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Fußballschule am Meer Bd. 1 - Fiese Fouls

Fußballschule am Meer Bd. 1 - Fiese Fouls

Titel: Fußballschule am Meer Bd. 1 - Fiese Fouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schubert
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schienen ihn zu mögen, und die beiden Mädchen redeten nachts sogar über ihn! Finn wusste zwar nicht, worüber, aber ihm war sehr wohl klar, dass es keinen einzigen vernünftigen Grund gab, schlechte Laune zu haben und alles doof zu finden.
    Trotzdem konnte er nichts dagegen tun. Leider, denn unten am Wasser schlenderte Brit immer noch auf und ab, und Finn ahnte, dass sie dort keine Muscheln suchte, sondern auf ihn wartete.
    Ich sollte mit ihr reden, dachte er. Oder wenigstens ihre Frage beantworten. «Nein, ich habe nichtgehört, was ihr besprochen habt, und ich bin deswegen auch nicht an den Strand geflüchtet.» War das so schwer?!
    Finn erhob sich und schlenderte zum Wasser hinunter. Ich könnte ihr sagen, dass sie eine gute Fußballspielerin ist, machte er sich Mut. Das wäre nicht einmal gelogen. Finn hatte die Zeit am Baumstamm genutzt und die anderen beim Kicken beobachtet. Es waren einige dabei, die richtig gut mit dem Ball umgehen konnten. Dani gehörte dazu, Filip und Brit, und mit ein paar Abstrichen auch Josh. Und noch fünf, sechs andere Jungs und Mädchen, deren Namen Finn im Laufe der nächsten Tage bestimmt noch lernen würde. Wenn er denn überhaupt in der Fußballschule blieb   …
    «Na», sagte Brit, ohne ihn anzuschauen. Sie hatte die Schuhe ausgezogen und stand mit den Füßen in der Nordsee. Das Meer war ruhig, die Wellen umspülten sanft ihre Knöchel.
    «Na», antwortete Finn und fügte zögernd hinzu: «Du spielst echt gut Fußball, weißt du?»
    «Ja, weiß ich», sagte Brit und sah ihn plötzlich an. «Wollen wir baden?»
    «Jetzt?!», rief Finn überrascht. «Nein. Ich meine   … ist das Wasser nicht zu kalt?»
    Brit schüttelte den Kopf.
    «Bist du etwa ein Warmbader?»
    «Ja. Nein, Quatsch, es ist nur   …» Finn stockte. «Ich hab keine Badehose dabei.»
    «Ich auch nicht», erklärte Brit. «Aber es ist doch dunkel, hier sieht uns niemand.»
    «Du meinst   …» Finn war froh, dass es so dunkel war. Die Verlegenheit wäre ihm sonst bestimmt zehn Kilometer gegen den Wind anzusehen! «Du willst in der Unterhose baden?»
    «Oder so», sagte Brit und kicherte.
    «Ich weiß nicht», sagte Finn. «Ich hab sowieso nicht genug Unterhosen mit, und wenn diese jetzt auch noch nass wird   …»
    «Feigling», sagte Brit. Es klang nicht bösartig, eher so, als ob sie ihn aufziehen wollte. Aber Finn traf das Wort wie ein Hieb von Wladimir Klitschko!
    «Wenn du meinst», sagte er leise, drehte sich um und ging davon.
    «Entschuldigung!», rief Brit. «Finn! Finn, es tut mir leid!»
    Sie lief ihm hinterher, wollte ihn festhalten, doch Finn schüttelte sie ab und marschierte zu seinem Kissen und dem Schlafsack, die er oben am Deich zurückgelassen hatte. Er nahm seine Sachen und kehrte zum Zeltlager zurück. Doch er legte sich nicht ins Zelt, sondern ging weiter zu dem Platz, wo die anderen am Nachmittag Fußball gespielt hatten. Dort lehnte er sich an seinen Baum und wartete, bis endlich der Morgen kam.

Der nächste Tag begann schon sehr früh im Fußball-Camp. Die Sonne lugte gerade erst ein winziges Stück über der Nordsee hervor und die Vögel überlegten noch, welches Lied sie an diesem Sonntag als erstes anstimmen sollten, da steckten bereits einige Ferienfußballer ihre Köpfe aus den Zelten.
    Wahrscheinlich gibt es in jedem Zelt einen Pupser, dachte Finn, der selbst wenig Lust verspürte, in die zelteigene Räucherei Marke «Dennis» zurückzukehren. Trotzdem beeilte er sich, als er sein Kissen und den Schlafsack zusammenraffte, denn es sollte möglichst niemand erfahren, dass er die Nacht im Freien verbracht hatte. Finn wollte nicht auffallen, jedenfalls nicht durch solche Aktionen. Und er wollte die peinlichen Fragen vermeiden, mit denen die anderen ihn bestimmt bombardieren würden.
    Hoffentlich hielt Brit dicht!
    Oje, Brit. Die Gedanken an sie ließen Finns Schritte langsamer werden, bis er schließlich wenige Meter vor dem Zelt ganz stehen blieb. Einen Feigling hatte sie ihn genannt. Feigling! Nur weil er nicht mitten in der Nacht mit ihr in der Nordsee baden wollte. So ein Schwachsinn!
    «Ich bin nicht feige», sagte Finn leise vor sich hin, und weil er es selbst noch nicht richtig glaubte, wiederholte er den Satz. Diesmal allerdings ein bisschen lauter. «Ich bin nicht feige!»
    «Hab ich doch gar nicht behauptet», verteidigte sich ein Junge, der noch im Halbschlaf auf dem Weg zum Toilettenwagen war und Finn beinahe umrannte. «Was denkst du denn?!»
    «He, ich bin

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