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Fußball-Gangster

Fußball-Gangster

Titel: Fußball-Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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aufmunternd auf die Schulter. »Dein Fallrückzieher war Spitzenklasse.«
    Justus wollte sich nicht lumpen lassen. Schließlich war er der Chef der drei ??? und insofern für Trost und Aufmunterung persönlich zuständig. »Vergiss den Plan«, sagte er mit wichtiger Miene auf den Patienten herunter. »Hauptsache ist doch, dass du nicht ernsthaft verletzt bist.«
    Seine Hoffnung blieb unerfüllt. Peter hatte sich das Kreuzband gerissen, musste ins Krankenhaus, bekam einen Gips und zwei Krücken verpasst und hatte sich bis auf weiteres zu schonen. »Am besten sitzend«, meinte die junge Krankenhausärztin, die ihn behandelte, »das Bein hochgelegt.«
    Niedergeschlagen fuhren sie zum Haus der Familie Shaw, das in einer kleinen Siedlung in einem Föhrenwald am Rand von Rocky Beach stand. Peters Mutter wartete bereits, mit einem frisch gebackenen Kirschkuchen.
    »Sei froh, dass du nicht im Krankenhaus bleiben musstest«, tröstete sie beim Nachmittagskaffee, als sich die Stimmung ihres Sohnes einfach nicht besserte.
    »Aber ich wollte doch …«, begann Peter.
    »… am Endspiel teilnehmen, ich weiß«, unterbrach ihn seine Mutter. »Das muss jetzt eben ein Jahr warten.«
    Peter seufzte. Dann zwinkerte er den Freunden zu, schraubte sich ungeschickt aus seinem Stuhl hoch und humpelte an den Krücken voraus in sein Zimmer. »Und jetzt?«, fragte er missmutig, nachdem sie es sich auf seiner Couch bequem gemacht hatten.
    »Jetzt tust du das, was du schon immer tun wolltest«, antwortete Justus. »Du liest endlich alle Krimis von Raymond Chandler am Stück.«
    Peter streckte die Zunge heraus.
    »Oder du siehst gemütlich fern«, ergänzte Bob. »Fußball zum Beispiel.
    Heute Abend wird ein europäisches Einladungsturnier übertragen.«
    »Und was macht ihr?«
    Bob zuckte die Schultern. »Wozu haben wir eigentlich einen Spitzendetektiv in unseren Reihen, der sogar unter die Buchautoren gehen will?« Er sah Justus erwartungsvoll an. »Der soll uns sagen, wie’s jetzt weitergeht.«
    Wie auf Kommando schnippte Justus mit den Fingern. »Nichts leichter als das«, meinte er und begann in seiner Hosentasche zu kramen. »Wir losen einfach, wer welche Aufgabe übernimmt. Einer kümmert sich noch mal um Mr Bow in Malibu. Und der andere stattet der Niederlassung von ›Smell‹ einen kleinen Besuch ab.« Der Erste Detektiv legte einen Vierteldollar auf die flache Hand und ließ ihn hoch in die Luft fliegen. Die Münze entschied, dass Justus nach Malibu sollte und Bob zu ›Smell‹.
    »Am besten als Redakteur unserer Schülerzeitung, du weißt schon«, kicherte Justus. »Der Trick funktioniert bekanntlich immer.«
    Es klopfte an der Tür.
    »Herein«, rief Peter. Es klang nicht mehr sehr niedergeschlagen.
    Seine Mutter betrat das Zimmer und fixierte Justus. »Dein Onkel hat angerufen. Ein Mann war auf der Suche nach dir. Seinen Namen hat er nicht gesagt, dafür ließ er ein Kuvert für dich da.«
    »Was für ein Mann?«, wollte Peter wissen.
    »Keine Ahnung. Mr Jonas war nicht sehr gesprächig.«
    »Dann müssen wir jetzt los.« Justus stand schon in der Tür. »Komm, Bob!«
    »He!«, rief Peter. »Nicht so eilig! Und was wird aus mir?«
    »Ganz einfach.« Justus grinste ihn frech an. »Du hast die wichtigste Aufgabe. Du schnappst dir das Telefon und machst gut Wetter bei den Mädchen. Kann man prima im Sitzen. Ist ja sowieso deine Spezialität.« Justus war heilfroh über seinen Einfall. Peter würde ihm alle zerknirschten Bitten um Vergebung ersparen. »Sag ihnen, wir sind dringend auf ihre Informationen angewiesen.«

Auf heißer Spur
    »Ein bisschen nervös war er wohl«, sagte Onkel Titus, während er Bob das braune Kuvert reichte. Auf den ersten Blick sah es gar nicht aus wie einer dieser mysteriösen Briefe.
    »Und weiter! War er groß oder klein? Welche Haarfarbe?«, bedrängte Justus seinen Onkel.
    »Ich war gerade dabei, die alten Keramikrohre da drüben zu stapeln.« Onkel Titus deutete auf eine schmutzig gelbe Pyramide neben der Garage und zog eine Grimasse. »Eigentlich, na ja, so genau hab’ ich ihn mir deshalb gar nicht angesehen.«
    »Schade!« Justus ärgerte sich. Wenn er nicht da gewesen war, wollte Onkel Titus immer ganz genau beschrieben bekommen, wer nach ihm gefragt hatte.
    »Tut mir Leid. Es war auch, weil er sagte, du wüsstest Bescheid.«
    »Halb so schlimm.« Bob wollte das Geplänkel zwischen den beiden beenden und sich endlich mit dem Inhalt des Briefes beschäftigen.
    »Bob hat Recht«, meinte Justus

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