Fußballschule am Meer Bd. 1 - Fiese Fouls
Verantwortung für euch und wollen kein Risiko eingehen.»
«Was sind das denn für Weicheier?!», sagte Brit leise.
«Wenn die genau so trainieren, wie sie mit uns reden – na dann gute Nacht», meinte Finn.
Filip kicherte.
«Merkt euch bitte den Weg, ab morgen treffen wir uns dann zum Training immer direkt dort», fuhr Torben fort. «Und nehmt bitte immer nur diesen Weg. Es gibt zwar eine Abkürzung durch den Wald, aber der Weg gehört zu den Ferien-Bungalows und ist für uns gesperrt. Habt ihr das verstanden?»
«Ja», riefen alle im Chor, und der Tross marschierte los.
Die Gruppe von Finn, Dani und den anderen ging am Ende. Manni gesellte sich zu ihnen.
«Hattest du gestern nicht versprochen, das T-Shirt nicht noch einmal anzuziehen?», sprach er Dani an.
Finn spitzte seine Ohren. Er hatte doch gewusst, dass es deswegen noch Ärger geben würde!
«Stimmt», sagte Dani.
«Und?»
«Das ist nicht das T-Shirt von gestern», sagte Dani ruhig.
«Ich bin doch nicht blind!», rief Manni.
«Es ist nicht dasselbe, nur das gleiche», erklärte Dani. «Dieses T-Shirt sieht genauso aus wie das gestrige, aber das hängt frisch gewaschen auf der Leine.»
Finn grinste. Er hatte sich schon gewundert, warum Dani so schnell nachgegeben hatte. Aber ein zweites, gleich aussehendes T-Shirt erklärte natürlich alles.
«Wie viele hast du davon?», fragte Manni.
«Sechs. Oder sieben. Ich habe gar nichts anderes eingepackt.»
«Nur Bayern-Shirts?», fragte Manni entsetzt. «Willst du etwa jeden Tag so herumlaufen?»
«Klar, warum denn nicht?»
«Das geht nicht», sagte Manni.
Dani dachte kurz nach.
«Na gut, dann eben nicht», sagte sie und machte Anstalten, das T-Shirt auf offener Straße auszuziehen. Finn konnte es kaum glauben. Dani war zwölf, genau wie er. Und man konnte schon gut erkennen, dass sie kein Junge, sondern ein Mädchen war. Sehr gut sogar! Dementsprechend hektisch reagierte auch Manni.
«Halt, stopp!», schrie er, packte das Hemd am Saum und zog es wieder hinunter. «Bist du denn verrückt geworden?»
«Was denn nun?», fragte Dani ganz cool. «Du hast doch gerade gesagt, dass ich so nicht rumlaufen kann.»
«Das heißt doch aber nicht, dass du das T-Shirt sofort ausziehen sollst!»
«Ist doch nichts dabei», meinte Dani. «Am Strand laufe ich auch oben ohne herum.»
Finn schluckte. Brit kicherte, ihr Bruder und Filip grinsten, und Dennis rief: «Ausziehn, ausziehn …!»
Manni fuhr herum und starrte ihn böse an.
«Wir beide kriegen noch Ärger, das spüre ich!»
Doch Dennis zuckte nur mit den Schultern.
«Wenn du mir etwas tust, sage ich es meinem Onkel», erklärte er lapidar.
«Hinter dem kannst du dich auch nicht ewig verstecken», murmelte Manni.
«Was ist denn jetzt?», fragte Dani. «Darf ich das T-Shirt anbehalten?»
«Natürlich», sagte Manni. «Du musst sogar!»
«Den ganzen Tag?»
«Von mir aus.»
«Die ganze Woche?»
«Meinetwegen während der gesamten Ferien», sagte Manfred und schnaubte. «Ich hoffe nur, du bekommst keinen Ärger. Die Bayern sind hier oben im Norden nämlich wirklich nicht beliebt.»
Dani lächelte ihn an.
«Ach, Manni, mach dir keine Sorgen. Bevor ich wegen des T-Shirts Stress kriege, ziehe ich es aus. Das verspreche ich dir, hoch und heilig.»
«Heilig! Von wegen, du Pappnase», sagte Manni, ließ seinen Blick über die versammelten Zeltbewohner wandern, die alle das gleiche Grinsen im Gesicht trugen, und machte sich schließlich kopfschüttelnd auf den Weg an die Spitze der blauen Gruppe.
Dani drehte sich um.
«Ich glaube, Manni hat gerade den passenden Namen für unser Zelt gefunden», sagte sie.
«Und zwar?», fragte Filip neugierig.
«Die Pappnasen», sagte Dani, und der Vorschlag wurde einstimmig angenommen. Fast einstimmig.
«Ich bin doch keine Pappnase», beschwerte sich Dennis. «Und ich will auch keine werden.»
«Wirst du auch nicht», sagte Filip kühl, und Finn war froh, dass Filip dabei nicht ihn, sondern Dennis anschaute.
«Die ‹Pappnasen› also», sagte Steffi lachend. «Na super, da habe ich mir ja mal wieder genau die richtige Gruppe ausgesucht!»
Der Weg zum Trainingsgelände des FC Norderdünen war tatsächlich nicht weit. Es lag sehr idyllisch in einem kleinen Wäldchen etwas außerhalb von Norderdünersiel, und schon auf den ersten Blick erkannten die Ferienfußballschüler, dass es sich um ein echtes Schmuckkästchen handelte. Es gab vier Fußballplätze – einen Ascheplatz und drei Rasenplätze, davon
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