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Fußballfieber

Fußballfieber

Titel: Fußballfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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schön, lassen wir das. Das zweite Szenario geht davon aus, dass sich Indios hinter den Vorkommnissen bei den de la Cruz verbergen, und zwar die, die in der Gegend von Antonios Grab leben. Denkt daran, dass jener Einheimische damals eine Mordsangst hatte, dass das Grab geöffnet werden könnte. Vielleicht befürchten die Indios nun, wo das Grab offen ist, dass der Fluch über sie kommt. Und das glauben sie nur abwenden zu können, indem sie den Auslöser des Fluchs oder eben seine Familienangehörigen unschädlich machen. Sie wollen gewissermaßen die Rachegötter besänftigen, indem sie ihnen ein Opfer bringen.«
    Diesmal sagten Peter und Bob erst gar nichts, sondern schauten Justus nur ein wenig misstrauisch an. Meinte er das wirklich ernst?
    »Ja, ja, ist ja gut.« Justus winkte schnell ab. »Ich halte auch eher das dritte Szenario für realistisch.«
    »Hat Emilianos Vater vielleicht aus Versehen einen urzeitlichen Landeplatz für Außerirdische angegraben?« Peter verzog keine Miene, als er das sagte. »Davon soll’s doch einige in Südamerika geben, hab ich gehört.«
    »Das dritte Szenario also.« Justus tat so, als hätte er Peters Einwurf überhört. »Was, wenn die Nachkommen von Antonio de Mendoza für alles verantwortlich sind, was den de la Cruz zugestoßen ist? Für sie muss es ja einer Art Grabschändung gleichkommen, was Emilianos Vater da getan hat. Die Ruhe ihres Urahns wurde gestört!«
    Justus breitete die Arme aus, als stünde zum Beweis Antonio höchstpersönlich vor ihnen. Peter und Bob machten nachdenkliche Gesichter.
    »Also«, fuhr der Erste Detektiv fort, »ermitteln die Mendozas, oder wie immer sie jetzt heißen, den Grabräuber, stellen fest, dass es ihn und seine Frau nicht mehr gibt, spüren daher die noch lebenden Angehörigen auf und halten sich dann an denen schadlos. Das alles herauszufinden und zu arrangieren, kann sie allerdings eine durchaus lange Zeit gekostet haben. Ganz abgesehen davon, dass wir nicht wissen, wann sie überhaupt von der Graböffnung gehört haben. Doch schließlich hatten sie alles soweit in Erfahrung gebracht, alle Vorbereitungen getroffen und konnten nun loslegen. Die Ehre der Familie de Mendoza musste wieder hergestellt werden! Und wenn man so will, vergelten sie nun gewissermaßen Gleiches mit Gleichem: Die Ruhe im Tod, die Antonio verloren hat, bezahlen die de la Cruz mit der Ungewissheit, ob bald einer von ihnen den Tod finden wird! Na, was meint ihr?« Justus sah seine Freunde erwartungsvoll an.
    Peter schaute etwas weniger skeptisch als vorhin, war aber dennoch alles andere als überzeugt. »Und das mit der Vergeltung machen sie über diese Aberglaubentour?«, meinte er nach einer Weile.
    »Wenn sie wissen, dass die de la Cruz dafür empfänglich sind, bietet sich das doch fast an, oder nicht?«
    »Und woher sollten sie das wissen?«
    »Ich glaube, so etwas herauszubekommen, ist nicht schwer.« Justus nickte bestimmt. »Man besucht sie inkognito, redet mit den Nachbarn, ruft unter einem Vorwand an – es gibt immer Mittel und Wege, die Schwachpunkte einer Person ausfindig zu machen.«
    »Na ja.« Peter wiegte unentschlossen den Kopf hin und her. »Zwar fand ich die Stelle mit ›Ruhe im Tod‹ und so ein bisschen arg blumig, aber doch, im Ganzen könnte das vielleicht am ehesten hinkommen.«
    »Sehe ich auch so«, sagte Bob. »Klingt durchaus logisch. Zumal es mit dem übereinstimmen würde, was ich in der Bibliothek noch über Antonio und die Ausgrabungen gefunden habe.«
    »Wann warst du denn noch in der Bibliothek?«, wunderte sich Peter. »Auch während Mathe und Physik?«
    Bob schlug sich auf den Bauch. »Ich hab das Mittagessen ausfallen lassen.« Dann griff er nach der Mappe, die Peter auf dem Gepäckträger seines Rades gesehen hatte, und holte ein paar Papiere hervor.
    »Zunächst einmal«, begann der dritte Detektiv, »stimmt alles, was uns Emiliano erzählt hat, mit dem überein, was ich gefunden habe. Der Ort des Grabes, der Name Antonio de Mendoza, die Sache mit den Skeletten und der Steintafel, alles identisch. Weil es in unserer Stadtbibliothek kaum was darüber gab, habe ich mir von der Stanford University in Palo Alto einen Artikel aus einer historischen Fachzeitschrift kopieren und zufaxen lassen, in dem alle Details umfassend und genau dargestellt werden. Hier!« Bob legte einen kleinen Stapel Blätter auf den Schreibtisch und tippte mit dem Finger darauf. »Da steht alles drin, was man über die Graböffnung im Moment weiß. Und in

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