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Furious love

Furious love

Titel: Furious love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Sam u Schoenberger Kashner
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Ihr ist wichtig, dass das Kleid sitzt und das Make-up stimmt und dass sie toll aussieht. Als Fotograf ist man so etwas wie ein Imagepfleger.
Und wenn ein Make-up und Haare nicht sitzen, dann sieht man das einfach. Und um die Beziehung zwischen Kamera und Modell herzustellen, muss man kommunizieren, aber nicht sprechen. Sie ist sehr speziell.« Ref 374
    Wie Peter Medak am Set von Hotel International sah auch Bozzacchi, dass Elizabeth in Wirklichkeit noch viel schöner war als vor der Kamera. »Das sieht die ganze Welt: die Schönheit, das Kleid, das Makeup – doch erst ohne Make-up leuchtet sie! Ich fotografierte sie einmal ungeschminkt – o mein Gott! Sie strahlt eine starke Sinnlichkeit aus.« Es faszinierte ihn, dass ihr linkes und rechtes Profil symmetrisch waren. Er schrieb einmal über sie: »Wenn Botticelli heute lebte, wäre Elizabeth seine Muse.«
    Der hochgewachsene Teenager mit den Locken sprach anfangs noch kein Englisch. Er fühlte sich jung und unerfahren und hielt sich fern von Richard, der einschüchternd sein konnte. Den hübschen jungen Mann bei Elizabeth herumlungern und sie fotografieren zu sehen weckte Richards Eifersucht. »Wenn man in diese Welt hineinkommt, ist das erst einmal ein bisschen beängstigend. Ich tat meine Arbeit und mehr nicht«, erinnert sich Bozzacchi. Doch die Burtons behandelten ihn, als gehörte er zur Familie. Er blieb viele Jahre als Freund und offizieller Fotograf bei dem Paar. Sogar seine erste Frau lernte er über die Burtons kennen. Claudye Ettori arbeitete als Elizabeths Hairstylistin am Set von Die Stunde der Komödianten. Bei der Hochzeit der beiden im Juni 1968 waren Richard und Elizabeth die Trauzeugen. Die Feier fand im Landhaus von Alexandre de Paris statt, Elizabeths exaltiertem Friseur (der die britische Queen, Farah Diba Pahlavi – die Frau des iranischen Schahs – und Grace Kelly, die Fürstin von Monaco, zu seinen Kundinnen zählte). Weil die Burtons dabei waren, wurde das Anwesen schließlich von über hundert Fotografen belagert, die die Hochzeitsparty fotografieren wollten.
    Ein weiterer talentierter Fotograf war Elizabeths enger Freund Roddy McDowall, der sie in den langen Jahren ihrer Freundschaft immer wieder fotografierte. McDowall erinnert sich, vor Lachen losgeprustet zu haben, als er Elizabeth zum ersten Mal sah, so beeindruckt war er von ihrer
Schönheit (genau wie Burton, als er sie bei Stewart Granger am Pool das erste Mal sah). Elizabeth und McDowall spielten zusammen als Kinderstars in Heimweh – Lassie komm zurück . McDowall sah in Elizabeth eine »perfekte, kostbare kleine Puppe – die vollkommenste Kreatur, der ich je begegnet war«. Immer war er zur Stelle, wenn sie ihn brauchte, um ihr Ego aufzubauen. Er hielt »Schönsein« für eine eigene Kunstform – große Schönheiten waren auf ihre Art große Künstler. Zu Elizabeth sagte er: »Manche Menschen wissen nicht, wie sie mit ihrer Schönheit umgehen sollen, und schrecken daher vor ihr zurück. Andere tragen sie« – wie Elizabeth – »mit großer Leichtigkeit.« McDowall staunte lange über Elizabeths Beherrschung, die er als notwendige Zutat wahrer Schönheit betrachtete. Als jemand, der sie häufig fotografierte und mit ihr vor der Kamera gestanden hatte, verstand McDowall ihre Fähigkeit, sich absolut ruhig zu verhalten, als das Geheimnis ihrer Ikonenhaftigkeit. Ref 375 Ref 376

    Sie begannen mit den Dreharbeiten zu Die Stunde der Komödianten im Januar 1967, kurz nach der Fertigstellung von Der Widerspenstigen Zähmung und Doktor Faustus in Rom. MGM und Peter Grenville hatten geplant, den Film noch vor Erscheinen des Buches in Haiti zu drehen, bevor Duvalier und seine als Tonton Macoutes bekannten mörderischen Banden etwas dagegen unternehmen konnten. Sie fürchteten aber, es könne trotzdem zu früh etwas durchsickern. Deshalb wurden die Schauspieler und die 115-köpfige Crew stattdessen nach Dahomey (dem heutigen Benin) an der westafrikanischen Küste geflogen. Die Ähnlichkeit zwischen Dahomey und Haiti wie auch der Hauptstädte Cotonou und Port-au-Prince waren historischer, kultureller und geographischer Art. Dahomey, eine ehemalige französische, erst vor Kurzem unabhängig gewordene Kolonie, hatte eine lange Geschichte der Sklaverei: Die Einwohner stammten von Afrikanern ab, die als Sklaven in die Karibik geschickt wurden. Viele ihrer kulturellen Bräuche waren noch dieselben wie früher, einschließlich des Voodoo-Kultes. Aus Haiti flog man einen Voodoo-Priester für

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