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Fußball-Gangster

Fußball-Gangster

Titel: Fußball-Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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die Zähne. »Weißt du was? Wir werden verfolgt.«
    »Verfolgt? Wir?« Ohne den Kopf zu bewegen, warf Bob einen raschen Blick in den Rückspiegel. »Glaubst du wirklich?« Seine Skepsis war unüberhörbar.
    »Wir werden verfolgt«, wiederholte Justus. »Es ist der kleine blaue Ford, in der rechten Spur, sechs Wagen hinter uns. Hat auch vor ITNTV gestanden. Außerdem wollte er eben noch nach Norden und jetzt hat er es sich urplötzlich anders überlegt.« Der Erste Detektiv sah wieder nach vorn. »Ist mir zu viel Zufall auf einmal. Geh am Lincoln Boulevard runter! Dann werden wir ja sehen.«
    Bob blinkte rechts und steuerte die nächste Ausfahrt an. Eine enge Rechtskurve führte vom Freeway ab. »Und jetzt?«, wollte Bob wissen.
    »Richtung Santa Monica Mountains!« Justus schaute wieder in den Spiegel. »Weg!«, rief er enttäuscht, aber im nächsten Moment verbesserte er sich. »Doch nicht weg.« Er lächelte zufrieden. »Wir haben einen treuen Begleiter. Und Treue muss belohnt werden. Mit einem schönen Foto.« Er fingerte nach der kleinen Pocketkamera im Handschuhfach, hielt sie zwischen sich und Bob nach hinten und drückte ab.
    Dann fuhren sie parallel zum Freeway weiter in die Gegenrichtung. Am Bundy Drive bog Bob ab.
    »Pass auf, dass du keine von diesen Sackgassen erwischst«, warnte Justus. Den blauen Ford, gut hundert Meter hinter ihnen, hatte er fest im Blick.
    »Der muss doch merken, dass wir ihn entdeckt haben.« Bob schüttelte den Kopf. Sie waren in einem der Nobelviertel von Los Angeles gelandet. Hier hatten viele berühmte Schauspieler und Filmregisseure ihre Villen. Bob kannte sich ziemlich gut aus, weil Elizabeth gern durch diese Gegend fuhr und sich nicht satt sehen konnte an der ausgefallenen Architektur der Häuser.
    »Festhalten!«, rief Bob plötzlich. Im selben Augenblick riss er schon das Steuer herum und lenkte den Wagen in die Mündung einer kleinen Nebenstraße. Mit quietschenden Reifen wendete er und stand ein paar Sekunden später wieder in Fahrtrichtung.
    Aber der blaue Ford, an den er sich anhängen wollte, kam nicht. Ratlos sahen sich die beiden an. Bob ließ den Käfer ein paar Meter nach vorne rollen, sodass sie die Hauptstraße einsehen konnten. Von dem blauen Ford keine Spur. »Das gibt es doch gar nicht«, murmelte Bob. »Der hat sich in Luft aufgelöst.«

    Bob stürzte aus der Dunkelkammer, in der er das Foto von ihrem Verfolger entwickelt hatte, nach draußen. »Das ist eine Frau!«, rief er aufgeregt. »Schau dir das an!« Er hielt Justus das Bild so dicht unter die Nase, dass der überhaupt nichts sehen konnte. Justus schob Bobs Arme energisch weg. Tatsächlich waren die Umrisse einer Langhaarfrisur zu erkennen. »Solche Locken tragen Männer nicht«, behauptete Bob mit Kennermiene.
    Erst jetzt bemerkte Justus, dass das Kennzeichen ziemlich verschwommen war. »Ist das der beste Abzug?«, fragte er den Freund. Der warf ihm einen ungnädigen Blick zu. »Glaubst du, dass ich absichtlich Bildersuchrätsel fabriziere?«
    Justus murmelte so etwas wie eine Entschuldigung und wandte sich wieder der Aufnahme zu. Eindeutig war nur, dass es sich um ein kalifornisches Kennzeichen handelte. Unklar blieb, ob die erste Ziffer auf dem Nummernschild des blauen Ford eine Drei oder eine Acht, die zweite eine Eins oder eine Sieben und die vierte eine Null oder eine Neun war. Er ging ins Büro, setzte sich an den Schreibtisch, schob einige Stapel Papier zur Seite und machte sich daran, alle möglichen Varianten dieses Kennzeichens aufzuschreiben.
    Bob steckte den Kopf durch die Tür. »Darf man fragen, was Sherlock Holmes da treibt?«
    »Klar darf man«, erwiderte Justus, ohne von seinen Notizen aufzusehen. »Das hier gibt Arbeit für Cotta.«
    »Du schickst ihm alle in Frage kommenden Autonummern, stimmt’s?«, fragte Bob und erntete ein Kompliment, weil er so zielsicher kombiniert hatte. Dann faxte Justus die Nummern an den Polizeiinspektor. »Also los, auf zu Mr Bow«, sagte er. Bob steckte das Handy ein und holte den Fotoapparat aus der Dunkelkammer. Justus verstaute Bows Aufzeichnungen in seiner Brusttasche und schaltete den Anrufbeantworter ein.
    Wieder wurden sie bald Teil einer gewaltigen Blechschlange, die auf der Küstenstraße langsam der Riesenstadt Los Angeles entgegenkroch. »Vor ein paar Tagen stand in der Zeitung deines Vaters, dass mehr als 40 Prozent der Leute hier meinen, das Auto mache ihre Stadt kaputt«, verkündete Justus.
    Bob nickte. »Hab’ ich auch gelesen. Aber

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