Fußballschule am Meer Bd. 1 - Fiese Fouls
auf die Trainer und … – wie heißt die Betreuerin nochmal?»
«Steffi», sagte Dani. «Wir gehen mit ihr zum Fußballplatz.» Sie schaute auf ihre Armbanduhr. «In drei Minuten beginnt unser erstes Training.»
«Training?», fragte Finn nach. «Du meinst – Fußballtraining?»
«Warum, glaubst du, sind wir alle wohl schon umgezogen?», sagte Filip. Tatsächlich trug er wie die anderen einen Trainingsanzug, und in der offenen Sporttasche konnte Finn ein Paar Fußballschuhe erkennen. «Um 11 : 00 Uhr beginnt das Training, um 13 : 00 Uhr gibt es Mittagessen, und anschließend ist Ruhepause. Um 14 : 45 Uhr holt Steffi uns wieder ab. Sie führt uns durch den Ort und erklärt dabei alles, was für uns wichtig ist. Danach dürfen wir noch bis zum Abendessen an den Strand gehen. Alles klar?»
Der Tagesablauf war wirklich gut durchorganisiert. Für Finns Geschmack ein bisschen zu gut.
«Und wann darf ich aufs Klo gehen?», fragte er.
«Nach dem Aufstehen, kurz vor und nach dem Mittagessen, und dann erst wieder später, unten am Strand», erklärte Brit ernsthaft.
Finn starrte sie ungläubig an.
«Spinnen die? Soll ich etwa ins Wasser pinkeln, oder wie meinen die das?»
Brit lachte.
«Mann, entspann dich. Das war nur ein Scherz.»
«Sehr komisch! Und was ist mit dem Training? Auch nur ein Scherz?»
«Nein, das beginnt in genau … 90 Sekunden», sagte Dani. «Apropos – willst du wirklich in Jeans und Halbschuhen trainieren?»
«Äh, nein … wieso?»
Finn schaute an sich hinunter. Tatsächlich erinnerte nichts von dem, was er anhatte, an einen Fußballspieler.
«In 90 Sekunden?», fragte er.
«Jetzt sind es nur noch 75.»
«Das schaffe ich!»
Finn spurtete ins Zelt und zog sich in Rekordzeit um. Die Fußballsachen hatte er zum Glück gesondert eingepackt, sodass er sie nicht erst noch lange suchen musste.
Als Finn 72 Sekunden später seinen Kopf wieder an die frische Luft steckte, ertönte hinter dem Zelt ein langgezogener Pfiff aus einer Trillerpfeife, und eine junge Frau mit kurzen blonden Stoppelhaaren kam um die Ecke, um die sechs zu ihrem ersten Ferienfußballtraining abzuholen.
«Hallo, Steffi!», rief Brit.
Ein zweiter Pfiff ertönte, und die Bewohner der vier blauen Zelte strömten zur Mitte des Platzes, wo die Trainer auf sie warteten. Beide waren ungefähr Mitte dreißig, schlank und sportlich, hatten mittellanges Haar, einer schwarz, der andere blond, und trugen dunkelblaue Trainingsanzüge mit zwei hellblauen Streifen an den Seiten, dem Vereinslogo des FC Norderdünen auf der Brust und der Werbung für die Wurstfabrik Petersen auf dem Rücken:
Hast du Durst – iss ’ne Wurst!
«Mann, ist das blöd», meinte Dani.
«Nein, genial», widersprach Finn, der sich mit solchen Sprüchen ja bestens auskannte. «Der Satz ist so doof, den vergisst niemand! Wetten?»
«Ich wette nie», sagte Dani. «Aber mal angenommen, die Leute merken sich den Spruch tatsächlich. Warum sollten sie deshalb auch nur eine Wurst mehr essen?»
«Ganz einfach, weil die Menschen auch doof sind», sagte Finn. «Jedenfalls die meisten.»
«Hmm», machte Dani nachdenklich.
«So, jetzt mal Ruhe, bitte», verschaffte sich der etwas größere der beiden Trainer Gehör. «Wir haben uns zwar vorhin schon einmal vorgestellt, aber für diejenigen von euch, die unter massivem Gedächtnisschwund leiden, wollen wir es kurz noch einmal wiederholen.»
«Mein Name ist Dietmar Dreyfuß», sagte der andere. «Bei mir lernt ihr taktische Tricks und könnt eure Technik verbessern.»
«Und ich bin Torben Hansen, der Konditionstrainer. Wer uns siezen möchte, kann das gern tun, für alle anderen sind wir Didi und Torben. Einverstanden?»
Die Mädchen und Jungen, die im Halbkreis vor den beiden Trainern und den Betreuern standen, nickten oder murmelten leise Zustimmung.
«Oje, ihr pennt ja noch!», rief Torben. «Ich fürchte, Didi, die müssen erst einmal richtig geweckt werden.»
«Kein Sorge, das schaffen wir schon», meinte der zweite Trainer und erklärte: «Wir gehen jetzt direktzum Trainingsgelände des FC Norderdünen. Torben vorneweg, ich am Ende. Ihr bleibt immer zwischen uns, verstanden? Eure Betreuerinnen und Betreuer passen auf, dass ihr unterwegs keinen Blödsinn macht. Und bleibt bitte immer ganz dicht am Straßenrand. Ich weiß, die meisten von euch wohnen in der Großstadt und sind wesentlich gefährlichere Straßen gewöhnt, aber wir tragen nun mal die
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