    »Sie haben meine Visitenkarte«, verkündete Fosdick mit Würde. »Wenn Sie bereit sind, auf das Angebot einzugehen, können Sie mich anrufen.«
    »Bleiben Sie auf keinen Fall neben dem Telefon sitzen.«
    »Und ich brauche wohl nicht zu betonen, daß dies ein Kompromißangebot ist. Es wird als Beweismittel nicht zugelassen, und wenn es nicht innerhalb einer vernünftigen Zeitspanne angenommen wird, gilt es als zurückgezogen.«
    Bertha sagte mit gespielter Sorglosigkeit: »Wenn Sie wollen, können Sie es jetzt schon zurückziehen. Mir ist es recht.«
    Fosdick tat, als hätte er sie nicht gehört. Mit äußerster Würde verließ er das Zimmer.
    Bertha wartete, bis sie sicher war, daß er den Aufzug erreicht hatte. Dann eilte sie ins Vorzimmer. »Elsie, nehmen Sie ein Telegramm an Donald auf.«
    »Noch eins?«
    »Ja.«
    Elsie Brand zückte ihren Bleistift.
    Bertha begann zu diktieren.
    »Lieber Donald, es war sehr nett und rücksichtsvoll von Dir, Bertha Deine Ideen mitzuteilen. Besten Dank. Donald, mein Guter, sage mir doch, warum Josephine Dell über den Unfall lügen sollte? Warum sollte sie auf eine dicke Abfindung verzichten, nur, um mir nicht genau erzählen zu müssen, was bei dem Unfall wirklich geschah? Telegrafiere Bertha ruhig weiter per Nachnahme. Viele Grüße und alles Gute.«
    »Ist das alles?« fragte Elsie Brand.
    »Das ist alles.«
    »Und das andere Telegramm? Es ist bei Ihnen im Schreibtisch, glaube ich. Wollen Sie das auch schicken?«
    »Um Himmels willen, nein!« rief Bertha. »Reißen Sie das alte Telegramm in tausend Fetzen, und werfen Sie es in den Papierkorb. Reißen Sie sogar die Seite aus Ihrem Stenoblock. Ich muß in sehr schlechter Verfassung gewesen sein, als ich das diktierte. Donald ist wirklich ein kluges kleines Bürschlein.«
    Elsie Brands Lächeln war undurchsichtig. »Gibt es noch etwas?« fragte sie.
    »Das wär's«, verkündete Bertha.

22
    Vallejo, California
    1966,31 . August
    Nachnahme
    Bertha Cool
    DrexelBuilding
    Los Angeles, California
    Schlage vor, Zimmergenossin befragen. Grüße, Donald Lam.

23

    Die Hausmeisterin der Bluebonnet Apartments öffnete die Tür und sagte: »Guten Morgen. Wir haben einige sehr nette Einzelapartments, ein besonders nettes mit einem...« Sie unterbrach sich,

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