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Furious love

Furious love

Titel: Furious love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Sam u Schoenberger Kashner
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Trennung. In der Scheidungsvereinbarung bekam sie das Haus in Puerto Vallarta und eine Million Dollar zugesprochen. Burton gab Suzy keine Schuld, es war einfach alles zu viel für sie. Elizabeth hätte damit umgehen können.

    1982 spielte Burton das letzte Mal einen »historisch bedeutsamen Mann«: Er verkörperte in einer achtstündigen Fernsehserie den Komponisten Richard Wagner. Regie führte Tony Palmer, gedreht wurde in Wien. Burton
war schlecht in Form, rauchte vier bis fünf Päckchen Zigaretten am Tag und trank wieder. Seine leichten epileptischen Anfälle, die er früher mit Alkohol in Schach hatte halten können, kehrten nun gelegentlich wieder. Für Wagner stand er mit drei der größten Schauspieler des englischen Theaters und Richards Helden, Freunden und Konkurrenten Sir John Gielgud, Sir Ralph Richardson und Sir Laurence Olivier vor der Kamera. Er hatte einst ihr Erbe antreten sollen als »bester Schauspieler seiner Generation«, aber mittlerweile besaß er nicht mehr die Ausdauer, den gequälten König in Shakespeares größter Tragödie zu spielen. Er wäre körperlich kaum in der Lage gewesen, Cordelia in der Sterbeszene über die Bühne zu tragen.
    Die vier Darsteller luden der Reihe nach alle Mitwirkenden zu Dinnerpartys ein. Burton, der letzte Gastgeber, feierte im Palais Schwarzenberg in Wien. Eingeladen waren natürlich auch der Regisseur Tony Palmer und der große Kameramann Vittorio Storaro. Es war ein herrlicher Abend mit Geschichten, Parodien und guter Laune, und Richard rührte den Wein, der vor ihm stand, nicht an. Irgendwann genehmigte er sich dann doch ein Glas – und verwandelte sich von Dr. Jekyll in Mr. Hyde. Er attackierte die »drei Ritter« mit ungewöhnlicher Boshaftigkeit, wie Tony Palmer sich erinnert, bezeichnete Olivier als »groteskes Zerrbild eines Schauspielers. Nur Technik. Keine echten Gefühle.« Gielgud war sein nächstes Opfer: Richard machte abfällige Bemerkungen zu seiner Homosexualität (ein Angriff auf den Mann, mit dem er wahrscheinlich 32 Jahre zuvor eine Affäre hatte). Und Sir Ralph Richardson sagte er, sein berühmtes Timing verdanke er nur seinem schlechten Gedächtnis, er blicke »wild hin und her«, bloß um den Text rechtzeitig von den Stichwortkarten ablesen zu können. Stumm starrten ihn die drei alten Herren an. Auch wenn sie über ihn den Kopf geschüttelt hatten, weil er sich für einen miserablen Film nach dem anderen hergab, hatten sie ihn doch immer geschätzt. Tony Palmer zufolge habe Richard sich nach seinem Ausbruch selbst beschimpft und gestöhnt: »O Gott, o Gott, ich bin zu weit gegangen!« Ref 681

    Im Dezember 1981 trennte Elizabeth sich von John Warner, drei Monate später war auch Richards Scheidung von Suzy Hunt durch. Mit diesen beiden Ehen, glaubt Liz Smith, hätten Richard und Elizabeth einander »›Leck mich‹ gesagt. Suzy war in jeder Hinsicht das Gegenteil von Elizabeth – groß, dünn, blond. Und John Warner war der gut aussehende, distinguierte ehemalige Marineminister und spätere Senator. Sie versuchten beide, dem anderen eine Nasenlänge voraus zu sein.« Doch diese Ehen waren notwendig gewesen. Burton hatte jemanden gebraucht, der ihm half, den Alkohol zu überwinden und ein ruhigeres Leben zu führen. Und Elizabeths vier Jahre mit Warner auf dem Land endeten damit, dass sie wieder wusste, was sie wirklich wollte: die Gelegenheit, zu spielen, und ein Publikum, das verrückt nach ihr war. Ihre Fans waren ihr nie eine Last gewesen – sie hatte immer einen Zugang zu ihnen gefunden, und wie eine wahre Königin blieb sie dank der Zuneigung des Volkes an der Macht.
    Als Taylor mit dem Theaterstück The Little Foxes nach London kam und Burton während einer Drehpause von Wagner aus Wien für eine Lesung von Unter dem Milchwald einflog, brodelte die Gerüchteküche wieder. Liz Smith dachte damals: »Sie muss ihn einfach zurückbekommen, Richard konnte Elizabeths Anziehungskraft noch nie widerstehen.«

    Neun Monate zuvor, am 7. Mai 1981, hatte The Little Foxes Premiere gefeiert. Es folgten sechs Monate ausverkaufter Vorstellungen und eine Tournee nach New Orleans, Los Angeles und London. Zum ersten Mal seit 1939, als Tallulah Bankhead die durchtriebene, doppelzüngige Südstaatenlady Regina Giddens gespielt hatte, wurde das Stück wieder am Broadway gegeben. (Die Autorin Lillian Hellman bekam einen Wutanfall, als sie erfuhr, dass Elizabeth – die sie absichtlich immer »Lizzie« nannte – die pikante Rolle übernehmen

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