Fußballschule am Meer Bd. 1 - Fiese Fouls
Bauch.
«Puff!», machte er und lief mit den anderen zum Mittelkreis, wo die übrigen Ferienfußballer und die beiden Trainer bereits auf sie warteten.
Das Training begann mit einem Kennenlernspiel, damit nicht nur diejenigen sich namentlich kannten, die zusammen in einem Zelt wohnten, sondern jeder jeden. Und natürlich wollten auch die Trainer wissen, mit wem sie es zu tun hatten.
Marie, Sophie, Leonie, Anna, Lena, Julia, Laura, Antonia, Brit, Dani, Filip, Dennis, Josh, Alexander, Max, Ugur, zweimal Leon, Paul, Roberto, Luca, David und Felix. Zehn Mädchen, 13 Jungs. Schon nach wenigenMinuten brummte Finn der Schädel vor lauter Namen, die in seinem Kopf herumschwirrten. Und das waren ja noch nicht einmal alle. Hinzu kamen noch Torben und Didi, Steffi und Manni, Herr Petersen …
«So, jetzt machen wir eine Viertelstunde Kopfballtraining, und danach fragen wir alle Namen noch einmal ab», sagte Torben. Er war der Einzige, der über den Vorschlag lachte.
Auch das anschließende Training war nicht besonders komisch. Die meisten Übungen kannte Finn schon von zu Hause. Doch da er vorher überhaupt keine Vorstellungen oder Erwartungen gehabt hatte, war er auch nicht enttäuscht. Im Gegenteil, er war sogar froh darüber, dass er alles mitmachen konnte, ohne sich dabei allzu dämlich anzustellen!
Zunächst mussten sich alle warm laufen. Danach ein bisschen Gymnastik, Hüpfen auf der Stelle und ein paar Liegestütze. Das Übliche eben. Sogar 20 Kniebeugen mussten sie machen, und erstaunlicherweise schwächelten dabei schon die Ersten.
Nach dem Aufwärmprogramm mussten sie wieder laufen. Allerdings drehten sie nicht stumpfsinnig eine Platzrunde nach der anderen, sondern machten Übungen mit dem Ball. Die beiden Trainer hatten sich Wettspiele ausgedacht, bei denen die Zelte gegeneinander antraten und jeder Einzelne zeigen musste, wie gut er mit dem Ball umgehen konnte.
«Wenn das alles ist, fahre ich morgen wieder nachHause», beschwerte sich Filip, nachdem er den Dribbelkurs um die Slalomstangen erfolgreich absolviert und den Ball an Dennis weitergegeben hatte.
«Wart’s ab», meinte Dani. «Heute wollen die Trainer uns doch nur kennenlernen und sehen, was jeder so draufhat. Morgen, spätestens übermorgen geht es richtig los. Dann heißt es auch nicht mehr Zelt gegen Zelt, sondern jeder gegen jeden. Wetten?!»
«Ich denke, du wettest nicht», sagte Finn.
«Stimmt», sagte Dani. «Und an deiner Stelle würde ich auch nicht dagegenhalten – ich habe nämlich recht!»
«Ich weiß nicht», zweifelte Brit. «Jeder gegen jeden? Fußball ist doch ein Mannschaftssport!»
«Deswegen wäre es ja auch besser, wenn wir zusammenhalten würden», sagte Dani.
«Zusammenhalten klingt gut», sagte Filip. «Und wie?»
Dani kam nicht dazu, seine Frage zu beantworten, denn in diesem Moment kam Dennis von seiner Slalomtour zurück und schickte sie auf die Reise.
Dennis war genau wie Filip und zuvor auch Josh unfallfrei geblieben, das heißt, er war an keiner der Slalomstangen hängen geblieben. Besonders schwer war das nicht, denn die Trainer hatten die Stangen in einem großen Abstand gesteckt. Trotzdem war bei dieser Übung gut zu erkennen, wer schnell und wendig war und den Ball eng am Fuß führen konnte.
Finn war überrascht, wie vielen es fehlerfrei gelang – und genau das machte ihm Sorgen. Mit so viel Konkurrenz hatte er nicht gerechnet. Natürlich wollten nicht alle Ferienfußballer später auch im Fußballinternat aufgenommen werden. Einige waren bestimmt nur gekommen, um endlich einmal sinnvolle Sommerferien zu erleben. Aber selbst wenn es schließlich 80 oder sogar nur 70 waren, die sich um einen Platz bewarben, waren das eindeutig zu viele!
Wie viele Jungen und Mädchen am Ende der Ferienfreizeit überhaupt im Fußballinternat aufgenommen werden sollten, wusste Finn nicht. Aber er war überzeugt, dass es weniger Plätze geben würde als Bewerber. Erheblich weniger!
Ein Grund mehr, sich anzustrengen und Mühe zu geben. Finn nahm sich ganz fest vor, die vermutlich einzige Chance seines Lebens, zu Hause ausziehen und auch noch Fußballprofi werden zu können, nicht leichtfertig zu vergeben!
Und die erste Möglichkeit, den beiden Trainern sein Können zu beweisen, lief bereits auf ihn zu. Dani umkurvte die letzte Slalomstange und übergab den Ball an Finn. Cool bleiben, mahnte er sich selbst, als er den Ball annahm und auf die erste Stange zudribbelte. Nicht zu schnell laufen, nicht zu langsam, und
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