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Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Fricke
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Mutter gesehen hatte.
    „Du hast keine Chance…“, zischte Allan und plötzlich breitete sich ein grauenvoller Schmerz in meinem Magen und dann in meinem ganzen Körper aus. Zitternd, keuchend, kläglich jaulend und fast bewegungsunfähig fiel ich zu Boden. Meine unkontrolliert umher rollenden Augen konnten gerade noch erkennen, wie Allan einen Elektroschocker der Marke Eigenbau in der unverletzten Hand hielt.
    Wütend grollte ein tiefes Knurren aus meiner Kehle, das mutiger klang, als ich mich fühlte. Meine Beine wollten mich noch nicht tragen.
    „Von wegen Wächter des Stammes…“, murmelte Allan mit einer gewissen Verachtung in der Stimme.
    Sein arroganter Blick wanderte über meinen zitternden Körper. Er ergötzte sich förmlich an meinem Leid. Mein zuckender Anblick schien ihm Freude zu bereiten und sein herablassendes Lächeln wurde noch breiter, als es anfing zu regnen.
    „Du hast verloren, Fynia.“ Mit siegessicheren Schritten und geradezu vor falschem Stolz überlaufend, zog er die Fernbedienung aus dem Schlamm.
     
    Ein Donner über meinem Kopf verkündete das Nahen des Gewitters, von dem Fynia mir schon erzählt hatte. Hoffentlich war ich hier richtig. Es sah jedenfalls so aus, wie sie es mir beschrieben hatte. Und hoffentlich kam ich nicht zu spät, für was auch immer und hoffentlich…
    Doch ich kam nicht mehr dazu, meinen Gedanken zu Ende zu bringen, denn ich hörte etwas weiter entfernt von mir ein Geräusch. Angespannt blieb ich stehen und lauschte in die Dunkelheit hinein. Wieder ein Geräusch, irgendwie raschelnd metallisch. Ich suchte nach der Quelle und fand mich nur wenige Schritte von ihr entfernt. Ein junger Mann, irgendwo Mitte Zwanzig, schätzte ich, starrte mich an. Ich hielt auf ihn zu. Nach ein paar Schritten erkannte ich sein Gesicht wieder.
    „Jasper.“, sagte ich, betont locker.
    „Du…“, schnaufte er.
    „Mein Name ist Alexander. Ich bin… ich bin ein Freund von Fynia.“, begann ich unsicher, doch Jasper unterbrach mich.
    „Ich weiß was du bist.“
    Ich hatte nicht mal Zeit mich über seinen wütenden Tonfall zu ärgern, geschweige denn eine Gegenbemerkung zu starten, da ging er schon auf mich los.
    Ziellos und ungeübt versuchte er mir einen Haken zu verpassen, doch ich wich aus. Er ließ sich jedoch nicht entmutigen und holte erneut zu einem Schlag aus.
    „Hör mir zu, das ist ein Missverständnis…“, versuchte ich zu erklären.
    „Oh nein, das sah ganz und gar nicht wie ein Missverständnis aus… Liebst du sie?“
    Er hielt mitten in der Bewegung inne, unschlüssig, ob er auf eine Antwort warten, oder doch lieber seinen Aggressionen freien Lauf lassen sollte.
    „Ich… nun ja, ja, aber nicht so wie…“ Keine Chance, er unterbrach mich wieder. Doch dieses Mal war keine Wut oder Zorn in seiner Stimme, nur grenzenlose Traurigkeit.
    „Liebt sie dich?“
    Wut kochte in mir hoch.
    „Alter, bevor du hier so rumstänkerst, solltest du dir mal an die eigene Nase fassen!“, rief ich laut. Jasper ließ seine Faust ein Stück weit sinken.
    „Was zum Henker bildest du dir eigentlich ein?“, brüllte ich weiter, „diese Frau würde dir ihr Leben zu Füßen legen, sie liebt dich ohne Ende und du lässt sie im Stich!“
    Ich empfand wirklich so. Seit meine Gefühle für sie heute eine neue Ordnung bekommen hatten, schien alles plötzlich in einem anderen Licht zu stehen. Es erschien mir fast wie ein Naturgesetzt, dass Jasper und Fynia zusammen gehörten, aber genau so sicher war, dass ich ihm gehörig den Marsch blasen musste.
    „Du… du bist doch der Mann, du solltest sie beschützen, für sie da sein, die starke Schulter zum Ausheulen sein. Was hast du nur getan?!“ Ich spie die Worte vor ihm aus, wie verfaultes Essen.
    „Und was hast du getan?“ Endlich ließ Jasper die Faust sinken, „du hast mit ihr geschlafen verdammt.“
    Ich stockte einen Moment. Woher wusste er das?
    „Jasper bitte… hör mir grade mal einen Augenblick lang zu…“ Ich ahnte wohin dieses Gespräch uns führen würde.
    „Alexander… Ich mache mir nichts vor. Du kannst sie haben, wenn sie dann glücklich ist, nur ich will kurz mit ihr sprechen…“ Der plötzliche Stimmungsumschwung irritierte mich. Ich hatte ein Arschloch erwartet, dem man ordentlich die Birne durchleuchten musste, aber das hier war… erbärmlich.
    „Jasper, nein, wir sind kein Paar… wir…“
    „Habt ihr miteinander geschlafen?“, fragte er dann, „ich will nur noch das wissen…“
    Er wusste es also

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