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Furor

Furor

Titel: Furor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus C. Schulte von Drach
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USA stattgefunden«, erklärte Christof Altmann. »Es gibt viele Hinweise darauf, dass Versuche im Rahmen von ARTECHOKE und MKULTRA auch im Ausland stattfanden. Zum Beispiel unter Ärzten aus Konzentrationslagern, die im Dritten Reich bereits einschlägige Erfahrungen gemacht hatten, aber auch anderen, renommierten, Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland.«
    Sebastian fiel Sareahs Gedanke wieder ein, dass sein Vater möglicherweise mit der Einrichtung des Wilder-Penfield-Instituts bestochen worden war. Ja, das machte Sinn. Alles schien plötzlich möglich. Dietz, Steadman, Raabe und Wallroth, die Versuche in Südamerika, die Einmischung der IS/STA . . . Abersteckte hinter all dem tatsächlich eine Organisation wie die CIA? Es klang so unglaublich, so fantastisch. So irre. Aber da saß ganz real dieser renommierte Wissenschaftler, ehemaliger Mitarbeiter im Gesundheitsministerium, und erzählte ihm diese Horrorgeschichten. Und war er nicht inzwischen selbst Teil einer Horrorgeschichte? War irgendetwas von dem, was Altmann erzählt hatte, fantastischer als das, was er inzwischen selbst herausgefunden hatte?
    »Und, wenn das alles so ist, wie Sie . . . wie wir vermuten, was . . . was soll ich dann . . . machen?«
    Sareah und Christian Altmann sahen sich an. Es war der Wissenschaftler, der zuerst wieder das Wort ergriff. »Vielleicht gibt es zwischen dem, was an Ihrem Institut passiert, und einer anderen Sache, die zurzeit untersucht wird, Zusammenhänge.«
    Eine Gruppe von jungen Leuten betrat das Lokal und installierte sich lärmend an einem Tisch in der Nähe der Eingangstür. Altmann und Sareah bestellten noch Tee. Sebastian war mehr nach einem zweiten Pflaumenwein. Nachdem sie einige Minuten geschwiegen hatten, fuhr Altmann fort.
    »Sie haben sicher in den Nachrichten gehört, dass es den Verdacht gibt, Angehörige der deutschen Streitkräfte hätten vor einiger Zeit im Sudan Zivilisten misshandelt und getötet? Und dass ein Untersuchungsausschuss des deutschen Bundestages sich damit beschäftigt?«
    Sebastian nickte. Natürlich hatte er davon gehört, das ging ja seit Wochen durch die Medien.
    »Ich bin einer der Gutachter in diesem Ausschuss. Alles, was ich Ihnen darüber erzähle, ist natürlich streng vertraulich.« Er blickte zu Sareah hinüber. »Sie sind die Erste, die etwas erfährt, wenn es so weit ist.« An Sebstian gewandt fuhr er fort: »Was man aber mit ziemlicher Sicherheit schon jetzt sagen kann, ist, dass die Geschichte, die Sie mir über Südamerika erzählt haben, deutliche Parallelen zu dem aufweist, was imSudan passiert ist. Und zu vielen anderen Vorfällen der letzten 50 Jahre in allen Teilen der Welt.«
    Altmann dachte eine Weile nach. Sebastian bat Sareah um den Tabak. Mit zitternden Fingern drehte er sich einen krummen Glimmstengel und ließ sich von ihr Feuer geben.
    »So, wie ich es sehe«, fuhr Altmann fort, »besteht hier wahrscheinlich ein Zusammenhang, den wir beweisen müssen. Und dazu brauchen wir Unterstützung durch Stellen mit weit reichenden Kompetenzen.« Wieder sah Altmann Sebastian direkt an. »Und die können wir möglicherweise tatsächlich bekommen, wenn man die Sache am KSK-Massaker im Sudan aufhängt.« Er seufzte. »Allerdings werden wir auch eine Menge Glück brauchen. Ich werde morgen im Laufe des Tages klären, ob wir das Institut Ihres Vaters durchleuchten dürfen.« Der Wissenschaftler schaute Sebastian ernst an. »Es klingt vielleicht paranoid, aber es ist möglich, dass diese IS/STA-Leute nicht nur mit dem Bundesnachrichtendienst in Verbindung stehen, sondern auch mit dem MAD, mit dem BKA, vielleicht auch mit diversen Landeskriminalämtern und örtlichen Polizeibehörden. Wir müssen deshalb wirklich vorsichtig sein.«
    Altmann versprach, sich am nächsten Tag bei Sareah zu melden. Dann verabschiedete er sich. Sareah und Sebastian blieben noch eine Weile sitzen.
    »Sebastian. Du kannst Altmann wirklich vertrauen. Ich kenne ihn jetzt schon ein paar Jahre, so lange, wie ich an dieser Geschichte dran bin. Er will dir helfen.«
    Sebastian sah sie an. Wenn das alles stimmte, hatte er vielleicht wirklich Verbündete. Hoffnung stieg in ihm auf. Verdammt, war er nicht der Held in dieser Geschichte? Ja, dachte er bitter, ein toller Held. Ein Held, der wirklich überhaupt keine Ahnung hat. Er schlug die Augen nieder. Sareah streichelte seine Wange.
    »Glaub mir, ich bin auch ziemlich nervös. Aber auf Altmann ist wirklich Verlass.«
    »Woher kennt ihr euch eigentlich?«,

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