Fußballschule am Meer Bd. 2 - Teufelskick um Mitternacht
nächsten Jahr kickt ihr doch sowieso in einer eigenen Staffel, weil ab der C-Jugend Jungs und Mädchen nicht mehr zusammenspielen dürfen!»
«Aber jetzt sind wir noch in der D-Jugend », sagte Dani. «Also haben wir noch ein ganzes Jahr Zeit.»
«Außerdem stimmt es nicht», sagte Didi. «Wenn die Eltern der Mädchen einverstanden sind, dürfen sie sogar bis zur B-Jugend mit Jungs in einer Mannschaft spielen.»
«Und das macht auch Sinn! Untersuchungen haben nämlich bewiesen, dass Mädchen besser Fußball spielen, wenn sie zusammen mit Jungs trainieren», erklärte Torben.
«Ich weiß», sagte Timo Berger. «Und die Jungs werden immer schlechter …!»
Er hatte eine Bombe gezündet, und sie platzte mit einem lauten Knall!
«Was?!» – «So ein Schwachsinn!» – «Der hat sie doch nicht mehr alle!» – «Wie redet der denn mit uns?!» – «Der Typ hat eindeutig zu viele Kopfbälle gemacht!»
Aufgeregt schrien die Mädchen durcheinander, während einige Jungs verstohlen grinsten. Timo Berger hatte bei ihnen offenbar einen Nerv getroffen.
Plötzlich ertönte ein schriller Pfiff.
«Ruhe!», rief Didi und versuchte deutlich erkennbar, sich selbst nicht allzu sehr aufzuregen.
«So geht es nicht», sagte er, als ihm endlich alle zuhörten. «Tut mir den Gefallen und dreht ein paar Runden, um euch aufzuwärmen.»
«Aber …», wollte Filip protestieren.
«Ich weiß!», unterbrach Didi ihn sofort. «Ausnahmsweise, okay? Wir drei haben nämlich dringend etwas zu besprechen!»
«Den Eindruck habe ich allerdings auch», sagte Brit.
«Also kommt!», rief Dani und trabte zur Seitenlinie.
Zögernd folgten ihr die anderen und liefen in mehreren kleinen Gruppen um den Platz herum, während die beiden Trainer sich mit Timo Berger im Anstoßkreis eine offensichtlich heftige, aber immerhin leise geführte Auseinandersetzung lieferten. Zu leise, als dass die Kicker etwas verstehen konnten!
Drei Runden mussten sie drehen, bevor der Ex-Profi plötzlich «Dann macht euren Scheiß doch allein!» brüllte und wütend davonstapfte.
«Den wären wir los», sagte Brit erleichtert.
«Da wäre ich mir nicht so sicher», meinte Luca. «So leicht gibt der bestimmt nicht auf, wetten?»
«Ich wette nicht», sagte Dani. «Aber mal was ganz anderes: Habt ihr auch die heimlichen Beobachter gesehen?»
«Welche Beobachter?», fragte Julia und schaute sich um. «Wo?»
«Die albernen acht», sagte Dani kichernd. «Sie verstecken sich in den Büschen hinter der Trainerbank.»
«Na, dann wollen wir ihnen doch mal zeigen, was wir draufhaben», sagte Finn. «Die werden sich noch verfluchen, dass sie uns herausgefordert haben!»
Im selben Augenblick ertönte wieder eine Trillerpfeife, doch diesmal war es Torben, der die Kicker in der Platzmitte zusammenrief.
«Ich denke, es ist für alle das Beste, wenn wir die ganze Sache einfach vergessen», meinte der Konditionstrainer. «Wir haben mit Herrn Berger gesprochen, und er hat eingesehen, dass er sich eben nicht ganz richtig verhalten hat.»
«Eingesehen? Ja, so kann man das auch nennen», sagte Brit und versuchte mit ihrer tiefen Stimme, Timo Bergers verbalen Abgang nachzumachen: «Dann macht euren Scheiß doch allein!»
Die anderen lachten.
«Und den habe ich mal bewundert», sagte Dani. Sie klang enttäuscht.
«Das kannst du doch auch weiterhin tun», sagte Didi. «Immerhin war er über zehn Jahre lang ein richtig guter Fußballspieler. Daran ändert sein Auftritt von eben doch nichts!»
«Behalte ihn einfach so in Erinnerung, wie du ihn in der Sportschau gesehen hast», schlug Torben vor.«Vermutlich werdet ihr ihn sowieso nie wiedersehen, jedenfalls nicht mehr auf diesem Trainingsplatz.»
«Ich werd’s versuchen», sagte Dani.
«Gut», sagte Didi und schaute auffordernd in die Runde. «Dann lasst uns jetzt noch ein bisschen trainieren!»
Das Training war super! Ganz anders als während der Fußball-Sommerferien und viel besser als bei Finns früherem Heimatverein. Der Trainer der Spielvereinigung hatte zwar auch immer wieder neue Ideen eingebaut, um seinen Spielern etwas beizubringen, aber so ein abwechslungsreiches Training wie bei Didi und Torben hatte Finn noch nie erlebt, und den anderen ging es genauso.
Obwohl die Kicker ihre Muskulatur durch das Rundenlaufen eigentlich schon auf Betriebstemperatur gebracht hatten, zogen Didi und Torben das ganze Trainingsprogramm durch. Sie begannen mit zwei verschiedenen Aufwärmphasen, in denen die Spieler eben nicht stur
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