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Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Fricke
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doch nicht. Aber er kannte Fynia gut.
    Bevor ich antworten konnte musste ich tief einatmen. Wenn ich das jetzt vergeigte, war ich noch am Ende für das Scheitern der Wiederversöhnung verantwortlich. Es war wie die sprichwörtliche Pause, in der man die Grillen zirpen hörte und ich sah Jasper an, dass das eigentlich Antwort genug war. Ich entschied ehrlich mit ihm zu sein.
    „Ähm, ja, haben wir, aber…“ Doch ehe ich weiter sprechen konnte, fühlte ich einen durchdringenden Schmerz, als seine geballte Faust meine Nase traf. Zum Glück war er weder ein Sportler noch irgendwie geübt im Boxen.
    „Boa… man… beruhig dich…“, presste ich zwischen meinen Zähnen hervor. Ich spürte Wärme und schmeckte Blut auf meinen Lippen.
    „Scheißkerl…“, flüsterte er, nun mit unverhohlenem Hass in der Stimme.
    „Jasper, jetzt lass mich bitte mal erklären!“
    Ich rieb meine Nase. Rasch griff ich in meine hintere Hosentasche und stopfte mir ein Taschentuch in die Nase.
    „Was gibt es da zu erklären? Sag mir einfach wo sie ist, dann habe ich es endlich hinter mir.“
    „Ich weiß nicht, wo sie ist. Ich komme zwar aus dem Clan, aber ich war noch nie in diesem Wald.“, erklärte ich hastig.
    „Ist Fynia bei Allan?“, fragte Jasper und knirschte hörbar mit den Zähnen.
    „Ja, ja ist sie. Pass auf, ich glaube, ich muss dir das mal erklären…“
    „Ich wüsste nicht…“ Doch dieses Mal kam Jasper nicht sehr weit, denn ich verlor langsam die Geduld und langte ihm eine. Das Klatschen hallte unendlich lange in der Stille der Nacht wieder und doch schien es vom drohenden Unwetter verschluckt zu werden. Ich setzte nicht meine ganze Kraft ein, aber es reichte für eine ebenfalls blutende Nase. Da Jasper nun den Mund hielt, reichte ich ihm als Friedensangebot ebenfalls ein Taschentuch.
    „Darf ich jetzt reden?“, fragte ich und musterte den Kerl vor mir genau. Wenn er wieder zuschlagen wollte, würde ich mich mit ihm prügeln, bis er endlich begriff was mit Fynia los war.
    „Sprich…“, brummte er.
    „Fynia und ich sind kein Paar. Wir wollten es, aber es hat nicht geklappt. Sie liebt, Gott weiß wieso, nur dich.“
    Er sagte nichts, starrte nur.
    „Sie hat mir alles erzählt, auch, dass sie es dir nicht erzählen konnte. Aber das ist jetzt egal. Ich hab ein ganz schlechtes Gefühl bei dieser Allan-Sache. Hör mir genau zu. Alles, was du über den Clan gelernt hast in deiner Kindheit, stimmt. Und noch mehr. Guck nicht so. Wir, die wir eingeweiht sind, haben Gaben. Fynia ist ein Geisterwolf, ich bin ein Bändiger.“
    „So ein quatsch…“, flüsterte Jasper sofort verächtlich, „wieso habe ich dann keine Gabe?“
    „Du glaubst nicht daran.“ Für jemanden wie Fynia und mich war das alles so selbstverständlich, dass es sich absurd anhörte es erklären zu müssen.
    „Ich glaube nur das, was ich sehe.“
    „Sie zeigen es dir aber nicht. Ein Teufelskreis, den ich gerade zu durchbrechen versuche.“ Langsam wurde mir kalt und ich sah auch, dass Jasper fröstelte.
    „Dann zeig mal…“ Er wirkte wenig interessiert, geradezu, als erwarte er eine schamlose Lüge.
    Ich sah mich suchend um. Zu meinen Füßen fand ich glücklicherweise einen Strohhalm, alt und vertrocknet von einer eingegangenen Feldpflanze.
    „Ich kann in allem Feuer erkennen und es heraufbeschwören, pass auf.“
    Ich konzentrierte mich. So eine kleine Flamme entstehen zu lassen war schwerer als man es sich vorstellte, vor allem wenn sich über deinem Kopf ein Gewitter zusammen braute und ein ungläubiger Trottel dich misstrauisch beobachtete. Doch schließlich schaffte ich es die Energien in dem Strohhalm freizusetzen und eine kleine Flamme loderte auf.
    Jasper fiel förmlich die Kinnlade nach unten.
    „Siehst du?“, fragte ich überflüssigerweise, dennoch genoss ich meinen Sieg.
    „Wie machst du das?“, fragte er ungläubig. Er streckte eine Hand nach dem kleinen Feuerchen aus, doch er hielt mitten in der Bewegung inne, als sei ihm das alles nicht geheuer.
    Ich schmunzelte über seine Reaktion und genoss es, die Kontrolle zu haben.
    „Keine Ahnung, ich kann es halt. Es wäre zu schwer dir den Vorgang zu erklären.“
    „Und Fynia kann auch sowas?“ Er blickte misstrauisch drein. 
    „Sie kann sich in einen Wolf verwandeln. Aber wir haben keine Zeit. Weißt du wo dieser Allan wohnt?“, drängelte ich nun, da ich seine Aufmerksamkeit hatte.
    Er nickte langsam.
    „Kann ich das auch lernen?“, fragte er dann.
    „Ein andermal

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